Parteienkompetenz in der Rentenpolitik: CDU/CSU deutlich vor den Grünen

Deutsches Institut für AltersvorsorgeCDU-Vorsitzender Armin Laschet brachte im Frühjahr erneut eine Rentenkommission ins Gespräch.

Dabei ist es gerade einmal ein Jahr her, dass die Kommission “Gerechter Generationenvertrag” ihre eher dürftigen Ergebnisse präsentierte. So dürfte der Vorschlag des CDU-Chefs nur ein verhaltenes Echo finden. Dabei ist die CDU jene Partei in Deutschland, der die Bürger noch die größte Kompetenz in der Rentenpolitik bescheinigen.

Das zeigte eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), mit der die Meinungsforscher von INSA Consulere im Auftrag des DIA ermittelten, welchen Stellenwert die Wähler dem Thema Rente im anstehenden Bundestagswahlkampf zuschreiben und von welcher Partei sie was erwarten.

 

 

Ein Ergebnis sollte die Politiker nachdenklich stimmen. Eine relative Mehrheit der Befragten (28 Prozent) ist der Auffassung, dass keine Partei in der Rentenpolitik besonders große Kompetenzen vorzuweisen hat.

Dazu kommt dann noch ein Viertel der Umfrageteilnehmer, die sich entweder nicht festlegen wollen oder es nicht wissen.

 

Opposition schneidet miserabel ab

Am besten kommen noch CDU/CSU bei der Beurteilung weg. Ihnen bescheinigen immerhin 18 Prozent die größte Rentenkompetenz unter den im Bundestag vertretenen Parteien. Ein Stück dahinter liegt die SPD mit 14 Prozent Zustimmung.

Die kleineren Oppositionsparteien hingegen schneiden in puncto Rentenkompetenz miserabel ab: fünf Prozent schaffen FDP und DIE LINKE, vier Prozent die AfD und lediglich zwei Prozent Bündnis 90/Die Grünen.

 

Wahlprogramme ohne Wirkung

Diese Werte können vor allem jene Parteien, die bereits in den Entwürfen ihrer Wahlprogramme umfangreiche Vorschläge für die Rente unterbreitet haben, kaum zufriedenstellen.

Zum Beispiel die Partei DIE LINKE. Sie hat wie in den Wahljahren zuvor erneut ein pralles Paket an Forderungen zur Rente geschnürt. Auch die FDP ist mit einem weitreichenden Konzept zur Reform des Rentensystems in Deutschland angetreten. All diese Vorschläge wurden wohl entweder noch nicht zur Kenntnis genommen oder nicht als umsetzbar angesehen.

Alternativ könnten auch die Erfahrungen mit diesen Parteien in der Vergangenheit so prägend gewesen sein, dass von ihnen wenig erwartet wird.

 

Bündnis 90/Die Grünen überzeugt kaum die eigenen Wähler

Ein überraschendes Ergebnis brachte auch ein Blick auf die Wähler der jeweiligen Parteien. Bei fünf von ihnen trat das Erwartbare ein. Die Partei, die an der Wahlurne der Favorit ist, bekommt von ihren Wählern auch überdurchschnittlich hohe Kompetenzwerte in der Rentenpolitik.

Aktuelle Wähler der SPD (67 Prozent), Union (59 Prozent), Linke (45 Prozent), AfD (40 Prozent) und FDP (39 Prozent) geben jeweils mehrheitlich an, dass die von ihnen bevorzugte Partei auch die größte Kompetenz bei der Rente hat. Aber nur elf Prozent der Grünen-Wähler glauben, dass Bündnis 90/Die Grünen die Partei mit der größten Kompetenz in der Rentenpolitik ist.

Dagegen halten 15 Prozent der aktuellen Grünen-Wähler die SPD für besonders kompetent bei der Rente.

Die Partei hat es also noch nicht einmal vermocht, auf diesem Gebiet größere Teile ihrer eigenen Anhängerschaft zu überzeugen.

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