Wie lange arbeiten Menschen fürs eigene Heim?

Deutsches Institut für Altersvorsorge: Der Traum vom Eigenheim lebt auch in Zeiten von Krisen und Inflation.

Doch wie viele Jahre müssen Interessenten arbeiten, um sich eine Immobilie leisten zu können?

Viele Menschen träumen nach wie vor davon, in den eigenen vier Wänden zu leben. Allerdings führten in der jüngeren Vergangenheit steigende Inflation und Zinsen sowie hohe Material- und Baukosten dazu, dass es für die meisten Deutschen immer schwieriger wird, ein eigenes Heim zu erwerben.

Insbesondere in den Metropolen sind die Immobilienpreise extrem gestiegen. Eine aktuelle Analyse der Online-Plattform Immoscout24 bestätigt diesen Trend.

Laut dieser Untersuchung müssen Kaufinteressenten bis zu elf Jahre arbeiten, um den reinen Kaufpreis für eine 80 Quadratmeter große Eigentumswohnung aus dem Wohnungsbestand aufzubringen. Vorausgesetzt, das gesamte Haushaltsnettoeinkommen fließt in die Immobilie.

Für Neubauten müssten Interessenten sogar bis zu etwas über 14 Jahre schaffen. Diese Summen beinhalten keine Finanzierungs- oder sonstigen Kaufnebenkosten. Regional fallen diese Zahlen durchaus unterschiedlich aus.

Die Auswertung von Immoscout24 zeigt auch, dass in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg die Kaufinteressenten im Durchschnitt mit 5,7 bzw. 6,1 Jahren am längsten für eine Bestandswohnung arbeiten müssen, lässt man Berlin und Hamburg einmal außen vor.

In Sachsen (3,1 Jahre), Sachsen-Anhalt (2,9 Jahre) und Thüringen (3,1 Jahre) gelingt es hingegen deutlich schneller, eine Bestandsimmobilie zu erwerben.

In den Metropolen ist das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen in der Regel zwar höher, aber auch die Angebotspreise in den Großstädten sind üppiger.

 

 

Gerade in den Metropolen wird es teuer …

… beziehungsweise dauert es einige Jahre länger, ehe das Geld für die eigenen vier Wände zusammengekommen ist. So müssen Interessenten beispielsweise in München durchschnittlich 11,2 Jahre, in Frankfurt am Main 9,6 Jahre und in Stuttgart 9,4 Jahre arbeiten, um eine Bestandsimmobilie erwerben zu können.

Für Neubauten fallen die notwendigen Arbeitsjahre noch höher aus.

 

Kritik und Forderungen aus der Immobilienbranche

Die Studie kritisiert, dass Deutschland bei der Realisierung des Traums vom eigenen Heim im Vergleich zu anderen europäischen Ländern schlecht aufgestellt ist. Angesichts der gestiegenen Finanzierungskosten und wegen zu geringem Neubau bräuchte das private Immobilieneigentum in Deutschland mehr Förderung.

Betont wird auch, dass die eigenen vier Wände einen wichtigen Teil der Altersvorsorge darstellen.

 

So wurde in der Studie gerechnet

Die Studie von Immoscout24 berücksichtigt das monatliche Haushaltsnettoeinkommen von Interessenten, die auf der Plattform ein Profil angelegt haben.

Die Arbeitszeit ist mit acht Stunden pro Tag bei 21 Arbeitstagen im Monat kalkuliert. Aus dem durchschnittlichen Angebotskaufpreis und dem Stundenverdienst wird die benötigte Arbeitszeit in Stunden ermittelt.

Der Jahresverdienst ist aus dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen abgeleitet. Die Arbeitszeit in Jahren ergibt sich aus dem Verhältnis von Kaufpreis zu Jahresverdienst.

Die Kaufpreise basieren auf durchschnittlichen Angebotspreisen für das Referenzobjekt: eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern Wohnfläche und mittlerer Ausstattung.

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