Schwellenländer: Fünf Bedingungen für ein starkes 2018

VanEck: Schwellenländer-Staatsanleihen, die in Lokalwährungen begeben werden, lieferten 2017 eine starke Performance. Primäre Renditetreiber waren weniger Währungseffekte als vielmehr die lokalen Zinsen. „Die gleiche Dynamik erwarten wir auch für 2018“, sagt Fran Rodilosso (Tipp der Redaktion: Definition Emerging Markets).

„Die generell stabilen oder sich verbessernden Fundamentaldaten in den Schwellenländern und das weltweite Wachstum sprechen dafür, dass Lokalwährungsanleihen auch im kommenden Jahr stark performen könnten, trotz höherer Zinsen in den Industriestaaten.“

Zwar wäre der Einfluss höherer Zinsen in den Industrienationen bei Hartwährungsanleihen laut Rodilosso stärker. Allerdings sei eine deutliche Straffung der globalen Geldpolitik zurzeit noch nicht in Sicht. Die Bilanz der Federal Reserve (Fed) werde sich 2018 voraussichtlich nur geringfügig verkleinern, während die Bilanz der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan sogar weiter steigen werde.

Rodilosso zählt fünf Szenarien auf, unter denen Lokalwährungsanleihen sogar noch besser performen könnten:

1. Reformen in Brasilien:
Die brasilianische Politik litt in den vergangenen Jahren unter Skandalen, die notwendige Strukturreformen auf die lange Bank schoben. Nachdem die Wirtschaft nun aber wieder Wachstumstendenzen aufzeige, könnten die Strukturreformen Umsetzung finden und den Aufschwung beschleunigen.

2. Politische Fortschritte in Südafrika:
Im J.P. Morgan GBI-EM Global Core Index zählt Südafrika aus fiskalischer und wirtschaftlicher Sicht zu den schwächsten Ländern, was sich auch in der Verschlechterung der Bonität widerspiegele.

Die Wahl von Cyril Ramaphosa zum Vorsitzenden der Regierungspartei sei zwar ein deutliches Signal für einen Fortschritt, allerdings könnte sich die Umsetzung der notwendigen Reformen schwierig und zeitaufwändig gestalten.

3. Lösung für das Schuldenfiasko in Venezuela:
Nach dem Zahlungsausfalles Venezuelas seien ernstzunehmende Umstrukturierungsmaßnahmen unabdingbar. Vermutlich werde der Markt die Verschuldung weiterhin als isoliertes Problem behandeln, was jedoch die politischen, sozialen und humanitären Probleme Venezuelas nicht lindern werde.

4. Marktliberalisierung und Schuldenabbau in China:
Die Politiker scheinen die Marktliberalisierung und den Schuldenabbau, das sogenannte Deleveraging, im chinesischen Finanzsektor bisher ohne panikartige Reaktion des Marktes umzusetzen. Für das weltweite Wachstum im Jahr 2018 sei es entscheidend, dass der Deleveraging-Prozess ohne Behinderung des Wachstums fortgesetzt werde.

5. Vorsichtige Aufnahme Chinas durch die Index-Betreiber:
Die Aufnahme chinesischer Lokalwährungsanleihen in die Vergleichsindizes könnte zu Auslandsinvestition von über 250 Milliarden US-Dollar führen. Sollte sich die jüngste Politik mit der Öffnung des Marktes jedoch wieder umkehren, könnte dies zu einer Marktzerrüttung größeren Ausmaßes führen.

 

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