Wochenausblick: hohe Benzinpreise und Energie Probleme

Société GénéraleIn der kommenden Woche stehen kaum rohstoffspezifische Nachrichten an.

Dennoch dürften am Ölmarkt die Nachfragesorgen allmählich wieder die Oberhand gewinnen, vor allem wenn die hohen Benzinpreise im mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt, den USA, erste Bremsspuren hinterlassen würden.

An den Industriemetallmärkten sollte die Talfahrt mangels neuer Impulse eine Pause einlegen.

Den Goldmarkt dürfte auch nächste Woche nichts wirklich aus der Ruhe bringen.

 

Wochenausblick: Wo bleibt die Wirkung hoher Benzinpreise?

Die Ölpreise haben wieder zugelegt. Maßgeblich ist das aktuell knappe Angebot. Vor allem die deutlichen Produktionsausfälle in Libyen und Ecuador schoben die Preise wieder höher.

Der Aufwind dürfte aber nicht lange anhalten, da die hohen Preise und die schwächere Konjunktur die Nachfrage bremsen.

Ein erstes Indiz hierfür ist die schwächere US-Benzinnachfrage. Mitte Juni markierten die Tankstellenpreise im US-Durchschnitt mit gut 5 USD je Gallone ein neues Rekordhoch und haben seither nur leicht nachgegeben.

Damit ist eine Gallone Benzin in den USA gut 55% teurer als vor einem Jahr.

 

 

Das hat Folgen: In den letzten Wochen lag die US-Benzinnachfrage deutlich unter Vorjahr (Chart 1). Das bevorstehende Wochenende gilt dabei als das nachfragestärkste im Jahr.

Es bleibt spannend, ob die US-Amerikaner, die im internationalen Vergleich am preissensibelsten gelten, in diesem Sommer ihre Fahraktivitäten reduzieren werden.

In der übernächsten Woche dürfte die US-Energiebehörde – wie wohl auch die anderen Energieagenturen – ihre Prognose für die globale Ölnachfrage senken, was aber vor allem auf die schlechteren mittelfristigen Aussichten zurückzuführen sein dürfte.

Im Laufe der nächsten Tage veröffentlicht Saudi-Arabien seine offiziellen Verkaufspreise für Öllieferungen im August.

Von Reuters befragte Vertreter von Raffinerien rechnen damit, dass der Preisaufschlag für Abnehmer in Asien fast wieder das im Mai verzeichnete Rekordniveau erreicht.

Dies würde als Indiz für eine robuste Nachfrage gelten und könnte damit den Ölpreisen Rückenwind geben.

Mit Spannung wird man auch auf die täglichen Gasliefermengen aus Russland schauen, bevor die Lieferungen über die Nord Stream-Pipeline Anfang übernächster Woche aufgrund von Wartungsarbeiten für 10 Tage unterbrochenwerden.

Eine weitere Drosselung der Gaszuflüsse würde den Lageraufbau für den Winter erschweren und den Erdgaspreis weiter steigen lassen.

 

Industriemetalle

An den Industriemetallmärkten haben die Rezessionsängste deutlich stärkere Spuren hinterlassen: Der Index der Londoner Metallbörse verbuchte im zweiten Quartal den stärksten Rückgang seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 (Chart 2).

Kurzfristig dürfte die Talfahrt zwar mangels neuer marktspezifischer Daten eine Pause einlegen; mittelfristig sehen wir aber eine Fortsetzung des Aderlasses.

 

Gold

Der Goldpreis pendelt seit Mitte Mai meist zwischen 1.800 und gut 1.850 USD je Feinunze.

Derzeit wird der Goldpreis von zwei Seiten in Schach gehalten: Höhere Zinsen und der feste US-Dollar begrenzen das Preispotenzial der zinslosen Anlage Gold nach oben, während die hohen Inflationsraten Gold als wertstabile Anlage nach unten absichern.

Daran dürfte sich auch nächste Woche nichts ändern, wenn die Fed ihr jüngstes Sitzungsprotokoll veröffentlicht.

Darin dürfte die Entschlossenheit der Fed zum Ausdruck kommen, die hohe Inflation mittels starker Zinserhöhungen wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Zuletzt hatten sich zudem die ETF-Anleger wieder von Gold abgewendet und Anteile verkauft.

Ohne eine Umkehr bei den ETF-Flüssen dürfte sich Gold mit einer Preiserholung schwer tun.

 

Frühere Wertentwicklungen, Prognosen und Simulationen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Frühere Wertentwicklungen, Prognosen und Simulationen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

 

Energie

  • Die Ölpreise gerieten gestern weiter unter Druck. Brent fiel um 3% auf 109 USD je Barrel. Gasöl verlor sogar 6% auf 1.150 USD je Tonne. Der Gasöl-Crackspread verringerte sich auf 35 USD je Barrel. Auslöser waren neue Nachfragesorgen.
  • Die OPEC+ hat sich auf der gestrigen Sitzung wie erwartet darauf verständigt, die Ölproduktion im August um weitere 648 Tsd. Barrel pro Tag zu erhöhen. Eine Diskussion darüber, wie es danach weitergehen soll, gab es nicht. Diese dürfte auf der nächsten Sitzung erfolgen, die am 3. August stattfinden wird.
  • US-Präsident Biden will die verbündeten Länder in der Golfregion darum ersuchen, die Ölproduktion zu erhöhen, wenn er sich mit ihnen in diesem Monat bei einem Besuch in Saudi-Arabien trifft.
  • Die Ölproduktion in Russland hat nach Angaben des für Energiefragen zuständigen stellvertretenden Ministerpräsidenten Nowak im Juni fast wieder das Februar-Niveau erreicht. Die Rohölproduktion lag demnach bei durchschnittlich 9,9 Mio. Barrel pro Tag. Im März/April war sie auf 9 Mio. Barrel pro Tag gefallen. Im Sommer will man die Vorgaben des OPEC+-Abkommens wieder erfüllen.
  • Die von der G7-Gruppe angestrebte Preisobergrenze für russisches Öl dürfte es in absehbarer Zeit nicht geben. Dies sagte der deutsche Gesandte bei der EU. Eine derartige Maßnahme müsse weltweit umgesetzt werden, also auf Basis der G20, um Verzerrungen beim Handel zu vermeiden, sagte der Generalsekretär des diplomatischen Dienstes der EU.
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