Feld nicht bekannt

Marktbericht: Nahostkrise fordert Tribut

Der Februar war ein zweigeteilter Monat, zunächst ein starker Anstieg und dann – bedingt durch die Zuspitzung der Krise in Nahost und dem Anstieg des Ölpreises – eine heftige Korrektur. Per saldo war die Bilanz noch positiv. DAX und Dow Jones legten 2,8 Prozent zu. Technologieorientierte Indizes schafften noch etwas mehr, während der EURO STOXX 50 seine starke Erholung vom Januar nur unterdurchschnittlich mit plus zwei Prozent fortsetzte.

So schlossen auch rund zwei Drittel der in Europa gehandelten ETFs mit einem Plus ab. Positive Ausreißer nach oben gab es kaum, aber umso mehr nach unten. Der im Januar begonnene Konsolidierungsprozess an vielen Börsen der Emerging Markets setzte sich verstärkt durch die Krise in Nahost im Februar fort. Zum Beispiel rutschten Vietnam ETFs um fast 20 Prozent ab, bei Indexfonds mit unmittelbarem Bezug auf die Golfregion, den arabischen Raum und Nordafrika ging es um zehn Prozent nach unten.

In der Bilanz des verwalteten Vermögens in Europa wirkte sich die negative Performance der zweiten Hälfte des Februars kaum aus – und natürlich kamen auch wieder mehr Fonds an den Markt. 1186 standen auf dem Kurszettel, 30 oder 2,6 Prozent mehr als im Vormonat. Das Vermögen stieg so um 2,5 Prozent auf nunmehr 215,6 Milliarden Euro.

Angesichts steigender Öl- und Nahrungsmittelpreise profitierten am stärksten die Rohstoffe. Das Volumen stieg um 8,2 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro. Auch die Aktien lagen gut im Rennen, hier ein Plus von 2,8 Prozent auf 150,2 Milliarden. Die Renten dagegen mussten Federn lassen, kein Wunder, drückten Inflationsgefahren weiterhin auf die Kurse und veranlassten Anleger, sich anderen Assetklassen zuzuwenden. Renten verloren 1,6 Prozent auf 33,3 Milliarden Euro. Geldmarkt-ETFs nahmen im Volumen leicht zu, um 3,3 Prozent auf gut sechs Milliarden Euro, eine typische Reaktion in Zeiten zunehmender Unsicherheit. Geld wird dann auch mal kurzfristig geparkt.

Die Trends beim verwalteten Volumen spiegeln sich beim Nettomittelaufkommenn wider. Aktien verbuchten einen Zufluss von 842,4 Millionen Euro, nur noch gut ein Viertel dessen, was im Januar neu angelegt wurde. Renten büßten weiter ein, um 664,5 Millionen Euro ging das Aufkommen zurück. Die Rohstoffe profitieren stärker als im Vormonat. Mit 401,5 Millionen Euro floss dieser Anlageklasse fast dreimal so viel wie zuvor zu. Die Geldmarkt-ETFs hielten sich. Mit 210,8 Millionen Euro plus waren es fast so viel wie im Januar.

Nimmt man sich die Aktien genauer vor, so wird deutlich, dass sich der Trend “Raus aus den Emerging Markets” verstärkt. 710,1 Millionen Euro flossen im Februar aus den MSCI Emerging Markets – ETFs ab, der Saldo wurde damit negativ. Trotz steigender Kurse konnten die europäischen Standardindizes davon nicht profitieren. Auch bei ihnen zeigte sich die erhöhte Vorsicht: EURO STOXX 50 – Fonds verloren 512,9 Millionen Euro, DAX – ETFs büßten 187,7 Millionen ein.

Diese Entwicklung zeigt, dass die Anleger spüren: Es wird ungemütlicher. Mittelfristig zeigen die Sentimentindikatoren immer noch ordentlichen Optimismus an, kurzfristig überwiegt die Skepsis. Das muss erfahrungsgemäß keine schlechte Mischung sein. Wenn sich die Nahost-Krise positiv löst, ist ein kräftiger Schub für die Aktienbörsen zu erwarten. “Der DAX wird dann die Allzeithochs nehmen”, wie ein Händler formulierte. Bis dahin lastet jedoch die Gefahr einer Ausweitung der Nahostkrise auf den Märkten. Sollte Saudi-Arabien betroffen sein, muss mit einem drastischen Anstieg der Ölpreise gerechnet werden. Bei Renten dagegen ist die Richtung ziemlich klar vorgezeichnet. Die EZB bereitet die Zinswende vor, wenn sie dann kommt, ist weiterer Druck auf Anleihekurse vorprogrammiert.

Weitere ETF Meldungen:

Themen im Artikel

Infos über Name nicht gefunden

Feld nicht bekannt
Feld nicht bekannt
Feld nicht bekannt
:
Feld nicht bekannt
Disclaimer & Risikohinweis
Feld nicht bekannt

Name nicht gefunden News

Weitere Trading News