Rohstoffe: Goldpreis kratzt am Rekordhoch – Ölpreis wird wieder steigen!

Börse FrankfurtDerzeit geht es dem Goldpreis so wie dem DAX: Das Allzeithoch ist gleich vor der Nase, wird aber einfach nicht geknackt.

Die Feinunze Gold kostet am Mittwochmorgen 1.990 US-Dollar, in der Spitze Anfang Mai waren es 2.060 US-Dollar.

Das bisherige Rekordhoch war im August 2020 mit 2.075 US-Dollar erreicht worden.

 

„Die Unsicherheit bezüglich der Belastungen des höheren Zinsniveaus – nicht zuletzt im Bankensektor – ist ein fruchtbarer Nährboden für die Goldpreisentwicklung“, stellt Dora Borbély von der DekaBank fest.

 

Sie weist allerdings auch auf unterschiedliche Strömungen hin: gedämpfte Schmucknachfrage auf der einen, ungewöhnlich hohe Goldkäufe von Schwellenländernotenbanken auf der anderen Seite – speziell aus Singapur, China, der Türkei und Indien.

Die gesamte Goldnachfrage lag im ersten Quartal 13 Prozent unter dem Niveau vom ersten Quartal 2022.

 

„Das Gesamtumfeld spricht dennoch weiterhin für ein hohes Goldpreisniveau“, betont die Analystin.

 

Die Bank sieht den Goldpreis in sechs Monaten bei 1.920 US-Dollar, in zwölf Monaten aber wieder nur bei 1.880 US-Dollar.

 

„Seit das Ende der Fed-Zinserhöhungen näher rückt, befinde sich Gold im Aufwind“, erklärt auch Carsten Fritsch von der Commerzbank.

 

Mit Zinssenkungen rechnet die Bank in diesem Jahr zwar nicht, dafür aber im nächsten.

 

„Da gleichzeitig die US-Inflation 2024 über dem Zielwert der Fed bleiben dürfte, wird der Goldpreis nach einer Schwächephase voraussichtlich ab Herbst weiter steigen.“

 

Die Bank erwartet für Ende 2023 2.050 US-Dollar und einen weiteren Anstieg auf 2.100 US-Dollar bis Mitte 2024.

 

Gold-ETCs: „Keine weiteren Gewinnmitnahmen“

Im Vergleich zur Situation vor einem Jahr sind die Umsätze mit Gold-ETCs niedrig. „Im Rohstoffbereich ging es unspektakulär und ruhig zu“, berichtet das Münchner ETP-Analyse- und Handelshaus Crossflow. „Bei Gold-Produkten kam es zu keinen weiteren Gewinnmitnahmen.“

Für den April meldet Crossflow kleinere Zuflüsse in Gold-ETCs von 33 Millionen Euro.

Seit Jahresanfang dominierten mit 1,4 Milliarden Euro aber noch klar die Abflüsse.

Bei Lang & Schwarz wird derzeit viel auf Xetra Gold gesetzt, wie Fabian Wörndl berichtet.

Der Bestand an Xetra Gold bleibt mit 227 Tonnen auf hohem Niveau.

Zum Vergleich: Ende 2022 waren es 231 Tonnen, Ende 2021 238 Tonnen.

Hohe Umsätze an der Börse Frankfurt weisen neben Xetra-Gold (DE000A0S9GB0) aktuell vor allem der Xtrackers Physical Gold mit Währungssicherung (DE000A1EK0G3), der iShares Physical Gold (IE00B4ND3602) und der Invesco Physical Gold (IE00B579F325) auf.

Auch in Silber-ETCs geht viel um, speziell in Silberpreis-Trackern von WisdomTree (JE00B1VS3333).

 

„Ölpreis wird wieder steigen“

Der Ölpreis ist im Monatsvergleich deutlich gesunken, vor allem wegen der anhaltenden Rezessionssorgen: Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell wieder nur 74,30 US-Dollar nach 87 US-Dollar Mitte April. „Die jüngsten Daten zeigen ein schwaches Überangebot am weltweiten Ölmarkt“, erklärt DekaBank-Analystin Borbély.

Dazu komme die Stimmungseintrübung bezüglich der Nachfrageerwartungen.

 

„Doch die konjunkturellen Belastungen werden nachlassen, und der Ölkonsum wird sich wieder erholen.“

 

Borbély verweist außerdem auf die beschlossene Förderkürzungen der Opec+-Staaten.

 

„So dürfte das Überangebot am Ölmarkt nicht lange Bestand haben und Rohöl in absehbarer Zeit wieder etwas im Preis zulegen.“

 

Die Bank prognostiziert einen Brent-Preis von 85 US-Dollar in sechs Monaten.

Im April fanden sich Energie-ETCs Crossflow zufolge auf den Verkaufslisten.

Seit Jahresanfang stehen noch Nettozuflüsse von knapp 900 Millionen Euro.

An der Börse Frankfurt weist aktuell der WisdomTree WTI Crude Oil (GB00B15KXV33) die höchsten Umsätze auf.

Hin und her in Gaspreis-Trackern

Der Gaspreisrückgang setzt sich fort. Der für Europa relevante Terminkontrakt für niederländisches Erdgas (Dutch TTF) liegt aktuell bei 32 Euro/MWh.

Nach Ausbruch der Ukraine-Kriegs waren es zwischenzeitlich über 300 Euro/MWh.

Bei Lang & Schwarz ist weiter viel los in gehebelten Gas-ETCs, etwa dem WisdomTree Natural Gas 3x Daily Leveraged (IE00BLRPRG98), dem WisdomTree Natural Gas 3x Daily Short (IE00B76BRD76) und dem WisdomTree Natural Gas 2x Daily Leveraged (JE00BDD9Q956).

„Das sind mal Käufe, mal Verkäufe, und ändert sich manchmal sogar innerhalb eines Tages“, erklärt Wörndl.

An der Börse Frankfurt geht aktuell in den beiden Gas-ETCs von WisdomTree mit Hebel 3 am meisten um.

 

Rezessionssorgen drücken auf Industriemetallpreise

Auch die Industriemetallpreise sind weiter gesunken, hier machen sich ebenfalls die düsteren Konjunkturaussichten bemerkbar.

„Der Index der Londoner Metallbörse ist auf den niedrigsten Stand seit Ende November gefallen“, berichtet Barbara Lambrecht von der Commerzbank.

Auch bei Industriemetall-ETCs überwogen im April die Verkäufe, seit Jahresanfang ergeben sich aber noch Zuflüsse von 1,2 Milliarden Euro, so Crossflow.

Preis-Tracker wie der WisdomTree Industrial Metals (<GB00B15KYG56 >) haben in diesem Jahr verloren, auch der WisdomTree Copper (GB00B15KXQ89) ist in die Verlustzone gerutscht.

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