Worauf warten die Märkte aktuell?

Pepperstone: Nach dem US-Verbraucherpreisindex für Mai, der 8,6% betrug und dem Rekordtief des Uni of Michigan-Vertrauensindex, hat sich die Vorgehensweise geändert.

Der Markt scheint nun aktiv Zinserhöhungen zu wollen – in völliger Abkehr von dem Drehbuch, das wir seit 2008 gesehen haben, werden die Rufe nach einer Anhebung des Leitzinses (der jetzt bei 100 Basispunkten oder 1% liegt) über 2,5% hinaus in den restriktiven Bereich immer lauter – warum warten, scheint der Markt zu schreien?

Eine Anhebung des Leitzins so schnell wie möglich über 2,5% würde allen Akteuren definitiv aufzeigen, dass die Inflation ernstgenommen werden würde.

Es mutet seltsam an, dass eine Zinserhöhung der Fed um 75 Basispunkte oder mehr in dieser Woche die Märkte zu einer Rallye veranlassen könnte, aber genau das könnte der Fall sein.

Die Fed könnte den Zinssatz möglicherweise um 75 Basispunkte anheben, und es gibt sogar einige Forderungen nach 100 Basispunkten.

Es ist jedoch eher wahrscheinlich, dass die Zinsen um 50 Basispunkte angehoben werden dürften inklusive eines hawkischen Ausblicks, der die Tür für eine Anhebung um 75 Basispunkte in den kommenden Sitzungen öffnen könnte.

 

Nochmals: Warum warten?

Aktuell scheint die Angst zu herrschen, die Glaubwürdigkeit zu verlieren, die man mit dem wichtigsten politischen Instrument geschaffen hat, nämlich der Forward Guidance – dem Kommunikationsinstrument, mit dem man die Märkte auf der FOMC-Sitzung in dieser Woche effektiv zu einer Anhebung um 50 Basispunkte geführt hat.

Trotz neuer Informationen (die VPI-Daten vom Mai), die darauf hindeuten, dass sich die Fakten tatsächlich geändert haben und die Notwendigkeit einer Zinserhöhung radikal gestiegen ist, werden sie sich also zu sehr sorgen, dass der Markt ihren Leitlinien nicht mehr so aufmerksam folgt und sie die Kontrolle über ihr wichtigstes politisches Instrument verlieren könnte.

Man kann aktuell sehen, dass sich der Markt mit den italienischen Staatsschulden beschäftigt – das ist der Elefant im Raum.

 

 

Italienische 10-Jahres-BTPs werden mit 3,86% gehandelt, was einen Aufschlag von 232 Basispunkten gegenüber deutschen Bundesanleihen bedeutet – nicht gut für ein Land mit einem Schuldenstand von 160% des BIP.

Die Renditekurve der US-amerikanischen 2- und 10-jährigen Staatsanleihen ist aktuell invertiert, wobei 2-jährige Staatsanleihen abgestraft wurden und jetzt mit +16 Basispunkten bei 3,21% gehandelt werden.

Die Kreditspreads weiten sich stark aus, die Kryptowährungen werden abgestoßen und die Aktien nehmen dies voll zur Kenntnis. Auch sie finden einfach keine Käufer momentan.

Die Märkte preisen eine täglich steigende Rezessionswahrscheinlichkeit ein, nicht nur in den USA, sondern auch in vielen anderen G10-Volkswirtschaften.

Der wichtigste Faktor ist jedoch, dass es keinen Ausschalter gibt – warum sollte man Risiken kaufen, wenn sich das globale Wachstum verlangsamt und die Zentralbanken die Situation nicht im Griff haben?

Trader müssen das Risiko einpreisen, aber der aktuelle Blindflug macht diese Überlegung sehr schwierig. Die Stimmung ist so bärisch und obwohl dies das Signal für Trader sein könnte, die auf eine Gegenbewegung warten, hat man aktuelle das Gefühl, im Auge des Sturms zu sein.

Für Trader geht es darum, den Raum zu lesen, dem Strom zu folgen und sowohl das Risiko als auch die Positionsgröße richtig einzuschätzen. Für die einen sind dies die Bedingungen, unter denen echtes Alpha gemacht wird, für die anderen geht es ums Überleben.

Es sind harte Zeiten, und ein Markt, der viele Fragen stellt und nur wenige Antworten erhält, ist ein Markt, der mit Respekt behandelt werden muss.

 

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