US-Aktien: Geschäfte laufen besser als erwartet

Börse FrankfurtDie US-Wirtschaft läuft rund. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einem Konjunkturplus von 7 Prozent in diesem Jahr. Ein derart hohes Wachstum gab es seit 40 Jahren nicht.

Nach einem starken Schub in 2021 werde das Bruttoinlandsprodukt in den kommenden drei Jahren vermutlich nochmals um insgesamt 5 Prozent zulegen.

An der Wallstreet arbeiten sich die Indizes von einem Hoch zum nächsten. Da wundert es kaum, dass FactSet für das Gesamtjahr einen 65 Prozent höheren Gewinn pro Aktie im S&P 500 prognostiziert.

Seit Januar kommt der viel beachtete Index auf einen Zuwachs von 16 Prozent. „Das ist sehr ordentlich“, meint Marc Richter von der Baader Bank. „Einzelne Branchen und Unternehmen liegen aber deutlich darüber.“

 

Banken haken Krise ab

Das gelte unter anderem für die Großbanken. Spätestens mit den Zahlen für das zweite Quartal zeige der Sektor, dass er auf dem richtigen Weg ist. Gewinnsprünge habe es für Citigroup, Goldman Sachs und Bank of America ebenso gegeben wie für JP Morgan.

„Die vielen Kapitalerhöhungen, Börsengänge oder Übernahmen haben das Investment Banking etwa von JP Morgan gestützt“, beschreibt Richter.

Auch die Kreditnachfrage von Verbrauchern sei – unter anderem aufgrund vieler neu geschaffener Stellen – hoch und habe das klassische Bankgeschäft vorangebracht. „Hier gibt es nach wie vor Nachholbedarf.“

Die JP Morgan Aktie legte seit Jahresbeginn von 102 auf 129 Euro zu und liegt damit auf Basis der Gemeinschaftswährung rund 26 Prozent im Plus.

„Goldman Sachs meldete mit 5,5 Milliarden US-Dollar den zweitbesten Quartalsgewinn in der Geschichte“, berichtet Michael Arras von Oddo BHF.

Die Investmentbank schaue auf ein florierendes Geschäft mit Fusionen und Börsengängen.

Wie fast alle großen US-Finanzhäuser hätte auch Goldman Sachs die in 2020 gebildeten zusätzlichen Sicherheitspuffer für erwartete Kreditausfälle teilweise wieder aufgelöst. „Die waren in den vergangenen 15 Monaten sehr hoch“, ergänzt Richter.

 

 

Alcoa profitiert von Rohstoff-Boom

Auf satte Erträge kommt auch der Aluminiumherstellers Alcoa. Der Rohstoffboom habe dem Konzern das beste Quartal seit 2016 gebracht. „Der Gewinn liegt bei 1,49 US-Dollar pro Aktie“, weiß Richter.

Aluminium verteuerte sich seit Anfang Januar um 25 Prozent, auf Jahressicht hat sich der Preis für das Industriemetall um 40 Prozent erhöht.“ Nach 18 Euro Anfang des Jahres liegt die Aktie derzeit mit 31 Euro 72 Prozent im Plus.

„Nach Veröffentlichung der Zahlen gab es zunächst Gewinnmitnahmen.“ Später hätten Anleger den Kurs der Aktie mit Nachkäufen wieder nach oben getrieben.

 

IBM wächst dynamisch

Nicht zuletzt dank des florierenden Cloud- und IT Services-Geschäfts erfreut IBM seine Anteilseigner mit dem stärksten Umsatzplus seit drei Jahren.

„Mit Zukäufen in den Bereichen Cloud Computing und KI hat der Dino unter den Technologiewerten die Weichen richtig gestellt“, urteilt Richter.

Der Gewinn sei zwar um 2,6 Prozent gefallen, Analysten hätten aber mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Anleger honorierten die Zahlen und schickten den Aktienkurs gen Norden.

Aktuell notiert der Wert mit 120 Euro, das entspricht seit Jahresbeginn einem Gewinn von rund 20 Prozent.

 

Viele Aktienrückkäufe

Die Geschäfte laufen wieder. Viele Aktiengesellschaften nutzen die Gunst der Stunde und kaufen eigene Aktien in großen Stil zurück.

Aktionäre haben nach Auffassung von Arras nichts dagegen. Denn sinkt die Zahl verfügbarer Anteile, stützt dies bei gleichbleibender Nachfrage den Kurs. Gleichzeitig tendiere der Gewinn je Aktie tendenziell nach oben.

Allein für die ersten vier Monate beziffert Goldman Sachs die US-Rückkäufe mit insgesamt 484 Milliarden US-Dollar.

Die diesjährigen Rückkäufe könnten demnach das Volumen des Vorjahres um 35 Prozent übersteigen.

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