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LYNX Broker: Wochenausblick LYNX Broker KW 11

LYNX Broker: In dieser Woche wir das Handelsgeschehen durch zwei Notenbanksitzungen in Japan und Neuseeland, aber auch durch die weitere Entwicklung auf der Krim beeinflusst werden. Zum Wochenschluss erwartet die Händler zudem noch das US-Verbrauchervertrauen. Außerdem widmen wir uns diese Woche der Aktie des sozialen Netzwerkes Twitter.

Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten

Unsicherheit ist keine Freundin der Börsenwelt
Während man an der Wall Street noch nicht auf breiter Front über Verluste klagen musste, beendete der deutsche Leitindex DAX den Xetra-Handel am Freitag mit einem deutlichen Minus von 2,01 Prozent und einem Punktestand von 9.350,75. Die nachbörsliche Erholung brachte den XDAX dann noch auf rund 9.392 Punkte. Auf Wochensicht sank der DAX um 3,52 Prozent. Die bisherige Bilanz für den DAX im Jahr 2014: -2,11 Prozent. An der Wall Street konnte der Dow Jones noch Gewinne ausweisen und schloss mit 16.452,72 Punkten und einem Wochenplus von 0,80 Prozent. Der NASDAQ 100 an der Technologiebörse NASDAQ hingegen büßte am Freitag 0,47 Prozent ein und kam auf 3.703,404 Punkte. Er beendete die Handelswoche mit einem knappen Plus von 0,20 Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 schloss mit 1.878,04 Punkten und weist nach wie vor eine positive Bilanz für 2014 aus: Er liegt 1,61 Prozent im Plus. Großer Gewinner der abgelaufenen Woche war die europäische Gemeinschaftswährung Euro, die nun rund 1,3877 US-Dollar kostet und sich auf Wochensicht um 0,50 Prozent verteuerte. Der EUR/USD erreichte kurzfristig bei rund 1,3915 ein Zweieinhalbjahreshoch. Die Feinunze Gold kostete zum Wochenschluss 1.340,55 US-Dollar und konnte auch durch die Ukraine-Krise nicht deutlich zulegen. Rohöl der Nordseesorte Brent stand zum Handelsschluss bei 108,708 US-Dollar je Fass. Der Euro-Bund-Future schloss nach dem Kontraktwechsel am Donnerstag von März auf Juni am Freitag mit 142,25 Zählern deutlich tiefer. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog auf 1,65 Prozent an.

Cebit öffnet die Tore
Die Cebit, die weltweit größte Computermesse, findet vom 10. bis zum 14.03.2014 in Hannover statt. Rund 3.400 Aussteller aus 70 Ländern präsentieren sich dem interessierten Publikum. Besonders Aktien aus dem Technologiesektor könnten in der kommenden Woche im Fokus der Anleger stehen. Es ist keine kleine und unwichtige Messe, was man schon daran sieht, wer sie eröffnet: Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr britischer Kollege, Premierminister David Cameron. Neben reinen Showeffekten entwickelt sich die Cebit auch zu einem breiten Tummelplatz für die Konzerne im Bereich HR – auf der Cebit sucht man aufgrund des Fachkräftemangels nach Talenten, Spezialisten der IT-Branche und denen, die es werden wollen.

Ukraine-Krise belastet zusehends die Weltmärkte
Die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag verpufften am Markt nahezu. Zwar schuf die US-Wirtschaft 175.000 Stellen, doch die Arbeitslosenquote stieg wieder auf 6,7 Prozent, und auch die Partizipationsrate wird mit 63 Prozent weiter als zu niedrig eingestuft. Nachhaltig betrachtet sieht man jedoch schon die wirtschaftliche Erholung. Die Frage steht im Raum, inwieweit das Wirtschaftswachstum in den USA und weltweit durch die Vorgänge rund um die Krim und etwaige Sanktionen gegen Russland belastet werden.

Die Bären stehen vor der Tür
Oft konnte man besonders im hervorragenden Aktienjahr 2013 von einer bevorstehenden starken Korrektur oder gar von einem Crash an den Aktienmärkten hören und lesen, der bislang ausblieb. Die bisherigen Vorkommnisse im Jahr 2014 verheißen jedoch diesmal wirklich nicht viel Gutes. Neben der Krise rund um die Krim sind da die Straßenschlachten in Venezuelas Hauptstadt Caracas. Auch in der Türkei, Thailand und weiteren Teilen der Welt ist die Lage angespannt – die Situation in Syrien bleibt ein Albtraum, und auch im Irak, in Libyen und in Ägypten kehrt keine Ruhe ein, von Afghanistan ganz zu schweigen. Doch man konzentriert sich medial vor allem auf den Konflikt um die Krim und inszeniert bereits einen „Kalten Krieg 2.0“. An den Märkten ist diese Krise höchstens für die ewigen Bären ein Geschenk. Die langfristigen Ziele der weltweit wichtigsten Notenbanken (nämlich die nachhaltige Stabilisierung und Stimulierung der globalen Wirtschaft) werden durch diese sich ausweitende Krise konterkariert. Während in Europa, beispielsweise in Frankfurt, die Kurse deutlich nachgaben und auch auf Wochensicht nicht überzeugen konnten, herrschte an der Wall Street noch keine Spur von breiten Abgaben. Diese könnte man in New York in der neuen Woche nachholen. Jede Hausse hielt im Schnitt zwischen drei und sechs Jahren. Seit 2009 wurden die Anleger von steigenden Kursen verwöhnt. Das sind nun knapp fünf Jahre. Zeit also, über das weitere Vorgehen nachzudenken und sich vor fallenden Notierungen zu schützen.
Trader beachten bitte die Zeitumstellung in den USA. Seit 2007 stellen die USA bereits am zweiten Sonntag im März auf Sommerzeit um – New York ist folglich bis zur deutschen Zeitumstellung am 30. März nur noch fünf Stunden entfernt!

Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten

Die neue Börsenwoche beginnt am Montag mit den Schweizer Einzelhandelsumsätzen für den Monat Januar. Um 10:00 Uhr wird die italienische Industrieproduktion für den Januar ausgewiesen, und um 10:30 Uhr folgt der sentix-Konjunkturindex der Eurozone für den März. Um 13:15 Uhr stehen die kanadischen Baubeginne für den Februar zur Bewertung an. Das Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel findet ab 14:00 Uhr statt. Am späten Abend um 22:45 Uhr werden noch die neuseeländischen Kreditkartenumsätze für den Februar publiziert. Rund 40 Unternehmen (vorwiegend aus den USA) legen Quartalszahlen vor – aus Deutschland unter anderem SGL Carbon.

Der Dienstag bringt in der asiatisch-pazifischen Handelszeit zunächst aktuelle Daten zur japanischen Geldmenge M2 im Monat Februar um 00:50 Uhr und setzt sich mit dem britischen BRC-Einzelhandelsumsatz für den Februar um 01:01 Uhr fort. Im weiteren Verlauf wird um 01:30 Uhr das australische NAB-Geschäftsklima für den Februar veröffentlicht. Um 03:00 Uhr präsentiert Haruhiko Kuroda den Zinsentscheid der BoJ (Bank of Japan). Aller Voraussicht nach wird der Leitzins bei 0,10 Prozent verbleiben. Besonders von Interesse sind die Ausführungen zur weiteren Notenbankpolitik und zur Fortführung der quantitativen Lockerung zur Erreichung des Inflationsziels von 2,00 Prozent. Um 07:00 Uhr runden mit den Werkzeugmaschinenaufträgen für den Monat Februar weitere japanische Daten die asiatische Session ab. Erste Daten aus Europa kommen um 08:00 Uhr aus Deutschland mit dem Handelsbilanzsaldo und den Exportdaten für den Januar. In Brüssel setzt sich ab 09:00 Uhr das Treffen der Euro-Finanzminister fort. Die Industrieproduktion der Schweiz im vierten Quartal folgt um 09:15 Uhr. Die italienischen BIP-Daten für das vierte Quartal erreichen die Händler um 10:00 Uhr. Die britische Industrieproduktion im Januar und die Erzeugung des produzierenden Gewerbes im Januar  kommen um 10:30 Uhr. Außerdem wird anhand des Inflationsreports für das vierte Quartal die britische Inflation zur Marktbewertung anstehen. Die ersten US-Daten erreichen die Händler mit dem NFIB Small Business Index des Monats Februar um 12:30 Uhr. Im weiteren Verlauf werden um 12:45 Uhr die US-Ladenkettenumsätze und um 14:00 Uhr das US-Redbook mit den Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht. Um 15:00 Uhr folgen die US-Lagerbestandsdaten des Großhandels für den Monat Januar. Um 16:00 Uhr ist die BIP-Schätzung für Großbritannien im Februar seitens des NIESR (National Institute of Economic and Social Research) an der Reihe. Hannover Rück (D), Unicredit (I), Lindt & Sprüngli (CH) und rund zehn weitere Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen.

Am Mittwoch trifft früh um 00:30 Uhr zunächst das australische Verbrauchervertrauen der Investmentbank Westpac für den März ein. Der japanische Dienstleistungssektorindex für den Januar wird um 00:50 Uhr zeitgleich mit den inländischen Produktpreisen für den Februar und dem BSI Large Manufacturing für das erste Quartal 2014 ausgewiesen. Ebenfalls um 00:50 Uhr wird der japanische Industrieindex für den Januar veröffentlicht. Aus Australien kommen um 01:30 Uhr die Wohnungsbaukredite für den Januar, und um 06:00 Uhr werden noch das japanische Verbrauchervertrauen für den Februar sowie der Monatsbericht der Bank of Japan publiziert. Die ersten europäischen Daten kommen mit den neugeschaffenen Stellen ex Agrar für das vierte Quartal um 07:45 Uhr aus Frankreich. Pünktlich zur europäischen Börseneröffnung um 09:00 Uhr werden die spanischen Verbraucherpreise für den Februar veröffentlicht. Um 10:30 Uhr wird der britische Handelsbilanzsaldo für den Monat Januar und um 11:00 Uhr die Industrieproduktion im Januar für die Eurozone veröffentlicht. Erste US-Daten kommen mit den MBA-Hypothekendaten um 12:00 Uhr auf die Handelsschirme. Zeitgleich ist der OECD-Frühindikator für den Januar aus Frankreich auszuwerten. Commodity-Händler achten um 13:00 Uhr auf den Monatsbericht der OPEC für den Rohölmarkt und im weiteren Verlauf des Nachmittags noch auf die US-Rohöllagerbestandsdaten um 15:30 Uhr. Der US-Haushaltssaldo für den Februar wird um 19:00 Uhr publiziert. Um 21:00 Uhr entscheidet die neuseeländische Notenbank RBNZ (Reserve Bank of New Zealand) über ihren aktuellen Leitzins. Experten zufolge wird der Zins bei 2,50 Prozent verbleiben. Zeitgleich wird es Auskünfte zur aktuellen Notenbankpolitik aus Neuseeland geben. Am Mittwoch berichten MAN (D), Atoss Software (D) und rund 16 weitere Unternehmen von ihren aktuellen Quartalsergebnissen.

Der Donnerstag liefert in der Nacht um 00:50 Uhr die japanischen Maschinenbauaufträge für den Januar und um 01:00 Uhr die MI-Inflationserwartungen für Australien auf Zwölfmonatssicht (basierend auf der Umfrage vom Februar). Nur eine Minute später um 01:01 Uhr werden der Quartalsbericht der BoE (Bank of England) und der RICS-Hauspreisindex für den Februar publiziert. Die Arbeitslosenquote für Australien im Februar und die dazu gehörende Erbwerbstätigenzahl werden um 01:30 Uhr veröffentlicht. Die chinesische Industrieproduktion für den Februar und die chinesischen Anlageinvestitionen im Februar folgen um 03:00 Uhr. Im weiteren Verlauf der Nacht erwartet die Händler um 06:30 Uhr der chinesische Einzelhandelsumsatz für den Monat Februar. Die französischen Verbraucherpreise für den Februar eröffnen die europäische Handelszeit um 08:45 Uhr. Um 10:00 Uhr gibt die EZB ihren Monatsbericht für den März aus, und um 11:00 Uhr stehen die italienischen Verbraucherpreise zur Marktbewertung an. Um 13:30 Uhr kommen aus den USA die Erstanträge und die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe. Zeitgleich werden die US-Importpreise für den Februar, der kanadische Hauspreisindex für den Januar, der US-Einzelhandelsumsatz für den Februar und die kanadische Kapazitätsauslastung für das vierte Quartal publiziert. Die US-Lagerbestände für den Januar stehen um 15:00 Uhr zur Bewertung an. Um 22:30 Uhr beschließt der neuseeländische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den Februar den Börsentag. Die DAX-Werte K+S, Volkswagen und Deutsche Lufthansa, aber auch Assicurazioni Generali (I), Hugo Boss (D) und Rhön Klinikum (D) sowie rund 15 US-Unternehmen berichten von ihren Quartalsergebnissen.

Auch am Freitag stehen gleich zu Tagesbeginn japanische Daten auf der Agenda der Händler. Um 00:50 Uhr werden zeitgleich das Sitzungsprotokoll der BoJ sowie die japanische Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung für den Januar ausgegeben. Um 05:00 Uhr folgen chinesische Daten zu den ausländischen Direktinvestitionen im Monat Februar. Aus Deutschland kommen um 08:00 Uhr die Verbraucherpreise für den Monat Februar. Kurze Zeit später um 09:15 Uhr werden die Schweizer Erzeuger- und Importpreise für den Februar auszuwerten sein. Um 10:00 Uhr läuft der Monatsbericht der IEA zum Rohölmarkt über die Ticker, und um 11:00 Uhr folgt der britische Index der Frühindikatoren für den Januar vom Conference Board. Ebenfalls um 11:00 Uhr wird die Erwerbstätigenzahl der Eurozone im vierten Quartal veröffentlicht. Um 12:00 Uhr werden die wöchentlichen LTRO-Rückzahlungen an die EZB publiziert. Die ersten US-Daten sind die Februar-Erzeugerpreise um 13:30 Uhr. Um 14:55 Uhr wird das Verbrauchervertrauen der University of Michigan für den Monat März publiziert, und am späten Abend um 21:30 Uhr erscheint noch der aktuelle COT-Report (Commitment of Traders). Die Baader Bank (D), die Deutsche Beteiligungs AG (D), Gerry Weber (D) und rund zehn weitere Konzerne berichten von ihren aktuellen Quartalszahlen.

Twitter – Börsengezwitscher aus San Francisco
Twitter (Börsenkürzel: TWTR) lässt sich neben Facebook, Linkedin, Xing und weiteren Firmen wohl am treffendsten als ein globales soziales Netzwerk beschreiben. Der Geschäftsbereich „social media“ ist an den Börsen derzeit ein Hype, der ein wenig an die Dotcom-Zeit um die Jahrtausendwende erinnert. Twitter ist eine globale Plattform, die zunächst der reinen Konversation durch den sogenannten „tweet“ mit 140 Zeichen dient (beinahe im SMS-Stil). Ein „tweet“ kann zum reinen Selbstausdruck der momentanen Gefühlslage des Absenders dienen, aber auch von einer Firma, einer Nachrichtenagentur oder einer Boutique stammen, die mit dem Versenden von Nachrichten rein monetäre Zwecke verfolgt. Twitter wird für viele Firmen somit auch zu einem Marketing-Tool. Interessierte Nutzer vernetzen sich miteinander, um Gedanken auszutauschen, Ideen zu transportieren, Meinungen und Meinungsmache zu verbreiten oder zu teilen und um Nachrichten beinahe in Echtzeit weiterzuleiten oder selbst Teil des Nachrichtengeschehens zu werden. So mancher Nutzer wird auf diese Weise selbst zum Online-Journalist, Netzreporter oder auch „microblogger“. Die Apps von Twitter sind neben der reinen Website dazu da, die Tweets von jedem Ort der Welt senden zu können. Ob iPhone, iPad oder Android-Gerät – für jede Gerätevariante gibt es die passende App.

Betrachtet man ein paar Fakten zu Twitter, so wird jedem Interessierten die Größe und Bedeutung des Unternehmens schnell klar. Twitter hat etwa 241 Millionen aktive Nutzer auf monatlicher Basis, rund 500 Millionen Tweets werden täglich versendet. 76 Prozent der aktiven Nutzer verwenden ein mobiles Endgerät, und 77 Prozent der Kundenkonten liegen außerhalb der USA. Twitter unterstützt über 35 verschiedene Sprachen, und auch die App namens „Vine“ findet derzeit bei über 40 Millionen Nutzern Verwendung. Twitter hat weltweit um die 2.700 Mitarbeiter, wovon rund 50 Prozent Ingenieure sind. Der Hauptsitz befindet sich in San Francisco, das Unternehmen unterhält aber auch Büros in Atlanta, Austin, Boston, Chicago, Detroit, Los Angeles, New York, Seattle, Sunnyvale und  Washington und darüber hinaus an internationalen Standorten wie Amsterdam, Berlin, Dublin, London, Madrid, Paris, Rio de Janeiro, São Paulo, Singapur, Sydney, Seoul, Tokio, Toronto und Vancouver.

Twitter wurde im März 2006 von Jack Dorsey, Christopher Isaac Stone, Noah E. Glass, Jeremy LaTrasse und Evan Williams gegründet. Das Markenzeichen des Unternehmens ist der blaue Vogel namens „Larry“. Das Wort „twitter“ bedeutet in der englischen Sprache „Gezwitscher“. In der Standardeinstellung kann jeder Follower die Tweets seiner Freunde lesen, diese teilen („retweet“) oder „liken“, also favorisieren. Mit „hashtags“ („#“) lassen sich Themen einem breiteren Publikum präsentieren. Die Nutzer können sich auch speziell auf ihr eigenes Interessengebiet zugeschnittene Listen zusammenstellen. Auf diese Weise hat man zum Beispiel schnell 100 Nachrichtenagenturen angesammelt, kann deren Kurznachrichten durchstöbern und muss nicht wie früher auf der Suche nach Schlagzeilen jede einzelne Website aufrufen. Die Nutzer können sich zudem Direktnachrichten zusenden (nur wenn sie miteinander verbunden sind) oder ihre Tweets schützen, indem sie die Einstellung „Privatsphäre“ wählen. Damit kann jeder Nutzer seine Nachrichten nur einem ausgewählten Nutzerkreis senden. Doch die Privatsphäre ist in sozialen Netzwerken meist nicht sehr viel wert. Twitter ist schließlich nicht angetreten, um die Welt nur zu vernetzen – man will mit seinen Nutzern ähnlich wie Facebook natürlich auch Geld verdienen. Twitter sammelt zudem personenbezogene Daten der Nutzer, und diese werden letztlich monetarisiert. Nutzerdaten sind für Unternehmen im Bereich der „social media“ besonders viel wert – sie stellen den größten Aktivposten dar. Es ist nur immer fraglich, inwieweit sich diese Aktivposten gerecht bewerten lassen. Gerade die Bewertung eines Unternehmens wie Twitter hängt nicht nur von den Nutzern selbst, sondern auch von deren Verhalten ab. Wenn man sich vorstellt, dass Studien zufolge nur rund 35 Prozent der Follower eines Nutzers echte Personen sind (der Rest könnten Forschern zufolge sogenannte „socialbots“ sein), dann hat dies für die Bewertung eines Konzerns einen sehr faden Beigeschmack.

Die Aktie von Twitter ging am Freitag an der Wall Street (NYSE) mit einem Kurs von 53,53 US-Dollar aus dem Handel. Damit hat Twitter eine Marktkapitalisierung in Höhe von unglaublichen 31,50 Mrd. US-Dollar (Facebook wird mit 137,51 Mrd. US-Dollar Marktwert an der NASDAQ gehandelt). Zum Vergleich: Eine Deutsche Lufthansa AG bringt an der NASDAQ  derzeit 11,64 Mrd. US-Dollar auf die Waage. Twitter ist folglich fast dreimal so viel wert wie die Kranich-Airline aus dem deutschen Leitindex DAX. Beim Blick in die aktuelle Bilanz und besonders auf einen Teilbereich auf Seite 20 fällt eine Formulierung auf. Twitter schreibt seit seiner Gründung signifikante operative Verluste. Mit dem Stichtag 31.12.2013 hat Twitter ein Defizit in Höhe von 994,6 Mio. US-Dollar akkumuliert. Das Unternehmen schrammt damit um Haaresbreite am Milliardenverlust vorbei. Es spricht in seinem Jahresreport davon, 2013 zwar 664,9 Mio. US-Dollar Umsatz erzielt zu haben, ist jedoch von seiner zukünftigen Wachstumsrate nicht restlos überzeugt und geht von einer schleichenden Entwicklung aus, die von vielen weiteren Faktoren abhängt, letztlich auch davon, inwieweit es Twitter gelingt, seine Nutzer mehr zu begeistern und vor allem neue Nutzer zu Twitter zu bringen, die dann wiederum höhere Werbeeinnahmen mit sich bringen. Twitter wird wachsen, wird aber auf Jahre hin viel Geld verbrennen, weiter in Technologien und Infrastruktur investieren, viel für Forschung und Entwicklung ausgeben müssen. Die Aktie von Twitter feierte ihr Debüt am 07.11.2013 an der NYSE. Rückblickend sieht man bei Twitter zwar beeindruckende Umsatzentwicklungen, diese lassen sich aber noch lange nicht in Gewinne ummünzen. 2010 erzielte das Unternehmen erst einen Umsatz von 28,278 Mio. US-Dollar, 2011 waren es 106,313 Mio. US-Dollar, 2012 316,933 Mio. US-Dollar und 2013 die bereits erwähnten 664,890 Mio. US-Dollar. Die Ausgaben bei Twitter sind besonders in der Forschung und Entwicklung seit 2010 außerordentlich angewachsen. Gab man 2010 noch 29,348 Mio. US-Dollar aus, so waren es 2013 bereits 593,992 Mio. US-Dollar. Rein von den Zahlen wird hier besonders klar, wo Twitter sein zukünftiges Kapital sieht. Der Etat für „Sales und Marketing“ hat jedoch in den letzten Jahren ebenfalls sehr stark angezogen. 2010 gab man noch 6,289 Mio. US-Dollar aus und 2013 unglaubliche 316,216 Mio. US-Dollar. Für 2013 wies Twitter einen Nettoverlust von 3,41 US-Dollar je Aktie aus. Twitters wahrer Wert bleiben also einmal mehr die Nutzer. Die Zahlen der monatlichen aktiven Nutzer kletterten von März 2011 mit 68 Mio. Nutzern auf 241 Mio. Nutzer im Dezember 2013 (davon 54 Mio. aus den USA).

Ein Blick auf die Liste der Directors’ Dealings: Die Insider bei Twitter stehen in den letzten drei Monaten auf der Verkäuferseite. 10.000 Aktien wurden gekauft, 247.316 Aktien wurden verkauft. Ein klares Votum der Führungsriege aus San Francisco, in Twitter einzusteigen, ist dies nicht gerade. Twitter hat zwar bereits die Welt bewegt, ob im Iran, in der Türkei, in Brasilien oder Venezuela, in der Ukraine oder in Russland. Menschen werden sich auch in Zukunft weiter in den Netzwerken bewegen, ob sie sich dort zu Demonstrationen und Umstürzen verabreden oder über alltägliche Themen austauschen wollen. Doch der Erfolg von Twitter steht und fällt mit der Akzeptanz seiner Nutzerschaft und der Bereitschaft dieser, sich verstärkt monetarisieren zu lassen und Werbung anzuklicken.

Unser charttechnischer Ausblick  –  Korrelationen der Märkte außer Kraft

DAX-Future (Kontrakt 03-14)
Direkt am Montag der vergangenen Woche eröffnete der DAX-Future mit einem Gap nach unten und setze diesen Rutsch am gleichen Tag noch bis zum Tief von rund 9.320 Punkten fort. Am Dienstag stieg der Index dann wieder bis zur Marke von 9.600 Punkten, um bis zum Freitag erneut bis auf 9.350 Punkte zu fallen. Ein Hin und Her um die 9.500-Punkte-Marke, das am Ende den einen oder anderen Short-Trade unter 9.500 Punkten erlaubte. In den kommenden Tagen sollte man den Markt, weiterhin etwas vorsichtig, von der Short-Seite aus betrachten. Erst Kurse oberhalb der 9.500-Punkte-Marke würden den Vorteil erneut auf die Long-Seite ziehen. Kurse bis 9.250/9.200 sind durchaus realistisch. Etwas spekulativer, aber aufgrund des Ausbleibens neuer Hochs in den letzten Wochen durchaus möglich wäre die Annahme eines erneuten Nachgebens hinab zur 9.000-Punkte-Marke – der zeitliche Horizont für dieses Szenario sollte etwa zwei bis drei Wochen betragen. Bei einem erneuten Anstieg über die Marke von 9.500 Punkten könnte vorsichtig der eine oder andere Long-Versuch gewagt werden.

EUR.USD
Der EUR/USD verhielt sich in den letzten Tagen wie gewünscht und schaffte den Ausbruch nach oben. Nachdem eine Short-Überlegung in Richtung 1,3750/00 Früchte trug, konnte dem Markt ab Donnerstag sauber bis hin zur 1,3900 gefolgt werden, was ein weiteres sattes Plus mit sich brachte. Der Schlusskurs zum Freitag lag im Bereich 1,3680. Die Long-Seite sollte nun auch weiterhin im Auge behalten werden. Kurse über 1,3825 beziehungsweise 1,3775 wären sauber im Longtrend, was für Käufe einen Vorteil darstellen würde. Short-Trades sollte man generell nicht eingehen, eine Ausnahme wäre ein weiterer Momentum-Move in Richtung 1,4000 – hier wäre ein antizyklischer Short-Trade mit der Spekulation auf einen Rücksetzer von 75 bis 125 Ticks denkbar.

Bund-Future (Kontrakt 06-14 – Achtung, Kontraktwechsel!)
Der Bund-Future konnte am Montag kurz ein neues Hoch erzielen und konsolidierte den Rest der Woche um die Unterstützungsmarke von 142,00. Long-Einstiege an Unterstützungen waren nur bedingt erfolgreich und ergaben zum Wochenschluss lediglich ein ausgeglichenes Bild. Das weitere Vorgehen entscheidet sich nun in dem Bereich um die 142,00. Kurse darüber sollten den Fokus weiterhin mehr auf die Long- als auf die Short-Seite lenken. Ziele im Bereich um die 143,50 sind aus aktueller Sicht weiterhin nicht unrealistisch. Kurse in der Schiebezone 142,00 bis 141,50 sollten dann jedoch für Zurückhaltung beim Handeln sorgen, da ein nennenswerter Vorteil nicht vorhanden ist. Short-Trades sollten weiterhin nur bedingt eingegangen werden.

S&P-Future (Kontrakt 03-14)
Bis auf Montag war der S&P-Future in den letzten fünf Handelstagen sehr stark. Er bewegte sich im Gegensatz zum DAX-Future weiter in die angestrebte Richtung und erreichte ein neues Hoch um die 1.887,50 Punkte. Der Schlusskurs lag ebenfalls sehr stark im Bereich um 1.875,00. Weiterhin bleibt die Marke von 1.844 Punkten die Grenze für den Long-Vorteil. Kurse darüber sind weiterhin von der Long-Seite aus zu betrachten. Erste Warnzeichen, die zu etwas mehr Vorsicht mahnen, sollten jedoch schon beim Unterschreiten der 1.855 Punkte aufleuchten. Short-Trades sollten aktuell keine Option darstellen.

Aktie: Twitter (USD)
Die Twitter-Aktie (Börsenkürzel: TWTR) ist von der charttechnischen Seite aus gesehen bisher recht informationslos. Einige Tage nach dem Start im November ging es recht zügig nach oben, dieses Plus wurde jedoch mit sehr unsauberen Bewegungen im Laufe dieses Jahres fast wieder nivelliert. Von dem zwischenzeitlichen 70-Prozent-Plus bleiben beim aktuellen Schlusskurs von etwa 53,50 US-Dollar nur noch rund 18 Prozent übrig. Aus aktueller charttechnischer Sicht ist die Aktie wenig interessant für den Handel. Die Gefahr weiterer unvorteilhafter Bewegungen ist sehr groß, und ein nennenswerter Trend ist ebenso nicht zu erkennen. Erst Kurse oberhalb der Marke von 60,00 US-Dollar könnten für einen erneuten Anstieg sorgen, was nach einer weiteren Analyse durchaus für Käufe sorgen könnte. Als realistisches Ziel ist dann die Marke von 70,00 US-Dollar durchaus wieder denkbar.

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