Halbzeit 2017: Wie liefen Märkte und Wirtschaft?

DEKA ETFs: Die erste Hälfte des Anlagejahres 2017 ist vorbei, die Mannschaften haben sich zum großen Teil in den Urlaub verabschiedet. Hinsichtlich der Prognosen vom Januar 2017 kann das Deka-Team zufrieden sein. Der Ausblick auf eine starke Weltwirtschaft bei moderater Inflation erwies sich als richtig.

 

Lediglich um einen Zehntelprozentpunkt auf jetzt 1,6 % haben wir die Wachstumsschätzung für Deutschland seither nach oben genommen. Unsere Prognose der 10-jährigen Bundrendite für Ende Juni lag bei 0,45 % – mit dem Kommentar "volatil aufwärts". Auch das ziemlich gut gepasst, der tatsächliche Wert lag bei 0,47 %.

 

Akienmärkte im Saldo

Für die Aktienmärkte lautete zu Jahresbeginn unsere DAX-Vorausschau in den "Volkswirtschaft Prognosen" für Ende Juni 12.500 Punkte, der Durchschnitt der letzten Handelswoche des ersten Halbjahres lag bei 12.566 Punkten. Hier hatten wir allerdings vor allem wegen der unsicheren Wahlausgänge in den Niederlanden und in Frankreich mit höheren Schwankungen gerechnet.

 

Diese Schwankungen kamen stattdessen Ende Juni als Reaktion auf die Äußerungen Mario Draghis zur unvermeidlichen Straffung der europäischen Geldpolitik. Während wir uns mit einer Ölpreisprognose von 49 US-Dollar je Barrel (Sorte Brent) ebenfalls nicht zu verstecken brauchten (tatsächlich: 47,92), hatten wir die relative Euro-Stärke zur Jahresmitte nicht auf dem Schirm.

 

Beim Euro-Dollar-Wechselkurs  halten wir jedoch angesichts der Erwartung, dass die US-Zinsen schneller steigen als diejenigen in Euroland, an einem Korridor von 1,15 bis 1,05 weiter fest. Alles in allem kann man nicht zuletzt mit Blick auf die politischen Sorgen am Jahresanfang konstatieren, dass es mit der Wirtschaft und den Märkten in der ersten Halbzeit ganz gut lief.

 

Spannung im zweiten Halbjahr
Abgerechnet wird allerdings erst nach Spielende, und so blicken wir mit Spannung auf die zweite Jahreshälfte. Die EZB hat sich umgehend bemüht, die heftigen Reaktionen der Anleihe- und Aktienmärkte auf die Draghi-Äußerungen wieder glattzubügeln. Aber es führt kein Weg daran vorbei, dass die Zinskurve sich – sehr (!) langsam – nach oben bewegen muss.

 

Dadurch werden spätestens im kommenden Jahr auch die Aktienmärkte die eine oder andere Verschnaufpause einlegen müssen. Hieraus jetzt für den langfristigen Aktienanleger – der über die vergangenen Jahre deutliche Gewinne verbuchen konnte – die Notwendigkeit von Gewinnmitnahmen abzuleiten, ist zurzeit nicht unsere Strategie.

 

Denn kurzfristig erwarten wir mit weiterhin starken Wirtschaftsdaten nach der Sommerpause eher neue Impulse für die Aktienmärkte. Und Verschnaufpausen hin oder her – mittelfristig führt an Aktien bei weiterhin superniedrigen bzw. sogar negativen Realrenditen von Einlagen und Staatsanleihen kein Weg vorbei.

Konjunktur Industrieländer – Deutschland
Auch im Mai ist die Stimmung um ein Vielfaches besser gewesen als die harten Konjunkturindikatoren: ein Allzeithoch beim ifo Geschäftsklima und ein Wert für den Industrie-Einkaufsmanagerindex, der ein faktisch unerreichbares Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal von annualisiert 6 % signalisiert. (siehe auch: ifo Geschäftsklimaindex bricht erneut Rekord)

 

Würden die Signale der Stimmungsindikatoren zutreffen, so müsste die deutsche Industrieproduktion um knapp 10 % über dem Vorjahresniveau liegen, tatsächlich übertrifft sie es „nur“ um 5 %. Auch wenn die Versprechungen der Stimmungsindikatoren übertrieben sind, eine Botschaft kann man dennoch herauslesen: Die Konjunktur läuft gut, und das zeigen auch die aktuellen harten Daten wie Produktion und Einzelhandelsumsätze.

Prognoserevision:

  • Bruttoinlandsprodukt 2017/18: jeweils 1,7 % (bisher: 1,6 %)
  • Inflation 2017/18: jeweils 1,6 % (bisher: 1,7 %).


Aktienmarkt Deutschland
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten weiter stabilisiert und mit der positiven Entwicklung in wichtigen Schwellenländern auch seine Basis verbreitert. Dementsprechend verwundert es kaum, dass die Unternehmen sowohl ihr operatives Umfeld als auch ihre Geschäftsausblicke anhaltend positiv einschätzen und sich dies auch positiv auf die Stimmung der Konsumenten überträgt.

 

Aktienmarkt Prognose DEKA 2017

 

Auch wenn einzelne Unternehmen aus Deutschland vor einer schwächeren Gewinnentwicklung im zweiten Quartal gewarnt haben, sollten die Unternehmensberichte zum zweiten Quartal in der Summe positiv ausfallen und den Aktienmarkt fundamental unterstützen.

 

Demgegenüber sorgt die Perspektive auf ein Zurückfahren der ultralockeren Geldpolitik für etwas Verunsicherung. In Abwägung der einzelnen Komponenten überwiegt das positive Wachstums- und Gewinnumfeld, sodass unsere Empfehlung, am Aktienmarkt investiert zu bleiben, unverändert Bestand hat.

Rentenmarkt Euroland
Während die EZB weiterhin die Absicht betont, ihre derzeitige Geldpolitik vorerst fortzusetzen, hat Präsident Draghi die Hürden für einen Ausstieg zuletzt niedriger gelegt. Wir gehen davon aus, dass die EZB aufgrund der zunehmenden Verknappung insbesondere von Bundesanleihen ihre Wertpapierkäufe im Verlauf des kommenden Jahres sukzessive auslaufen lassen wird.

 

Bundesanleihen Rendite

 

Eine Ankündigung dessen erwarten wir für den Herbst. Gleichzeitig dürfte sie aber auch zusichern, die Leitzinsen noch für einige Zeit nicht anzuheben, um die Auswirkungen des geldpolitischen Ausstiegs auf die Staatsanleihemärkte der Peripherieländer in Grenzen zu halten.

 

Dies dürfte einem weiteren Anstieg der Renditen kurzlaufender Bundesanleihen entgegenwirken, während die Aussicht auf sinkende Käufe der EZB für eine weitere Versteilung der Bundkurve spricht.

 

 

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