Beschädigtes Reisegepäck: Gepäck schützen, Schadenersatz bekommen

Allianz: Erleichterung am Zielflughafen, wenn das eigene Gepäckstück in Sichtweite kommt. Doch nicht immer sieht es dann noch so aus wie beim Einchecken. Rund 3,5 Mio. Gepäckstücke kommen jährlich nach einem Flug beschädigt an ihrem Ziel an. Wie Sie Schadensersatz bekommen, wenn Ihr Koffer beschädigt wurde, und auf welche Weise Sie Ihr Gepäck auf zukünftigen Flügen schützen können, erfahren Sie hier.

Beim Einchecken legen wir unseren Koffer auf das Förderband und hoffen, dass wir ihn am Zielort unbeschädigt wieder in Empfang nehmen können. Doch der Weg ist lang und voller Stolpersteine. Die Gepäckstücke werden mehrfach umgeladen und dabei nicht immer mit Samthandschuhen angefasst.

Koffer fallen vom Förderband, rutschen vom vollen Gepäckwagen oder knallen beim Einladen ins Flugzeug auch mal zwei Meter tief auf harten Boden. Die Folgen nach dem Flug sind unübersehbar: Ramponierte Ecken, abgebrochene Rollen, aufgeschlitzte Stoffe und zerbrochene Hartschalen. Auch Rucksäcke, Kinderwägen und Sportequipment sind betroffen.

Laut SITA (Société Internationale de Télécommunication Aéronautique) konnten 2014 mehr als 24 Millionen Gepäckstücke nicht ordnungsgemäß abgefertigt werden. In 14,3 Prozent – was rund 3,5 Millionen entspricht – wurden Gepäckstücke beschädigt. Den meisten Ärger – 80 Prozent der Fälle – bereiteten jedoch Gepäckstücke, die erst mit Verspätung am Zielort eintrafen. 5,5 Prozent aller Gepäckstücke kamen niemals irgendwo an.

Beschädigtes Gepäck: Was jetzt zu tun ist
Wenn Sie Ihren Koffer in beschädigtem Zustand am Zielflughafen in Empfang nehmen, sollten Sie sofort reklamieren. Sonst warten Sie eventuell monatelang auf eine Entschädigung. Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt:

  1. Melden Sie den Schaden umgehend am Gepäck- bzw. „Lost-and-found“-Schalter.
  2. Beachten Sie für beschädigtes Gepäck die Meldefrist von maximal sieben Tagen.
  3. Bewahren Sie Ihre Bordkarte plus Gepäckaufkleber als Nachweis auf.
  4. Informieren Sie auch zeitnah Ihre Reisegepäckversicherung, sofern vorhanden.

Als Flugreisender haben Sie Anspruch auf Schadensersatz in Form einer Kostenerstattung bzw. Reparatur, wenn Ihr Koffer beschädigt wurde. Diese können Sie selbst in Auftrag geben und die Kosten der Airline in Rechnung stellen oder die Reparatur der Airline überlassen. Als Entschädigung bieten Fluggesellschaften bei stark beschädigtem Gepäck vergleichbaren Ersatz oder auch Flugscheine an.

Es liegt in Ihrem Ermessen, ob Sie das Angebot annehmen. Sollte es Ärger beim Kofferstreit geben, können Sie sich auch an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SPÖ) wenden. Vorausgesetzt die Airline ist Mitglied der neutralen Organisation, finden Sie hier Unterstützung bei Ihrer Beschwerde.

 

 

Was eine Reisegepäckversicherung bringt
Die Allianz Reisegepäckversicherung zahlt nicht nur bei Diebstahl, sondern auch, wenn Ihr aufgegebener Koffer oder Ihre Tasche während des Fluges beschädigt werden oder gar verloren gehen. Wir ersetzen den Zeitwert des aufgegebenen Gepäcks bis zur vereinbarten Versicherungssumme, sofern diese dem Gesamtwert des Gepäcks entspricht. Geht das Gepäck auf dem Hinweg verloren, unterstützen wir Sie finanziell bei notwendigen Ersatzbeschaffungen.

Die Reisegepäckversicherung zahlt den Zeitwert des tatsächlich entstandenen Schadens und nimmt ggf. die Airline in Regress. Nach dem „Montrealer Übereinkommen“ ist die Entschädigungsgrenze der Airline auf 1.200 Euro begrenzt. Bei vermisstem Gepäck liegt die Schadenshöhe oft höher, was zum Glück durch die Versicherung gedeckt ist.

Verhindern Schutzfolien und Bänder, dass mein Koffer beschädigt wird?
Wenn Sie am Förderband stehen und auf Ihren Koffer warten, sehen Sie einzelne Gepäckstücke, die dick in Folie eingewickelt sind. Haben Sie sich auch schon gefragt, warum die Leute das machen? Tatsächlich gibt es mehrere Gründe für das „Frapping“ in einer überdimensionalen Frischhaltefolie.

Ein Grund ist der Schutz von empfindlichem Material und teuren Koffern. Manche wollen damit auch das Aufplatzen eines vollgestopften Koffers verhindern, ihn leichter erkennen oder auf Nummer Sicher gehen, dass sich niemand an ihrem Gepäck zu schaffen macht, also zum Beispiel illegale Substanzen hineinschmuggelt.

Aus dem Sicherheitsbedürfnis ist längst ein Geschäft geworden. An vielen Flughäfen gibt es mittlerweile Frapping-Stationen, an denen die Gepäckstücke – gegen Gebühr – mit bis zu 20 Schichten durchsichtiger Folie verpackt werden. Umweltschützer monieren, dass dabei für jedes einzelne Gepäckstück schnell ein Kilo Plastik verbraucht wird und appellieren an die Reisenden die Notwendigkeit einer solchen zusätzlichen Verpackung zu hinterfragen.

Manche Reisende sichern ihren Koffer auch mit einem Gurt. Vor Beschädigung kann er nicht schützen, wohl aber verhindern, dass ein Koffer platzt. Zudem bietet er einen gewissen Diebstahlschutz, was den Inhalt betrifft. Bei Reisen in die USA sollte dabei auf ein TSA-Sicherheitsschloss geachtet werden. Es kann von der TSA (Transportation Security Administration) geöffnet werden, ohne dass das Schloss aufgebrochen werden muss.

Unser Tipp:
Ob mit Folie und Band oder ohne – nehmen Sie Bargeld, Schmuck, Computer und wichtige Unterlagen immer im Handgepäck mit an Bord. Auch ein in Folie eingewickelter Koffer kann beschädigt werden oder im schlimmsten Fall für immer verschwinden.

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