Turbo-Thatcherismus von Truss

Bernstein BankGroßbritannien legt eine ambitionierte Steuersenkung vor.

Der Markt befürchtet eine zu hohe Staatsverschuldung mitten in eine Rezession hinein. Das Pfund stürzt ab.

Jetzt riecht es nach einer Gegenreaktion der Bank of England. Und langfristig könnte sich der tollkühne Plan der neuen Eisernen Lady Liz Truss durchaus bewähren.

Heftig, heftig, was bei „Cable“ so los ist. Das Pfund stürzte gerade ab auf den niedrigsten Stand seit 1985. Außerdem läuft eine Erholung, wie Sie im Vier-Stunden-Chart von GBPUSD sehen.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Auslöser des jüngsten Flash-Crashes war der neue britische Finanzminister Kwasi Kwarteng. Mit der Vorstellung seines ‚mini-budget‘ rüttelte er die Trader wach.

Er verkündete: „turn the vicious cycle of stagnation into a virtuous cycle of growth“.

 

 

Entlastung für Firmen und Topverdiener

Soll heißen: Die UK-Wirtschaft soll einen Schock-Start erhalten, indem der Staat auf 30 Milliarden Pfund Steuern pro Jahr verzichtet. Der Minister kündigte an, den Basis-Einkommensteuersatz im kommenden Jahr von derzeit 20 Prozent auf 19 Prozent zu senken. Der Spitzensteuersatz ab Einkommen von 150.000 Pfund fällt von 45 Prozent auf 40 Prozent.

Die geplante Erhöhung der Körperschaftssteuer um sechs Prozentpunkte fällt weg, es bleibt bei 19 Prozent.

Das ist der größte Cut seit den 1970er Jahren.

Der Chancellor jubilierte: „That means a tax cut for over 31 million people in just a few months‘ time,“ he told parliament. „That means we will have one of the most competitive and pro-growth income tax systems in the world.“

Zudem soll der Bonusdeckel für Banker abgeschafft werden. Ferner werden fast 40 neue „Investmentzonen“ mit niedrigen Steuern und geringen Auflagen geschaffen.

Zugleich soll der Staat Energiehilfen für Verbraucher und Firmen in Höhe von 150 Milliarden Pfund ausschütten.

 

Die neue Thatcher-Revolution

Die neue Chefin in der Downing Street Number 10 hatte ja schon angekündigt, was sie vorhat: Liz Truss  verkündete am Rande der UN-Vollversammlung nichts weniger als eine zweite „Thatcher-Revolution“.

Das Problem dabei: Der Markt befürchtet mehr Inflation, weil alles erst einmal auf Pump finanziert wird. Schon jetzt liegt die Teuerung auf der Insel bei 9,9 Prozent.

Cable dürfte zum Dollar erst wieder überzeugend und langfristig zulegen, sobald die Bank of England drastische Schritte einlegt und die Zinsdifferenz zu Amerika schließt.

Aktuell liegt der Leitzins in Großbritannien bei 2,25 Prozent. In den USA sind es 3 bis 3,25 Prozent wobei neue US-Zinsschritte schon avisiert sind.

 

 

Die Bullen lauern

Schon ist im Finanzmarkt die Rede von einer kurzfristig einberufenen Krisensitzung der Bank of England. Vielleicht sehen wir auch gerade eine günstige Einstiegsgelegenheit.

Letztlich dürfte die Wirtschaftspolitik von Truss genau das bewirken, was schon Margaret Thatcher schaffte. Die Eiserne Lady war 1979 angetreten, um die Strangulierung einer sozialistischen Politik zu beenden.

Auf der Insel war einiges verstaatlicht worden: das Gesundheitssystem; die Stahlindustrie und der Kohlebergbau, Teile des Einzelhandels, Hotels und sogar Reisebüros.

Allumfassende Fürsorge, hohe Steuern, träge Bürokratie und mächtige Gewerkschaften. Die Insel verlor an Wettbewerbsfähigkeit, die Industrie spielte im globalen Geschäft kaum noch eine Rolle, das Pfund war im freien Fall.

Dann die Wende. Damals wie heute dürften erfolgreiche Firmen und Fachleute  zuhauf nach England ziehen. Die Industrie wird brummen; Top-Verdiener, die sich ein Cottage oder ein gutes Leben gönnen, werden eine Menge Steuern in die Staatskasse spülen.

Wir sind gespannt, wie sich die Lage weiterentwickelt – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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