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Swinging Wall Street – Mai 2010

Sell in May an go away? Wer kennt nicht diese alte Börsenweisheit, und in diesem Jahr scheint sich dieses Statement wohl als richtig erwiesen zu haben. Ab Anfang Mai gaben die Aktienkurse weltweit ordentlich nach, und einmal mehr wird der Währungsschwäche des Euros daran eine Mitschuld gegeben. Einzigartig waren wohl die Ereignisse des 6 Mai, denn an diesem Tag verlor der Dow Jones intraday an die 1000 Punkte, und darauf folgten wilde Spekulationen, was diesen drastischen Kursrückgang ausgelöst haben könnte. Die einen behaupteten, eine falsche Ordereingabe sei dafür verantwortlich gewesen, die anderen meinten, es war eine Art Schneeballeffekt, der diesen Kurssturz verursacht hatte.

In jedem Fall war die Panik zum Glück rasch wieder vorbei, und die Kurse stabilisierten sich im späten Handel. Doch noch ist der Markt nach wie vor schwach und nervös, und derzeit ist es fraglich, ob der Boden schon erreicht wurde. Sehen Sie dazu im Anschluss den Tageschart des Dow Jones, in dem die Ereignisse des vergangenen Monats sehr schön zu erkennen sind. Der bereits angesprochene 6. Mai wurde entsprechend markiert.



S & P 500 Tageschart

Für Investoren gilt es daher derzeit, die Nerven zu bewahren aber wir Trader erhalten durch den exorbitanten Anstieg der Volatilität wieder gute Gelegenheiten. Erneut war es die short Seite, die gerade im Swingtrading einige gute Möglichkeiten bot, obwohl man natürlich aufgrund der hohen Schwankungsbreiten und den teilweise aufgetretenen Gaps sehr vorsichtig agieren musste. Ich möchte Ihnen im Anschluss ein Trading Beispiel zeigen, bei dem man mit einem Leerverkauf schöne Profite ins Trockene bringen konnte. Dazu habe ich Ihnen den Tages – Chart von United Technologies (Ticker UTX), einem Wert aus dem Dow Jones, mitgebracht.



United Technologies (Ticker UTX) Tageschart

Nachdem auch bei dieser Aktie am 6. Mai ein regelrechter Kurssturz zu verzeichnen war, setzte in den Tagen danach eine leichte Erholung ein. Diese Erholung scheint aber nicht sehr nachhaltig gewesen zu sein, wie man an den beiden short Umkehrstäben sehr gut erkennen kann. Diese Symbole, verknüpft mit einem groben Blick auf das gesamte Chartbild, lassen mich strategisch einen short Trade andenken.

Taktisch wurde der Trade so angedacht, dass die Position dann short eröffnet wird, wenn der Kurs am Tag nach dem zweiten Umkehrstab auf ein neues Intraday-Tief fällt. Im Laufe der Trading Session wird die Position mittels abgesicherter Stopp Sell Order bei dieser Notierung eröffnet. Diese Ordertechnik, die ich als abgesichertes Einstoppen bezeichne, bietet dem Trader den Vorteil, die aus mentaler Sicht schwierige manuelle Ordereingabe an die Handelsplattform auszulagern. Die Order schwebt also an der gewünschten Stelle im System, und wartet darauf, dass der Kurs an diese Marke läuft und der Trade somit abgeholt wird.

Bei dieser Aktie geht es nach dem Einstieg kräftig nach unten, und obwohl Stopp 1 sehr eng gesetzt wurde, war diese Kursmarke an Tag 1 nie ernsthaft in Gefahr. Auch die folgenden Tage gibt es einen regelrechten Erdrutsch bei diesem Wert zu verzeichnen, und die Gewinne können problemlos akkumuliert werden. Bei diesem Beispiel zeigt sich, wie wichtig es ist, einen Trade nicht zu früh aufzulösen. Man darf sich nicht ständig sagen, dass bereits am Tag 2 oder 3 die Luft draußen ist, sondern muss vielmehr versuchen, so viel wie möglich aus einem Swing herauszuholen. Diese Profitmaximierung erreiche ich dadurch, in dem ich den Stopp täglich auf das Hoch des Vortages nachziehe und die Gewinne laufen lasse. Letztlich wird man bei United Technologies (Ticker UTX) am 9 Handelstag ausgestoppt und kann einen sehr netten Profit verbuchen.

Hinweisen möchte ich noch darauf, dass so ein erfolgreicher Trade natürlich nicht alltäglich ist. Mit meiner Art des Swingtradings am Tageschart ist es aber gar nicht notwendig, solche spektakulären Situationen zu erwischen. Mein System braucht keine extremen Volatilitäten, um zu performen. Immer wieder kommt es jedoch vor, dass man einige Trades in einem Quartal hat, die sehr hohe R Vielfache erzielen. In diesen Fällen ist es wichtig, die Positionen mit hoher Gelassenheit zu begleiten, und soviel herauszuholen, wie möglich ist.

Resümee

Unter angehenden Tradern hält sich hartnäckig die Überzeugung, dass Leerverkäufe gefährlich seien. Die Medien unterstützen die Menschen in diesem Denken, denn ständig wird über die „bösen Spekulanten“ berichtet, die mit fallenden Kursen (Short Selling) Geld verdienen. Deswegen wurde auch die Diskussion um ein generelles Short Selling Verbot erneut angeheizt, und ungedeckte Leerverkäufe zum Teil wieder untersagt. Ohne eine fachliche Diskussion über den Sinn dieser Maßnahme führen zu wollen, bleibt eines nicht zu leugnen: Short Trades haben generell einen höheren Erwartungswert als ihr Gegenstück auf der long Seite.

Mir fallen viele Gründe ein, warum eine Aktie über Nacht oder über ein Wochenende stark einbrechen kann. Hingegen gibt es nur wenige Anlässe, wieso ein Wertpapier über den gleichen Zeitraum massiv steigen sollte. Beim Trading ist es das Ziel Nummer 1, sein Geld zusammenzuhalten. Das ist auch der Grund, warum ich mich in short Trades immer wohler fühle, weil da tendenziell einfach weniger schief gehen kann.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.tradingredaktion.at

Seminare des Autors finden Sie unter: www.tradingredaktion.at/education/after-work-seminartour-live-trading-usa

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