Rezessionssignale mehren sich – Warum die Börse dennoch eine Rally oder einen Crack-Up-Boom starten könnte

CMC Markets: Noch zu Beginn dieses Börsenjahres war überall von einem bevorstehenden Boom, also einer dynamischen Erholung der von Corona ausgebremsten Weltwirtschaft die Rede, die maximal durch Lieferkettenprobleme gestört und durch steigende Preise die Notenbanken auf den Plan rufen würde.

Seit dem 24. Februar 2022 und Russlands Invasion in der Ukraine, dem nun schon vier Wochen dauernden Krieg und einer sich immer schneller drehenden Sanktionsspirale mit einer fast völligen Isolation Russlands vom Westen hat das Risiko einer Rezession das vorherige Boom-Szenario in nur wenigen Wochen abgelöst.

Zinskurve in den USA wird immer flacher

In Zahlen lässt sich diese Entwicklung aktuell sehr gut mit einem Blick auf die Zinskurve in den USA ausdrücken. Die Rendite-Differenz zwischen zehn- und zweijährigen US-Staatsanleihen ist nur noch leicht positiv. Und für zehn, fünf- und dreijährige ist der Unterschied nur noch an der zweiten Nachkommastelle ablesbar.

Wer der USA zehn Jahre Geld leiht, bekommt 2,23 Prozent und damit nur unwesentlich mehr als für einen dreijährigen Bond mit Zinsen von 2,22 Prozent. Das ist insofern ungewöhnlich, da man in der Regel als Investor einen höheren Zins erhält, wenn man sein Geld länger verleiht.

Die Zinsen am “kurzen Ende” der Zinskurve sind normalerweise niedriger als am “langen Ende”. In wirtschaftlich gesunden Zeiten liegt eine steigende Zinskurve vor.

Krankheitssymptome sind nun daran erkennbar, dass die Zinsen für längere Laufzeiten fast auf dem gleichen Niveau wie für kürzere Laufzeiten liegen.

 

 

Rentenmarkt hat Rezession immer richtig antizipiert

Die Marktteilnehmer am Rentenmarkt stellen für die Zukunft also geringere Wachstumserwartungen an die Konjunktur. Sind die Renditen bei kürzeren Laufzeiten höher als die Renditen der längeren Fristen, spricht man von einer umgekehrten oder invertierten Zinskurve.

Die Zinsen stehen Kopf!

Dies interpretieren die Börsen als mögliches Rezessionssignal. Und auch jetzt ist die Angst begründet. Denn die Weltwirtschaft könnte schon Mitte kommenden Jahres gänzlich anders aussehen als heute.

Auch ein Blick zurück bestätigt die Aussagekraft dieses Indikators. Denn seit 1970 invertierte sich die Zinskurve jedes Mal vor einer Rezession. Die Historie lässt sich erweitern. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich die Zinskurve achtmal invertiert und jedes Mal folgte darauf eine Rezession.

Zuvor hatte die US-Notenbank immer die Zinsen angehoben, bevor es zu einer Rezession kam, dadurch hat sich die Zinskurve invertiert.

Sie senkte dann den Leitzins wieder, um die Rezession abzumildern.

 

Notenbank dürfte Probleme bei der Zinswende bekommen

In der aktuellen Situation wird dies allerdings so nicht möglich sein, da die Leitzinsen nahe Null liegen. Vermutlich hat die Fed in der vergangenen Woche zu spät die Leitzinsen angehoben und damit einen geldpolitischen Fehler begangen.

Sie wird nun versuchen, die Leitzinsen weiter anzuheben, doch kann sie dies wohl nur so lange tun, bis eine Rezession wahrscheinlich wird.

Dann wird sie die Leitzinsen wieder senken müssen, um zu versuchen, die Rezession abzuschwächen.

 

Die Börse könnte einen solchen Strategieschwenk bereits wittern, weshalb Anleger trotz der höchstmöglichen Unsicherheit durch das Kriegsgeschehen mit all seinen beschriebenen wirtschaftlichen Folgen schon wieder Aktien kaufen, nachdem sie Anfang Januar aus Angst vor der Zinswende den Markt verlassen hatten.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Fed derzeit alles daransetzt, dem Markt eine Zinswende zu verkaufen.

 

„Katastrophenhausse“ am Aktienmarkt möglich

Tatsächlich ist es so, dass die Aktienmärkte mit Blick in die Historie jetzt noch einmal eine kräftige Rally starten könnten. Erst nach der Invertierung der Zinskurve bildet der S&P 500 normalerweise ein Hoch aus, bevor die US-Wirtschaft dann sechs bis sieben Monate später in eine Rezession fällt.

Invertiert sich die Zinskurve nun also tatsächlich, könnte dies zu einer Rally am Aktienmarkt führen – zumindest, wenn die Statistik auch diesmal Recht behält.

Die Börse fokussiert sich bereits sehr stark auf das Thema einer Invertierung der Zinskurve.

Anleger fürchten das Schlimmste: eine unmittelbar bevorstehende Rezession.

 

 

Wenn dann aber die Wirtschaftsdaten, die gemeldet werden, positiv ausfallen, trifft ein sehr negatives Sentiment auf „unerwartet“ gute Daten, was die Aktienkurse steigen lassen kann. Denn tatsächlich schwächen sich Wirtschaftsdaten erst Monate später ab, was dann final auch dazu führen kann, dass die Kurse wieder fallen.

Dieser zeitliche Versatz erklärt, warum es in der Vergangenheit zu einer sogenannten „Katastrophenhausse“ (engl. Crack-up-Boom) gekommen ist, nachdem sich die Zinskurve invertierte.

 

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