Was der Klimawandel für Investoren bedeutet

BMO Asset Management: Jamie Jenkins, Head of Global ESG Equities bei BMO Global Asset Management, erklärt, auf welche Aspekte des Klimawandels Anleger achten sollten, wo sie Investmentchancen finden könnten und wie Investoren auf die Nachhaltigkeitspolitik von Unternehmen Einfluss nehmen.

1. Welche Chancen bietet der Klimawandel Anlegern, welche Bereiche/Sektoren erscheinen für Investoren besonders attraktiv?
Unsere Responsible Global Equity Strategie zielt auf nachhaltige Unternehmen, die ihre ESG-Möglichkeiten (Umwelt, Mensch und Unternehmensführung) proaktiv und effektiv ausschöpfen und einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und die Welt leisten. Die Welt steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen, die mit der Kreativität und Dynamik von Unternehmen und Kapitalmärkten angegangen werden kann.

 

Unsere Investments, die nach dieser Strategie ausgesucht werden, reflektieren diese Vision. Überwiegend sind es Versorgungsunternehmen und erneuerbare Energien, die die Beachtung von Investoren erfahren. Doch gerade sie sind regulatorischen Bestimmungen ausgesetzt, die das langfristige Potenzial unbeständig erscheinen lassen.

 

Wir betrachten die Investmentchancen eher tangential und fokussieren uns auf qualitativ hochwertige Unternehmen, die weniger von Faktoren außerhalb des Unternehmens, wie regulatorischen Unsicherheiten, abhängig sind. Mehr als die Hälfte unseres Portfolios umfasst Themen wie technologische Innovationen, Ressourceneffizienz und nachhaltige Mobilität.

 

Eingeschlossen werden dabei traditionelle Sektoren wie IT, Konsum, Industrie- und Versorgungsunternehmen, die ihren Fokus auf klimafreundliche Lösungen setzen. Wir legen beispielsweise unseren Schwerpunkt vermehrt auf Energie- und Ressourcen- Effizienz innerhalb des Industriesektors.

2. Extremwetter/Naturkatastrophen nehmen offensichtlich zu – finden sich auch in diesem Bereich (z.B. Prävention) Investmentmöglichkeiten?
Dies ist ein spannender Bereich, denn die Forschung zeigt auf, dass wir bedingt durch den Klimawandel vermehrt von extremen Situationen gefährdet sein werden. Einige Unternehmen nutzen den Boom von Big Data, um sich auf Risikobewertungen und Entscheidungsanalysen-Tools für Versicherungs- und Finanzunternehmen zu spezialisieren.

 

Das Risiko der Kreditvergabe soll dadurch reduziert werden. Ein Blick auf die United Nations Sustainable Development Goals, insbesondere auf das Ziel des Null-Hunger-Programms zeigt, dass eine bessere Risikobewertung dazu führen kann, dass   Versicherer Policen anbieten, die zuvor noch als zu riskant eingeschätzt wurden.

 

Die Landwirtschaft ist eine Haupteinnahmequelle für ländliche Gemeinden in vielen entwickelten Ländern. Hier besteht das Risiko, dass extreme Wetterverhältnisse die Ernte vernichten und die Bauern zahlungsunfähig werden, was in eine größere Armut münden könnte.

 

Dies ist nur eines von vielen Beispielen: Die entscheidende Möglichkeit und der Hauptansatz unserer Strategie liegt darin, das Emissionslevel zu reduzieren und die Ressourceneffizienz zu steigern (bspw. Materiale zu recyceln, um eine Kreislaufwirtschaft zu werden), sodass wir den globalen Temperaturanstieg, der verstärkt für extreme Wetterverhältnis sorgt, reduzieren können.

3. Welchen Einfluss üben Investoren auf die Nachhaltigkeitspolitik von Unternehmen aus?
Als Aktionär haben wir die Verantwortung, unsere Eigentumsrechte durch Wahlen und Engagements ernst zu nehmen. Daraus bildet sich der Grundstein unserer Strategie: Wir überwachen die Unternehmen, in die wir investieren, und nutzen unsere Stimme und unsere Wahlrechte, um bessere Praktiken zu fördern.

 

2016 verfolgte BMO Global Asset Management (EMEA) Engagement-Prozessen in 768 Unternehmen aus 52 Ländern und konnte 191 Veränderungen erzielen. Das Identifizieren und Verfolgen von spezifischen Zielen ist ein essentieller Part der Engagement-Prozesse und mit umwelttechnischen Standards ein Hauptengagement-Thema.

 

Als Mitglied der Institutional Investor Group for Climate Change (IIGCC) sind wir eines von 140 Mitgliedern aus 11 Ländern, die mehr als 18 Billionen Euro Assets aufweisen.

4. Können Sie 2-3 interessante Unternehmen aus dem Portfolio nennen?
Ein erstes Beispiel ist Xylem, ein führender globaler Wassertechnologie-Anbieter, der den Kunden den Transport, Genuss, Test und den effizienten Gebrauch von Wasser in öffentlichen Versorgungswerken, privaten und kommerziellen Gebäuden sowie industriellen und landwirtschaftlichen Unternehmen ermöglicht.

 

Der Wassertechnologie- Anbieter arbeitet in mehr als 150 Ländern und behandelt die Themen Wasserknappheit, umweltrechtliche Wasserregulierungen, alternde Infrastruktur und energieeffiziente Trends. Ein zweites Beispiel liefert Suez, ein industrielles Dienstleistungs- und Lösungsunternehmen.

 

Suez beschäftigt sich federführend mit dem Umgang knapper Ressourcen und dementsprechend mit dem Recycling, der Wiederherstellung und Wiederverwertung des Abfalls. Als drittes Beispiel dient Delphi Automotive. Das führende globale Technologieunternehmen für Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge liefert elektrische, antriebsstarke und sichere Technologiekomponenten.

 

Durch diese Produkte unterstützt das Unternehmen dabei, sichere, umweltfreundliche und verbundene Autos produzieren zu können.

 

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