Rohstoffe: Anhaltende Abflüsse aus den Gold-ETFs

Société Générale: Der Ölpreis dürfte im Spannungsfeld zwischen Nachfragesorgen und knappem Angebot auf der Stelle treten.

Die Ausblicke für die Metallmärkte, welche die Marktteilnehmer üblicherweise am Rande der LME-Week vorstellen, werden wohl eher die Preise belasten.

Am Goldmarkt ist auch keine Stimmungswende zu erwarten, solange ein Ende der aggressiven Zinserhöhungen nicht in Sicht ist.

 

Wochenausblick: LME-Week

Der Brentölpreis dürfte sich fürs Erste zwischen 90 und 95 USD je Barrel einpendeln. Chinas Handelsbilanzdaten, die wohl mit Verzögerung in den nächsten Tagen veröffentlicht werden, sollten eine Erholung der zuletzt schwächelnden Rohölimporte anzeigen (Grafik 1).

Das dürfte die Nachfragesorgen aber wohl eher etwas dämpfen als großen Auftrieb verleihen.

Die großen Themen der LME-Week, dem Branchentreffen des “Who is who” an den Metallmärkten in London, sind wohl das Debakel am Nickelmarkt in diesem Frühjahr sowie das mögliche Verbot von russischen Einlieferungen an die LME.

Darüber hinaus geben auch viele Marktteilnehmer ihre Einschätzung für die Marktentwicklung bekannt.

 

 

Wir gehen davon aus, dass die Skepsis angesichts der Konjunkturabschwächung groß ist. Die vorübergehende Nachfrageschwäche dürfte die Preise belasten, auch wenn sich mit den energiebedingt steigenden Produktionskosten auch die Angebotsperspektiven eintrüben.

Schon jetzt stark betroffen von Angebotskürzungen ist der Zinkmarkt, denn hier ist Europa ein wichtiger Produktionsstandort.

Vor diesem Hintergrund sind die neuen Herbstprognosen der International Lead and Zinc Study Group, die als letzte der drei Study Groups ihre Ergebnisse am Montag präsentiert, von größerem Interesse. In den ersten acht Monaten waren Angebot und Nachfrage weitgehend ausgeglichen.

Das bislang für dieses Jahr erwartete hohe Angebotsdefizit dürfte daher kleiner ausfallen. Spannend ist aber auch hier der erstmals für 2023 präsentierte Ausblick: Sollte die ILZSG für 2023 wegen der sich abzeichnenden Nachfrageschwäche einen Angebotsüberschuss in Aussicht stellen, dürfte dies die Preise belasten.

Am Bleimarkt übertraf die Nachfrage in den ersten acht Monaten das Angebot sogar leicht, obgleich man hier eher mit zu viel Angebot gerechnet hatte. Wir erwarten trotz der momentanen Angebotsknappheit, dass aufgrund der Konjunkturschwäche für nächstes Jahr dennoch wieder ein Angebotsüberschuss in Aussicht gestellt wird.

Damit dürfte der Bleipreis gegenüber Zink kaum weiter Boden gut machen (Chart 2).

 

 

Ende der Woche könnte der World Gold Council zudem die “Gold Demand Trends” für das dritte Quartal präsentieren. Die anhaltenden Abflüsse aus den Gold-ETFs – der September war bereits der fünfte Monat mit ETF-Abflüssen in Folge – sprechen für eine schwache Investmentnachfrage.

Einzelne andere Nachfragekomponenten könnten zwar stark gewesen sein: So deuten die Münzkäufe in den USA, die in den ersten drei Quartalen auf ein Rekordhoch gestiegen sind, auf ein reges Interesse der Kleinanleger im Westen. Auch die privaten Haushalte in China und Indien haben wohl im September wieder mehr gekauft, was die Schweizer Goldexporte bestätigen (siehe unten).

Dennoch: Im viel beachteten Vorjahresvergleich dürfte die Goldnachfrage im dritten Quartal enttäuschend ausgefallen sein. Wir sehen für den Goldpreis kaum Erholungspotenzial, solange sich nicht ein Ende der aggressiven Zinserhöhungen abzeichnet.

 

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