Immer neue Inflationssignale

Bernstein BankDie Preisspirale schraubt sich nach oben – und die Börse dreht sich mit: Die führende US-Ölsorte WTI hat gerade ein Zweijahreshoch markiert. Mehrere Commodities, Futtermittel und Lebensmittel sind so teuer wie nie zu vor.

Klar, dass Aktien und Rohstoffe ein Inflationshedge sind. Die Frage aller Fragen ist, ob die Federal Reserve irgendwann mit einer Zinserhöhung eingreift oder nicht.

 

Teuerung frisst sich in die Haushaltskasse

Hatten wir uns schon mal über Inflation unterhalten? Hatten wir. Nun gibt es neue Warnsignale, die irgendwann für die Börse unangenehm werden könnten. Und natürlich haben sie unmittelbar mit dem vielen in die Wirtschaft gepumpten Billiggeld zu tun. Die Teuerung könnte bald viele Leute davon abhalten, Geld an den Aktienmarkt umzuleiten.

Zunächst trifft die Preissteigerung gerade die unteren Einkommensschichten besonders hart. So wies Mark Hendrickson vom Mises Institute auf steigende Lebensmittelpreise hin: Mais, Soja und Weizen handeln auf Mehrjahreshochs. Mais habe sich von 3,80 Dollar je Bushel im Januar 2020 auf 6,75 Dollar jetzt verteuert. Chicken Wings hätten Rekordpreise erzielt.

 

Höhere Preise überall

Dazu spürt auch die Mittelschicht die Geldentwertung im Portemonnaie. Kupfer hat gerade ein Allzeithoch erklommen – und das rote Metall wird als Elektronik überall verarbeitet. Stahl sei 35 Prozent teurer als beim vorigen Top im Jahr 2008. Der Preis für Bauholz habe sich seit Anfang 2020 vervierfacht.

Was auch Folgen im Zweitmarkt für Immobilien habe: Der Median für gebrauchte Immobilien habe im März bei rund 329.000 Dollar gelegen – ein Plus von 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Und es geht noch weiter: Die Unternehmensberatung J.D. Power stellte laut „Wall Street Journal“ fest, dass der Preis für Gebrauchtwagen seit Januar um 16,7 Prozent zugelegt hat. Preise für Neuwagen zogen um 9,6 Prozent an.

 

 

Klamme Anleger

All dies könnte dazu führen, dass viel weniger frisches Geld an die Börse fließt. Viele werden jetzt sagen, das Gerede von der Teuerung sei Panikmache – die offizielle Inflationsrate sei doch viel niedriger.

Doch Hendrickson vom Mises Institute wies daraufhin, dass der Consumer Price Index (CPI) einen mytischen “urban basket of goods” beinhalte, der oft nichts mit dem realen Leben zu tun habe. Kein Wunder, dass der CPI im März nur um 0,9 Prozent gestiegen sei.

Auch in Deutschland wird getrickst. Hierzulande finden sich in dem vom Statistischen Bundesamt für die Inflationsrate zusammengesetzten Warenkorb aus Gütern und Dienstleistungen eher exotische Dinge wie eine Zahnzusatzversicherung oder eine Polstergarnitur. Wer kauft sich das wie oft?

Zudem wird das Wägungsschema für die rund 700 Güter im Schnitt nur alle fünf Jahre angepasst. Dynamische Preissteigerungen wie etwa für Benzin, Lebensmittel oder Baustoffe fließen also nur mit Verzögerung in die Daten ein.

 

Schützen Sie Ihr Vermögen

Das Fazit für Trader und Investoren: Ja, Aktien sind – genau wie Gold oder Edelmetall – ein famoser Inflationsschutz. Denn bei einer Inflationsrate von 2 Prozent pro Jahr wird der Wert eines ersparten Vermögens in rund 35 Jahren halbiert. Wer also nicht investiert und das Geld liegenlässt, hat schon verloren.

Allerdings fragt sich, welche Assets gefragt sind. Value-Aktien vor allem in den Segmenten Lebensmittel und Einzelhandel dürften Hightech-Titel schlagen. Und Commodities bieten sich an.

Bleibt zu guter Letzt eine Wortmeldung vom Gold-Bullen Peter Schiff, der das Blog SchiffGold betreibt. Er schreibt wenig überraschend: „inflation is bearish for the dollar and bullish for gold (…) inflation is going to win by default because the Fed isn’t even going to try to fight it — because it can’t.”

Warten wir es ab. Falls die Federal Reserve doch irgendwann die Zinsen erhöht oder dies auch nur andeutet, wird die Wall Street gebeutelt.

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