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USD/JPY: Japans Währung mit neuem Allzeithoch!

Die Welt blickt seit einer Woche nach Japan. Seit die Erde im Land der aufgehenden Sonne bebte und weiter bebt und der Tsunami Tausenden den Tod brachte, reißen die Meldungen aus Japan nicht ab. Selbst aktuell kam es wieder zu einem starken Nachbeben in der Großregion Tokio mit einer Stärke von 5.8 auf der Richter-Skala. Als hätten die Menschen nicht schon damit genug Leid, bahnt sich Tag für Tag der drohende atomare Supergau an. Die Gegend rund um Fukushima ist dem radioaktiven Tod geweiht. Man kann nur hoffen, dass der Wind nicht dreht und die radioaktiven Partikel bis nach Tokio trägt. Eine noch größere Katastrophe kann man sich einfach nicht ausmalen. Einen Großraum von ca. 35 Millionen Menschen kann man schließlich nicht einfach so evakuieren. Neben all diesen desaströsen Ereignissen blicken auch die weltweiten Finanzmärkte weiter auf Japans Börsenlandschaft.

NIKKEI 225 im Sturzflug

Getrieben von Panik, Ängsten und zusätzlich technisch bedingten Verkäufen, rasen die japanischen Werte in den Keller. Allein der NIKKEI 225 stürzte an einem Handelstag bis zu 16,08 Prozent ab. Auch der japanische TOPIX raste in den Abgrund. Japanische Aktien will zu diesem Zeitpunkt scheinbar keiner mehr haben. Liquidität ist nun das oberste Gebot in einem Land, in dem zeitweise sogar die Geldautomaten keine Banknote mehr ausspucken. Das passiert jedoch nicht, weil keine Banknoten mehr da sind, sondern weil selbst der eine oder andere Bankomat strombedingt versagt. Strom wird zum knappen Gut. In diesen Zeiten haben Japans Offizielle einen Haufen an Arbeit zu erledigen – an Schlaf ist nicht zu denken. Atomarer Gau, Finanzgau, Tote en masse und höchstwahrscheinlich bald einen noch kaum zu beziffernde Anzahl von Strahlenopfern.

Krisenmanagement der BoJ

Die Bank of Japan (BoJ) hatte es 1995 wenigstens etwas leichter. Sie konnte damals die Leitzinsen deutlich senken. Im Jahre 1995 war das Leitzinsniveau noch deutlich oberhab von 2,0 Prozent. Heute hat die BoJ kaum noch Spielraum. Ihr gehen zusehens die Möglichkeiten und Rezepte aus. Mit umgerechnet 130 Milliarden Euro will man die Geldmärkte fluten, Unterstützungsprogramme jedweder Richtung fahren. Alles ist auf den reibungslosen Erhalt der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde ausgerichtet. Nicht einmal die Börsen sind geschlossen worden. Was allerdings passieren wird, wenn Tokio von iner atomaren Wolke erreicht wird, ist unklar.

Kobe-Erdbeben als kleiner Leitfaden

Was alles so passieren kann und passieren wird, kann man in der Geschichte nachsehen. Als am 17. Januar früh morgens in der Nähe der Großstadt Kobe die Erde bebte, nahm ein bis dato am schlimmsten geglaubtes Ereignis in Japan seinen Lauf. Die traurige Bilanz waren beinahe 6.500 Tote und ca. 44.000 Verletzte und ca. 300.000 Obdachlose. Auch 2004 bebete die Erde in Niigata. Allein bis zu diesem Zeitpunkt hat man im japanischen Katastrophenschutz nicht sehr große Fortschritte gemacht. Die Folgen an den Börsen waren schon damals furchtbar. Der NIKKEI fiel mehr um mehr als 1000 Punkte und Kobe hat sich bis heute nicht von diesen Geschehnissen erholt.

Yen-Aufwertung nicht von langer Dauer

In der Geschichte des USD/JPY-Wechselkurses hatte sich das Ereignis von Kobe ebenso eingebrannt, wie es in den letzen Tagen rund um die aktuellen Desaster bestellt ist. USD/JPY markierte im April 1995 die bis vor kurzem noch geltenden Höchsstände des Yen zum Greenback. Nun ist alles Makulatur und es gibt auch für die Charttechniker keinen visuellen, möglichen Haltepunkt mehr. Die Geschichte wird wieder neu geschrieben. Wenn man die Volumina der Märkte von 1995 mit denen von heute vergleicht, so kann noch viel passieren. 1995 waren die Geldmengen nocht nicht so enorm und mit der derzeitigen Geschwindikeit tagtäglich an den Devisenmärkten unterwegs. Gut möglich das USD/JPY kurzfristig weiter abtaucht, wie weit ist Kaffeesatzleserei. Die zusätzlich Spekulation auf diesen Wertzuwachs des Yen verstärkt den Trend nur noch.

USD/JPY im Tageschart mit Bollinger Bands, RSI, MACD und PivotsKlicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:

USD/JPY im Tageschart mit Bollinger Bands, RSI, MACD und Pivots

Wie könnte es bei USD/JPY weitergehen?

Zum Zeitpunkt der Analyse liegt der Kurs des US-Dollar bei 78,9450 Yen (Donnerstag/16:05 Uhr).

Im Tages-Chart generiert USD/JPY folgende Werte: Unterstützungen S1/S2/S3 76,3042/74,1508/71,7242 und Widerstände R1/R2/R3 80,8842/83,3108/85,4642.

Der RSI notiert mit einem Wert von 26,8057 im neutralen Bereich.

Der japanische Yen wird weiter von enormen Mittelrückflüssen geschwemmt. Es kann ohne Probleme Kurse bis unter USD/JPY 75 bzw. 70 geben. 1995 gab es nach dem Kobe-Erdbeben Kursbewegungen von USD/JPY 100,00 bis auf das vorherige Allzeithoch vom April 1995 bei 79,2500. Die Schwankungsbreite kann weiterhin hoch bleiben.

Die reine charttechnische Analyse wird in den aktuellen Geschehnissen nur unterstützend wirken können. Was die Macht des Marktes anbelangt, werden die enormen Mittelrückflüsse nach Japan jede noch so stark geglaubte Widerstands- und auch Unterstützungsmarke aushebeln. Charttechnik ist wie eine Wissenschaft zu betrachten. Beachten Sie jedoch, dass in diesem Umfeld der Katastrophe von Japan besonders im Währungspaar USD/JPY jegliche Chartanalyse keine Grundlage zum erfolgreichen Handel am Devisenmarkt garantiert. Die Yen-Crosses sind komplett außer Kontrolle. Nicht einmal die BoJ wird dem momentanen Rückfluss gerecht. Ansonsten würde man auch nicht über die Aussetzung des Handels in Tokio diskuttieren.

Dirk Friczewsky, Chefanalyst Devisen-Alarm

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