Kerninflationsrate fällt auf ein Rekordtief und gibt der EZB Anlass zur Besorgnis

DWS Investments: Die Inflationsentwicklung dürfte der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend Sorge bereiten. Zwar rechnet sie selbst mit Raten, die in den kommenden Monaten unter der Null-Prozent-Marke liegen könnten, auch bedingt durch die temporäre Senkung der deutschen Mehrwertsteuer, doch mit dem heutige Rückgang entfernt sie sich nochmals weiter von ihrem angestrebten Inflationspfad.

So fiel die Inflationsrate in der Eurozone um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (August: -0,2% ggü. Vorjahr), was vor allem auf sinkende Energiepreise (-8,2% ggü. Vorjahr) zurückzuführen war.

 

 

Bedenklicher ist allerdings die Entwicklung der Kernrate, die die Inflation ohne die volatilen Komponenten Nahrungsmittel und Energie misst. In keinem Monat seit Beginn der Währungsunion konnte noch nie ein Anstieg von nur 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr beobachtet werden wie jetzt im September 2020. Dienstleistungspreise erhöhten sich nur noch um 0,5 Prozent und die Preise für industrielle Güter sanken um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Sicherlich hat die Coronakrise Einfluss auf saisonalen Effekte der Inflationsentwicklung, doch der mangelnde unterliegende Preisauftrieb, den die Kernrate widerspiegelt, wird den Tauben im EZB-Rat weiter Auftrieb geben, geldpolitisch expansiver zu werden.

Kurzfristig rechnen wir nicht mit einer Reaktion der EZB, doch im Dezember 2020, wenn auch die neuen Projektionen zu Wachstum und Inflation kommen, dürfte die Notenbank nochmals nachlegen. Eine Aufstockung und zeitliche Verlängerung des Pandemic Emergency Purchase Programmes (PEPP) rückt damit nicht mehr in weite Ferne.

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