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Gold wie erwatet schwächer

Der Goldpreis  schwächelt wie erwartet. Die Brexit-Risiken scheinen aktuell von der Bildfläche zu verschwinden, während der US-Dollar gegen den Yen stark aufwertet. Zudem hat die Bank of England die Zinsen nicht angehoben und sich zunächst nicht mit bei den Notenbanken eingereiht, die ihre Renditen am langen Ende nach unten drücken. Dass das noch passiert, ist natürlich nicht auszuschließen. Womöglich wollte man nichts überstürzen. Doch fürs Erste sollte das für den Goldpreis einen Dämpfer bedeuten.


Brexit-Risiken vom Tisch?
Brexit ist in den Tagen nur ein Randthema an den Märkten, auch wenn die innerpolitischen Geschehnisse durchaus wichtig sind. Mit der Ernennung Theresa Mays zur neuen Premierministerin ging das Ganze doch schneller vonstatten als gedacht. Dass das dennoch nur ein Randthema ist, wird unter anderem dadurch deutlich, dass May den Brexit als unumkehrbar ansieht und ihre Haltung deutlich aggressiver formuliert hat als zuvor. Die Märkte reagieren darauf kaum. Das heißt, sie haben den Brexit für eine bestimmte Zeit erst einmal abgehackt.

Der Fokus auf der Bank of England
Im Gegensatz dazu war der Fokus mehr auf die Bank of England gerichtet. Denn es stand die Abstimmung der MPC (Monetary Policy Committee) zur möglichen Zinssenkung an. Erwartet war eine Übereinstimmung für den Zinsschritt. Von den neun Stimmberechtigten hatte jedoch lediglich nur einer für eine sofortige Zinssenkung gestimmt. Das britische Pfund reagierte prompt und wertete gegen den US-Dollar stark auf. Dass es bei der Aufwertung bleibt, ist jedoch unwahrscheinlich. Dagegen spricht nicht nur der noch mögliche Zinsschritt im August, sondern auch die fundamentale wirtschaftliche Entwicklung, die sich nach und nach zeigen wird.

Doch was hat das mit dem Goldpreis zu tun? Eine Zinssenkung in Großbritannien würde für den Goldpreis womöglich einen zusätzlichen Impuls bedeuten, denn damit würde die BoE nicht nur zur globalen Aufwertung der Inflation beitragen, sondern auch zur Stagnation der Renditen für britische Anleihen. Diese gelten trotz einem Brexit zu den sichersten der Welt, der Trend würde damit aber ähnlich den deutschen, japanischen oder den schweizerischen Renditen gleichen, also nach unten und damit die Nachfrage nach Gold stützen.

Prognose
Das oben Gesagte bedeutet allerdings nicht, dass es für den Goldpreistrend ab hier vorbei ist. Nur dass die nötigen Impulse aktuell fehlen. Es ist allerdings wahrscheinlich, dass diese Impulse von Zeit zu Zeit wiederaufleben. Im Allgemeinen könnte der Goldpreis nun erst einmal eine Pause einlegen. Es sei denn, die Fed kommt um die Ecke und kündigt an, dass in diesem Jahr kein Zinsschritt mehr erfolgt. Die Wahrscheinlichkeiten, gemessen an den Fed Fund Futures, für einen weiteren Zinsanstieg in den USA sind seit dem Brexit enorm gesunken. Dass sich aber der Markt oft irrt, durften wir vor Kurzem noch erleben. Vergessen sollte man das nicht. Und mit den stabilen Konjunkturdaten aus den USA dürfte die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt eher steigen.

 

Chart: Goldpreis in Dollar

 

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