Sicherheitsmarge – Margin of Safety

Value Investoren gehen davon aus, dass es einen Unterschied zwischen dem Börsenkurs und dem “inneren Wert” einer Aktie gibt. Dabei wenden sie verschiedene Methoden an, um Unternehmen zu bewerten.

Weil die Unternehmensbewertung aber keine genaue Wissenschaft ist, sondern immer unter Unsicherheit stattfindet, muss eine ausreichend hohe Sicherheitsmarge (Margin of Safety) zwischen dem ermittelten Wert und dem Börsenkurs liegen.

Das Konzept der Sicherheitsmarge stammt vom Urvater des Value Investings: Benjamin Graham. Je größer die Sicherheitsmarge, also der Abstand zwischen Börsenkurs und eigener Bewertung, desto sicherer ist ein Investment.

Liegt der ermittelte, innere Wert einer Aktie z.B. bei 10 € und es wird eine Sicherheitsmarge von 20% vorausgesetzt, so liegt der maximale Kaufpreis bei 8 €.

Die “Margin of Safety” schützt den Investor vor einer zu optimistischen Falschbewertung.

 

 

Höhe der Sicherheitsmarge

In der Praxis ist eine Sicherheitsmarge von 30% üblich. Abhängig ist die Höhe aber von der Branche, der wirtschaftlichen Lage und dem Zinsniveau.

Ein besonderes Risiko stellen Unternehmen mit einer temporären Schwächephase dar, wodurch auch die Sicherheitsmarge auf bis zu 50% angehoben werden kann.

Mit einem erhöhten Risiko sollte immer auch die Sicherheitsmarge zunehmen. Insbesondere zyklische oder finanziell angeschlagene Unternehmen beinhalten höhere Risiken und sollten deshalb mit einer höheren Sicherheitsmarge betrachtet werden.

Nur wenn der innere oder „wahre“ Wert des Unternehmens signifikant über dem Marktwert liegt, wird die Aktie gekauft. Der Börsenkurs nähert sich dann mit der Zeit dem inneren Wert des Unternehmens an, was Benjamin Graham in zahlreichen Ausführungen zeigen konnte.

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