Inflation, Unsicherheit und die Ukraine: 2 Szenarien für die kommenden Monate

Nordea: Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Kriegs in der Ukraine sehen die Anlageexperten von Nordea Asset Management zwei mögliche Szenarien für die Kapitalmärkte.

Cristian Balteo, Head of Product Management – Multi Asset, und Johannes Haubrich, Head of Product Management – Fixed Income & Equity, erläutern, wie ein kluges Portfolio-Management in den kommenden Monaten aussehen könnte.

 

Szenario 1 – Stabilisierung der Krisenregion

Sollte es kurzfristig zu einem anhaltenden Waffenstillstand und einer Stabilisierung der Region kommen, bleiben die Öl- und Rohstoffpreise in einem moderaten Wachstumsszenario trotzdem hoch. Der Höchststand der Inflation wird erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 erreicht. Die Zentralbanken halten an ihrem Kurs fest, straffen aber schneller als derzeit signalisiert.

„In diesem Szenario stabilisieren sich die Erträge und die Ausfallraten bleiben niedrig“, prognostiziert Johannes Haubrich. „Unternehmensanleihen und Aktien werden wieder attraktiv, wobei der Schwerpunkt auf grünem Wandel und Inflationsschutz liegt. Aktien bieten in diesem Umfeld einen gewissen Schutz vor steigenden Preisniveaus.“

Sein Tipp sind globale Infrastrukturwerte. In Lösungen für den Klimawandel wie bspw. der Ressourceneffizienz sieht er Trends, die weiter an Bedeutung gewinnen.

Unternehmen, die sich hier erfolgreich positionieren, sind die Gewinner der Zukunft.

Cristian Balteo unterstreicht die Chancen von flexiblen festverzinslichen Wertpapieren in diesem Umfeld: „Wir halten Qualitätsbonds mit einem durchschnittlichen Rating von AA und fünfjähriger Duration in diesem Szenario für attraktiv. Aber die Volatilität bleibt hoch, sodass Flexibilität ein entscheidender Faktor bleibt.“

 

 

Szenario 2 – Der Konflikt verschärft sich

In diesem Fall erstickt eine Rezession die Nachfrage und begrenzt die Öl- und Rohstoffpreise. Die Märkte erleben eine ausgeprägtere Tiefphase. Jetzt wird der Höchststand der Inflation bereits etwa in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 erreicht. Die Zentralbanken ändern daraufhin ihren Kurs und beginnen wieder mit Lockerungen.

„Wir erwarten für diesen Fall sinkende Erträge und steigende Ausfallraten“, erklärt Johannes Haubrich.

„Ein Ausverkauf von Credits und Aktien ist dann wahrscheinlich. Lediglich Aktien mit geringem Risiko schneiden besser ab. Staatsanleihen dagegen erholen sich aufgrund der Flucht in Qualität.“

Eine Diversifizierung nur über Anleihen sei aber nicht genug. Sie kann ergänzend über liquide Alternativen erfolgen, führt Cristian Balteo aus: „Total Return Strategien wie Aktien long/short oder Währungsallokationen bieten Konvexität.“

Außerdem empfiehlt der Stratege Pfandbriefe. Sie sind mit Immobilienwerten hinterlegt und gelten auch in einer Banken- oder Staatskrise als sehr sicher.

„Aber der Markt ist sehr ineffizient, so dass ein gutes Portfoliomanagement unabdingbar ist“, erklärt Balteo.

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