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EUR/GBP: Zieht Deutschland den Euro nach oben?

Seit jeher wurde von der Insel immer ein wenig neidisch auf den Kontinent geschielt. Während der Zeiten des Deutschen Wirtschaftswunders gab es ein geschwungenes Wort: “We won the war, but they won the economy”. Die Deutschen hatten zwar den Krieg verloren, danach jedoch eine viel bessere Wirtschaft. Der Engländer verfügt eben über einen angenehm schwarzen Humor, nicht nur, wenn es um die berühmte Fußball-Rivilität geht. Deutschland besitzt eine starke Automobil-Industrie, während in England Anfang der Neunziger mit dem Erstarken Japans hier der Rest verschwand. Im letzten Jahrzehnt konnte man sich in London allerdings mit der boomenden Finanzwirtschaft brüsten, doch auch hier wissen alle, was letztendlich geschehen ist.

Jedenfalls gibt es auch an den FX-Märkten einen Ort, wo sich Deutschland und England einander messen können – nicht nur auf dem Fußballfeld: Den EUR/GBP Wechselkurs. Im Zuge der Euro-Krise konnte das Pfund hier die Oberhand gewinnen. Aufgrund der strukturellen Schwierigkeiten der europäischen Nachbarn geriet man aus Sicht der Deutschen ins Hintertreffen. Nach dem vorläufigen Tief Ende Juni gab es eine scharfe Gegenbewegung zu Gunsten des Euro, der Abwärtstrend setzte sich jedoch weiter fort und aktuell wird wieder dieselbe Region von 0,80 bis 0,81 betreten. Bleibt die Frage, ob hier eine nachhaltige Umkehr möglich ist.

Die Veröffentlichungen der letzten Wochen zur wirtschaftlichen Situation in Deutschland verblüfften selbst die Optimisten unter den Analysten, ganz zu Schweigen von den Politikern. Das Wachstum ist stark, die Arbeitslosigkeit niedrig. Vieles spricht also dafür, dass die Deutsche Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnen wird. Solche positiven Neuigkeiten lassen auch die Devisenmärkte selten unberührt. Man wird jedoch abwarten müssen, ob Deutschland über genügend Gewicht in der Währungsunion verfügt, um hier eine nachhaltige Trendwende einläuten zu können. Grundsätzlich ist man besser aufgestellt, als die alten Bekannten auf der Insel.

Auch gegenüber anderen Währungen befindet sich der Euro auf tiefen Ständen, egal, ob Dollar, Franken oder Yen. Betrachtet man die größeren Zyklen, wäre eine Erholungsphase mittlerweile fast überfällig. Doch nichts regiert am Markt mehr als der Moment. Dieser schwankt gerade, bezogen auf EUR/GBP, um die Marke von 0,82. Der Verkaufsdruck ist deutlich zurückgegangen und hier existiert die Möglichkeit eines erneuten Kurstiefs. Im Tageschart würde dies für einen doppelten Boden sorgen, sogar mit einer leichten Aufwärtstendenz. Allerdings gibt es eine markante fallende Trendlinie im Chart, die erst einmal durchbrochen werden muss. Diese zeigt sich auch für das Juli-Hoch verantwortlich und hat den Chart schon das ganze Jahr lang fest im Griff. Mit einem Anstieg bis auf 0,83 bis 0,84 wäre dieses Hindernis jedoch überwunden und es könnte tatsächlich eine Erholung anstehen. Das alternative Schicksal könnte hier für den Euro allerdings ähnlich beschaffen sein wie für den Dollar gegen den Yen. Hier empfiehlt sich ein erneutes Lesen des Ausblickes von letzter Woche. Sollte der Euro gegen das Pfund bis auf 0,815 verlieren, dann müsste man ein Squeeze-Szenario am Jahrestief einmal ernsthaft durchspielen. Bleiben wir auf die kommende Woche gespannt!

Wie könnte es in der kommenden Woche für den Euro weitergehen?

Der Abwärtstrend ab ca. 0,935 Pfund vom Oktober 2009 ist weiter intakt. Auch der kurzfristige Abwärtstrend vom Zwischenhoch um 0,9150 aus Mitte März 2010 ist weiter intakt. Dieser wäre erst bei Notierungen um 0,8350 durchbrochen.

EUR/GBP im Tageschart mit Pivots, RSI und MACDKlicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:

EUR/GBP im Tageschart mit Pivots, RSI und MACD

Für den Freitag als Handelstag generiert EUR/GBP folgende Unterstützungen und Widerstände auf Basis des Tagescharts:

S1/S2/S3 0,8165/0,8139/0,8125 und

R1/R2/R3 0,8206/0,8220/0,8242

Auf Basis des Tagescharts handelt EUR/GBP derzeit mit einem RSI-Wert von 44,3601 im neutralen Bereich.

Zum Zeitpunkt der Analyse kostet ein Euro 0,8210 Pence.

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