Munich Re übertrifft Gewinnziel – Dividende soll auf 11 Euro erhöht werden

Im Geschäftsjahr 2021 erzielte Munich Re einen Gewinn von 2.932 (1.211) Mio. € und hat damit das Gewinnziel von 2,8 Mrd. € übertroffen. Der Gewinn in Q4 2021 betrug 871 (212) Mio. €. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 % auf 59.567 (54.890) Mio. €, den bislang höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte.

Nach Jahr Eins des Strategieprogramms Ambition 2025 ist Munich Re auf Kurs, die für das Jahr 2025 formulierten, finanziellen Ziele des Programms zu erreichen. Im Geschäftsjahr 2021 wurde eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) von 12,6 % verdient [Ziel: 12-14% bis zum Jahr 2025].

Das Ergebnis je Aktie stieg 2021 verglichen mit dem normalisierten Ergebnis des Vorjahres um 4,7% [Ziel: Steigerung des Gewinns je Aktie bis 2025 um durchschnittlich ≥5 % pro Jahr].

 

Dividende steigt um über 12 Prozent

Folgen Aufsichtsrat und Hauptversammlung dem Vorschlag des Vorstands, eine Dividende von 11 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2021 zu bezahlen, so entspricht dies einer prozentualen Steigerung von 12,2 % [Ziel: Steigerung der Dividende je Aktie um durchschnittlich ≥5 % pro Jahr].

Die Solvenzquote betrug – wie üblich bereits unter Abzug der vorgeschlagenen Dividende – zum Ende des Jahres ca. 227 % (31.12.2020: 208 %).

Berücksichtigt man zusätzlich den in der Solvenzquote noch nicht abgebildeten Aktienrückkauf, dann befindet sich die Quote auf Zielniveau [Ziel: Solvenzquote im optimalen Bereich von 175 % bis 220 %].

Das operative Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 3.517 (1.986) Mio. €. Das sonstige nicht operative Ergebnis betrug -91 (-83) Mio. €. Das Währungsergebnis lag bei 262 (-200) Mio. €. Die Steuerquote belief sich auf 15,9 (18,2) %.

Das Eigenkapital lag mit 30.945 Mio. € über dem Niveau zu Jahresbeginn (29.994 Mio. €).

Rückversicherung: Ergebnis von 2.328 Mio. €

Das Geschäftsfeld Rückversicherung steuerte im Geschäftsjahr 2021 2.328 (694) Mio. € zum Konzernergebnis bei, davon 734 (75) Mio. € in Q4. Damit hat die Rückversicherung ihr Gewinnziel von 2,3 Mrd. € erreicht – trotz zahlreicher Naturkatastrophen und erheblicher Covid-19-bedingter Schäden in der Rückversicherung Leben/Gesundheit.

Das gute und resiliente Ergebnis in der Rückversicherung zeigt, dass sich die Profitabilität im operativen Geschäft weiter verbessert hat. Das operative Ergebnis betrug 2.696 (984) Mio. €. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen auf 41.354 (37.321) Mio. €, der deutliche Anstieg ist das Resultat der Wachstumsstrategie in dem verbesserten Marktumfeld.

Das Rückversicherungsgeschäft Leben/Gesundheit erzielte 2021 einen Gewinn von 325 (123) Mio. €. Die Beitragseinnahmen betrugen 12.561 (12.707) Mio. €.

Das versicherungstechnische Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer, lag bei 218 (97) Mio. €, wobei sich insbesondere das Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer („Fee Income“) sehr erfreulich entwickelt hat.

Belastet wurde das Segment durch Covid-19-bedingte Sterbefälle, die sich im Jahr 2021 auf 785 Mio. € aufsummierten.

Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte 2021 einen Ergebnisbeitrag von 2.003 (571) Mio. €. Das Prämienvolumen stieg deutlich auf 28.793 (24.615) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag aufgrund hoher Naturkatastrophenschäden bei 99,6 (105,6) % der verdienten Nettobeiträge und damit leicht unterhalb der zu Q3 aktualisierten Prognose von 100 %. Normalisiert lag die Schaden-Kosten-Quote bei 95,2 %

Die Gesamtbelastung durch Großschäden von je über 10 Mio. € betrug 4.304 (4.689) Mio. €, in Q4 lag sie bei 1.006 (1.191) Mio. €.

Diese Beträge beinhalten Gewinne und Verluste aus der Abwicklung für Großschäden aus vergangenen Jahren.

 

 

Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 16,5 (20,8) % der verdienten Nettobeiträge und lag damit über dem erwarteten Wert von 12 %. Die von Menschen verursachten Großschäden summierten sich auf 1.165 (3.784) Mio. €. Der Rückgang gründet auch auf stark gesunkene Covid-19-bedingte Schäden in der Schaden/Unfall-Rückversicherung.

Diese gingen im Jahr 2021 auf 212 Mio. € zurück. Die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen stieg mit 3.139 (906) Mio. € dagegen wieder deutlich an. Die teuerste Naturkatastrophe für Munich Re im Jahr 2021 war Hurrikan Ida mit ca. 1,2 Mrd. €. Die Sturmflut Bernd verursachte Schäden von rund 0,5 Mrd. €.

Im Geschäftsjahr 2021 konnten Rückstellungen für Basisschäden aus Vorjahren in Höhe von 1.041 Mio. € aufgelöst werden; dies entspricht 4,0 Prozent der verdienten Nettobeiträge. Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, sodass später Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind.

Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge per 1. Januar 2022 konnte Munich Re das gezeichnete Geschäftsvolumen auf 14,8 Mrd. € (+14,5 %) steigern. Das deutliche Wachstum ging einher mit einer Optimierung des Risikoprofils des Portfolios.

Erneuert wurde rund die Hälfte des Schaden/Unfallversicherungsgeschäfts, mit den Schwerpunkten Europa, USA (im Wesentlichen ohne Hurrikan-Deckungen) und globales Geschäft.

Preise und Bedingungen entwickelten sich insgesamt positiv. Die Preisverbesserungen waren – in unterschiedlicher Stärke – weltweit zu beobachten. Insgesamt stieg das Preisniveau für das Portfolio von Munich Re um 0,7 %.

Diese Angabe zum Preisanstieg ist, wie immer, risikoadjustiert, das heißt, Preiserhöhungen, denen ein gestiegenes Risiko und damit eine erhöhte Schadenerwartung gegenübersteht, werden verrechnet. Munich Re hat, insbesondere auch aufgrund der gestiegenen Inflation, die künftige Schadenerwartung bewusst vorsichtig kalkuliert.

Für die nächsten Erneuerungsrunden im April und Juli erwartet Munich Re trotz zunehmenden Marktdrucks ein weiter positives Marktumfeld mit attraktiven Wachstumsmöglichkeiten.

ERGO: Ergebnis von 605 Mio. €

Im Jahr 2021 verzeichnete Munich Re im Geschäftsfeld ERGO einen Gewinn von 605 (517) Mio. €, davon 137 (136) Mio. € in Q4. Damit hat ERGO das Gewinnziel für das Jahr 2021 von 500 Mio. € deutlich übertroffen und das im Rahmen des ERGO Strategieprogramms kommunizierte Jahresziel für 2021 trotz Belastungen aus Großschäden erreicht.

2021 ist ERGO zudem erfolgreich gewachsen. Die Beitragseinnahmen stiegen in allen drei Segmenten, wobei im Segment Schaden/Unfall Deutschland ein außergewöhnlich gutes Beitragswachstum über Marktniveau erzielt werden konnte.

Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten hinweg erhöhten sich deutlich auf 19.166 (18.448) Mio. €, die gebuchten Bruttobeiträge auf 18.213 (17.569) Mio. €.

Das Segment ERGO Schaden/Unfall Deutschland verzeichnete einen Gewinn von 234 (157) Mio. €, getragen von einem trotz Großschäden sehr guten versicherungstechnischen Ergebnis und einem höheren Kapitalanlageergebnis.

Das Segment ERGO International erreichte ein Ergebnis von 207 (230) Mio. €. Auch hier verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis, der Rückgang des Segmentergebnisses zum Vorjahr erklärt sich durch einen positiven Einmaleffekt im Jahr 2020.

Das Segment ERGO Leben/Gesundheit Deutschland erzielte ein Ergebnis von 164 (130) Mio. €. Hier wirkten sich ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis – getrieben durch Verbesserungen in Gesundheit und einen sehr guten Schadenverlauf in Reise – sowie ein verbessertes Währungsergebnis positiv aus und konnten ein niedrigeres Kapitalanlageergebnis mehr als ausgleichen. In diesem Zusammenhang konnten Kapitalanlagereserven bei Aktien aufgebaut werden.

Das operative Ergebnis von ERGO betrug 822 (1.002) Mio. €, insbesondere getrieben durch ein niedrigeres Kapitalanlageergebnis.

Im Segment Schaden/Unfall Deutschland betrug die Schaden-Kosten-Quote 92,4 (92,4) % und lag damit trotz Großschäden durch das Sturmtief Bernd auf Zielniveau [Ziel 2021: 92 %].

Auch im Segment International war die Quote mit 92,9 (92,7) % [Ziel: 93 %] trotz Großschäden in Österreich und im Baltikum auf einem sehr guten Niveau.

 

 

Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 7.156 Mio. €

Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re sank 2021 auf 7.156 (7.398) Mio. €. Das Kapitalanlageergebnis entspricht insgesamt einer Rendite von 2,8 % bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios.

Damit hat Munich Re ihr Ziel einer Rendite von >2,5 % trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes erreicht. Die laufende Rendite lag bei 2,4 % und die Wiederanlagerendite bei 1,5 %. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate stieg zum 31.12.2021 auf 7,7 % (31.12.2020: 6,0 %).

Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen gingen vor allem aufgrund gesunkener Zinserträge auf 6.017 (6.273) Mio. € zurück. Der Saldo aus Zu- und Abschreibungen fiel mit -505 (-1.957) Mio. € deutlich geringer aus als im Vorjahr, in dem Covid-19-bedingt hohe Abschreibungen auf Aktien vorgenommen werden mussten.

Der Saldo aus Veräußerungsgewinnen und -verlusten ohne Derivate ging auf 3.182 (3.698) Mio. € zurück. Das Derivateergebnis lag bei -774 (74) Mio. €, wobei die Verluste aus zur Absicherung gehaltener Aktien- und Zinsderivate entstanden.

Der Bestand an Kapitalanlagen stieg im Vergleich zum Jahresende 2020 zu Buchwerten auf 240.300 (232.950) Mio. € (zu Marktwerten: 257.485 Mio. €, Vorjahreswert: 252.789 Mio. €).

Ausblick 2022: angestrebtes Konzernergebnis von 3,3 Mrd. €

Munich Re strebt für das Jahr 2022 einen Gewinn von 3,3 Mrd. € an. Eingerechnet sind dabei Covid-19-bedingte Belastungen (vor Steuern) von rund 300 Mio. €. Diese werden im Segment Rückversicherung Leben/Gesundheit erwartet, in der Rückversicherung Schaden/Unfall und bei ERGO rechnet Munich Re dagegen mit keinen signifikanten Belastungen aus Covid-19.

Die Beitragseinnahmen der Gruppe sollen 2022 auf einen neuen Rekordwert von rund 61 Mrd. € steigen. Die Kapitalanlagenrendite soll trotz weiterhin sehr niedriger Zinsen mehr als 2,5 % betragen.

Im Geschäftsfeld Rückversicherung erwartet Munich Re im Jahr 2022 Beitragseinnahmen von rund 42,5 Mrd. € und einen Gewinn von rund 2,7 Mrd. €. Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden/Unfall-Rückversicherung soll bei rund 94 % liegen.

In der Rückversicherung Leben/Gesundheit wird ein versicherungstechnisches Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer, von rund 400 Mio. € erwartet.

Das Geschäftsfeld ERGO wird rund 0,6 Mrd. € zum Konzernergebnis beisteuern. Angestrebt wird eine Schaden-Kosten-Quote von 91 % im Segment Schaden/Unfall Deutschland und von 92 % im Segment ERGO International. Die Beitragseinnahmen für das Jahr 2022 sollen rund 18,5 Mrd. € betragen.

Alle Prognosen und Ziele stehen unter erhöhter Unsicherheit angesichts der fragilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, der volatilen Kapitalmärkte und der unklaren Fortentwicklung der Pandemie.

Zudem sind die Prognosen wie immer vorbehaltlich des Großschadenverlaufs und der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungskurs- oder Kapitalmarktbewegungen, signifikanter Änderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.

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