Württembergische Versicherung steigert Gewinn und Reservekraft

Versicherungsgeschäft wieder durchgängig profitabel

Der WürttVers ist es 2004 gelungen, das Versicherungsgeschäft wieder durchgängig profitabel zu machen. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 65,6 Millionen Euro ? nach 19,2 Millionen Euro im Vorjahr. Der Jahresüberschuss konnte von 5,1 Millionen Euro auf 27,0 Millionen Euro gesteigert werden. Zugleich hat die WürttVers ihre Reservekraft nochmals deutlich gestärkt. 44 Millionen Euro wurden den Schwankungsrückstellungen zugeführt, die mit 173 Millionen Euro einen Höchststand erreicht haben.

Hauptursache für den Ertragssprung sind die weiteren Verbesserungen in der Versicherungstechnik durch eine verstärkte Konzentration auf profitable Geschäfte. Die Zahl der Schäden ist um über 7 Prozent auf rund 476.000 zurückgegangen. Der Schadenaufwand konnte um rund 6 Prozent auf 659 Millionen Euro reduziert werden. Auch auf der Kostenseite spiegelt sich der Erfolg des Ertragssteigerungsprogramms wider. Nach einem Rückgang um 27 Millionen Euro im Vorjahr konnte der Aufwand für den Versicherungsbetrieb 2004 nochmals um 16 Millionen Euro gesenkt werden. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote (Combined Ratio) beträgt damit brutto 92,6 Prozent. “Unsere vorsichtige Zeichnungspolitik hat sich bewährt”, betont der Vorstandsvorsitzende der WürttVers, Dr. Tom Bäumer. “Wir werden diese Linie beibehalten.”

Das ehrgeizige Ziel von WürttVers und WürttLeben, bis 2005 den Ertrag gegenüber 2001 um 112 Millionen Euro zu verbessern, wurde deutlich übertroffen. Die Ertragssteigerung liegt mittlerweile bei 138 Millionen Euro. Davon entfällt der weitaus größte Teil mit 106 Millionen Euro auf die Schadenverbesserung.

Der Kapitalanlagebestand der WürttVers ist um rund 56 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden Euro gestiegen. Das Kapitalanlageergebnis bewegte sich mit 66,2 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau. Die “starke Finanzkraft” der WürttVers wurde aktuell durch die internationalen Ratingagenturen Standard and Poor´s und Fitch mit einem “A-” ? stabiler Ausblick ? bestätigt.

Die konsequente Umsetzung des Mottos “Ertrag vor Umsatz” und gezielte, zeitlich befristete Verlagerungen von Vertriebsaktivitäten hin zum Abschluss von Lebensversicherungen für die WürttLeben führten zu einem Beitragsrückgang von knapp 5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Zahl der Verträge sank sanierungsbedingt von

6,5 Millionen auf 6,3 Millionen Stück.

WürttLeben mit fulminantem Neugeschäft und gestärkter Reservekraft

Bei der WürttLeben wurden die Erwartungen im Neugeschäft deutlich übertroffen. Inklusive ihrer 100-Prozent-Tochter ARA Pensionskasse AG (ARA PK) konnte sie die Beitragssumme um 88 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro steigern. Das starke Wachstum in der Branche von 50 Prozent wurde um mehr als die Hälfte übertroffen. Die WürttLeben selbst kam auf eine Beitragssumme von 4,5 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 86 Prozent gegenüber 2003. Mit einem Neuzugang nach Beitragssumme von rund 670 Millionen Euro hat die ARA PK ihr gutes Ergebnis vom Vorjahr beinahe verdoppelt.

Rund 260.000 Kunden haben die Chance genutzt, sich letztmals einen Vertrag mit steuerfreier Kapitalauszahlung zu sichern. Sogar das Ausnahmejahr 1999 wurde deutlich übertroffen. “Gemessen am Neuzugang, ist 2004 damit das erfolgreichste Jahr unserer Unternehmensgeschichte”, erklärte der Vorstandsvorsitzende der WürttLeben, Dr. Wolfgang Oehler. Für ihn spiegelt sich darin der Trend hin zu finanzstarken Anbietern. Im Neubeitrag konnte die WürttLeben um 20 Prozent auf 330 Millionen Euro zulegen. Inklusive der ARA PK wurde ein Neubeitrag von 356 Millionen Euro erzielt ? ein Plus von 24 Prozent.

Tiefststände am Rentenmarkt und ein lediglich moderat wachsender Aktienmarkt drückten das Kapitalanlageergebnis um 72 Millionen Euro auf 610 Millionen Euro. Trotz eines um 51 Mio. Euro verbesserten außerordentlichen Ergebnisses verringert sich in der Folge die Nettoverzinsung von 5,1 Prozent auf 4,8 Prozent. Völlig abgebaut hat die WürttLeben die stillen Lasten auf Aktien, die im Vorjahr noch 16,5 Millionen Euro betragen hatten.

Zum schwierigen Kapitalmarkt kamen außerordentliche Aufwendungen durch die Neubewertung der Rentenversicherungen der Kunden hinzu, für die zusätzlich

61 Millionen Euro reserviert werden mussten. Dennoch konnte die WürttLeben ihre Reserveposition weiter ausbauen. Zum Jahreswechsel lagen die bilanziellen Reserven bei rund 300 Millionen Euro ? nach knapp 270 Millionen Euro im Vorjahr. Unter Einbeziehung der freien Rückstellung für Beitragsrückerstattung ergibt sich ein erhöhtes bilanzielles Reservepolster von 548 Millionen Euro. Auch die WürttLeben wurde deshalb aktuell von den internationalen Ratingagenturen Standard and Poor´s und Fitch für ihre “starke Finanzkraft” mit einem “A-” ? stabiler Ausblick ? ausgezeichnet.

Nach der Dotierung der Rückstellung für Beitragsrückerstattung in Höhe von rund

94 Millionen Euro verbleibt ein Jahresüberschuss von 12,0 Millionen Euro ? nach

9,7 Millionen Euro 2003. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Jahresüberschuss voll auszuschütten ? und zwar 10 Millionen Euro als Dividende und

2 Millionen Euro als Bonus. Pro Stückaktie ergibt sich damit inklusive 17 Cent Bonusausschüttung eine Dividende von 99 Cent nach 59 Cent im Vorjahr.

Wachstum weiter im Fokus

Im Vertrieb liegt der Schwerpunkt 2005 auf der ertragreichsten Sparte der WürttVers ? dem Privatkundengeschäft. Hierfür werden neue Produkte auf den Markt gebracht, speziell für die Zielgruppe “50 Plus”. Außerdem wird das Unternehmen die Vorzüge seines Bonussystems nochmals erhöhen. Ziel ist es, an den Erfolg des Jahres 2004 anzuknüpfen und den Ertrag zu stabilisieren. Mit einem gesonderten Schadenprojekt investiert die WürttVers weiter in die Servicequalität. Die Vertriebskraft wird ausgebaut. Jährlich will die Württembergische 50 bis 100 neue Arbeitsplätze in der Selbstständigkeit schaffen. Bis 2008 sollen so rund 300 neue Stellen entstehen. Außerdem soll der Makler-/Bankenvertrieb gestärkt werden.

Vorsorgebedarf bleibt Wachstumsmotor

Auch wenn sich die Neugeschäftszahlen 2004 in der Lebensversicherung 2005 so nicht wiederholen lassen dürften, sind die Aussichten positiv. Die WürttLeben baut auf ein wachsendes Eigenengagement der Bürger bei der privaten Altersvorsorge. Das neue Alterseinkünftegesetz sieht hohe steuerliche Förderungen vor. Als bessere Alternative zur gesetzlichen Rentenversicherung ist die neue kapitalgedeckte Basisrente ein Produkt, das nur die Lebensversicherer anbieten können. Große Hoffnungen setzt die WürttLeben auf ihr neues Rentenprodukt: eine äußerst flexible private Rente mit Todesfallschutz. Daneben dürfte auch die “Riester-Rente” an Attraktivität gewinnen, zumal sie ein gutes Stück vereinfacht wurde. Die betriebliche Altersvorsorge, die 2004 bereits großen Zuspruch fand, ist durch ein steigendes steuerfreies Fördervolumen noch interessanter geworden.

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