10 Anlagethemen für 2025

Über den Kapitalmarktausblick für 2025 hinaus hat die DWS 10 Anlagethemen identifiziert, die im kommenden Jahr für Anleger relevant sein könnten.

Die Themen bieten einen Ausblick auf die wichtigsten Kräfte, die die globalen Märkte im kommenden Jahr voraussichtlich prägen werden.

Sie untersuchen eine Reihe von Trends – von demografischen Verschiebungen und technologischen Revolutionen bis hin zu makroökonomischen Verschiebungen.

Zusammen vermitteln sie einen differenzierten Blick auf die Herausforderungen und Chancen, mit denen Investoren in einer sich schnell verändernden Welt konfrontiert sein können.

 

1. Demografischer Wandel

Eine alternde Weltbevölkerung verändert Volkswirtschaften und Märkte, da eine kleinere Erwerbsbevölkerung eine wachsende Zahl von Rentnern unterstützt.

Diese Verschiebung schafft Chancen für die Gesundheits-, Diagnostik-, Freizeit- und Reisebranche, belastet aber auch die Rentensysteme und die Staatshaushalte.

Es wird erwartet, dass private Ersparnisse und Marktinvestitionen eine wichtigere Rolle bei der Schließung von Rentenlücken spielen und möglicherweise die Finanzmärkte neugestalten werden.

  • „Die Weltbevölkerung wird zunehmend älter, mit unausweichlichen Folgen für Wirtschaftswachstum und Finanzmärkte. Immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Personen sorgen, die bereits aus dem aktiven Arbeitsleben ausgeschieden sind.“
  • „Ohne kräftiges Gegensteuern könnte diese Entwicklung vor allem schwächeres Wirtschaftswachstum, zurückgehende Steuereinnahmen und somit schwindende staatliche Investitionsmöglichkeiten bedeuten“
  • „Prävention, Diagnostik und Screening dürften zusätzliche Nachfrage erfahren. Und auch in den „schönen“ Segmenten Freizeit, Ernährung, Technologie und Reisen sollte sich die erhöhte Nachfrage bemerkbar machen.“

 

2. Das Ende der Kurveninversion. Was nun?

Die historisch lange Inversion der US-Renditekurve ist beendet, was auf mögliche Wendepunkte in der Wirtschaft hindeuten könnte.

Angetrieben durch sinkende kurzfristige Renditen bei nachlassender Inflation wird erwartet, dass sich das so genannte „Bull steepening“ mit erwarteten Zinssenkungen fortsetzt.

Während Kurveninversionen in der Vergangenheit Rezessionen signalisiert haben, erwarten wir eine sanfte Landung der US-Wirtschaft.

  • „Die mit 793 Tagen historisch längste Inversion der US-Renditekurve liegt hinter uns.“
  • „Die Inversion bzw. Dis-Inversion der Treasury-Renditekurve wird ihrer Funktion als Rezessionsbarometer diesmal wohl nicht gerecht werden.“
  • „Um von der erwarteten Kurvenverschiebung zu profitieren, erscheinen uns Engagements in kürzeren bis mittleren Laufzeiten am besten geeignet“, sagt Oliver Eichmann, Head of European Rates.

 

3. KI: Billionen-Fragen im Billionen-Markt

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einer transformativen Kraft entwickelt, die Investitionen in Milliardenhöhe anzieht.

Von der Gesundheitsversorgung bis hin zu Halbleitern erstreckt sich der Einfluss der KI auf verschiedene Branchen, wobei trotz Herausforderungen wie Datensicherheit und Regulierung ein exponentielles Wachstum erwartet wird.

Die Komplexität der Anwendung macht die Aktienauswahl entscheidend, da sich entlang der KI-Wertschöpfungskette – wie bei Halbleitern, Rechenzentren und Software – weiterhin Gewinner herauskristallisieren.

  • „Die atemberaubende Geschwindigkeit, mit der sich KI allein in den vergangenen zwei Jahren weiterentwickelt hat, sollte einem bei aller Skepsis auch demütig über die eigene Prognosefähigkeit künftiger Potentiale werden lassen.“
  • „Wir decken die gesamte KI-Produktionskette ab und suchen auch bei den Nutzern die Gewinner heraus“, sagt Sebastian Werner, Fondsmanager US-Aktien der DWS
  • „Anleger können noch immer auf den KI-Zug aufspringen“, sagt Tobias Rommel, Fondsmanager und KI-Experte der DWS.

 

4. Krypto-Liebe

Bitcoin und Ethereum gewinnen bei Portfolioüberlegungen an Bedeutung, was auf die Zulassung von Krypto-ETFs und die breitere institutionelle Akzeptanz zurückzuführen ist.

Während die Volatilität weiterhin eine Herausforderung darstellt, wird erwartet, dass eine verbesserte Regulierung und das wachsende Ökosystem von Blockchain-Anwendungen zu einer höheren Liquidität und Stabilität dieser digitalen Vermögenswerte führen werden.

  • „ Die US-Zulassung von entsprechenden ETFs hat die Wahrnehmung der Investoren maßgeblich verändert.“
  • „In den kommenden Jahren dürften weitere Länder vergleichbare Produkte zulassen. Dadurch sollte die Akzeptanz von Bitcoin und Ethereum zunehmen“, sagt Barbara Schlyter, Leiterin Xtrackers Digitale Produkte.
  • „Bei Kryptowährungen ist die Volatilität für Zwecke der Risikominderung nach wie vor zu hoch“, sagt Robert Bush vom DWS Research Institute. „Obwohl sie gegenwärtig wohl nicht das Gesamtrisiko eines Portfolios reduzieren, können sie doch die Risiko-Zusammensetzung verändern, was aus unserer Sicht für einige Anleger interessant sein könnte.“
  • „Die weltweite Akzeptanz von Kryptowährungen wächst schneller als seinerzeit die Akzeptanz des Internets.“

 

5. Demokratisierung des Kapitalmarktes

Dieses Thema hebt die potenziellen Chancen hervor, die Privatanlegern durch die Öffnung privater Märkte, unter anderem im Bereich der Infrastruktur, geboten werden.

Infrastruktur ist eine boomende Anlageklasse, die durch die Energiewende und die Modernisierung der digitalen Infrastruktur angetrieben werden.

Diese Märkte, die traditionell nur institutionellen Anlegern zugänglich waren, werden durch Innovationen wie Europäische langfristige Investmentfonds (ELTIFs), Private-Credit-ETFs und Long Term Asset Funds (LTAFs) für ein breiteres Spektrum von Investoren geöffnet.

In Deutschland bietet seit 2021 das sogenannte Offene Infrastruktur-Sondervermögen Privatanlegern bereits mit kleineren Beträgen Zugang zu Infrastrukturanlagen – einer Anlageklasse, die eine geringere Abhängigkeit von Konjunkturzyklen aufweist und somit eine höhere Portfoliostabilität und Rendite bieten kann.

  • „ Infrastruktur ist für die Wirtschaft und unser tägliches Leben von wesentlicher Bedeutung und bietet Renditen, die weniger von Konjunkturzyklen abhängen als in anderen Anlageklassen.“
  • „Die EU schätzt, dass 1,5 Billionen Euro pro Jahr benötigt werden, um ihr Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 zu erreichen.“
  • „Aus der Perspektive der Produktstrukturierung kratzen ELTIFs nur an der Oberfläche“, sagt Annie Del-Giudice, Senior Principal Alternatives Strategy bei DWS.
  • „Die Vermögenswerte, die Privatanleger und vermögende Privatpersonen in den privaten Kapitalmarkt investieren, werden bis 2028 voraussichtlich auf knapp 7,5 Billionen Euro anwachsen.

 

6. Ein Rohstoff-Superzyklus?

Die globale Energiewende treibt die Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer an, die für die Dekarbonisierung und den technologischen Fortschritt unerlässlich sind.

Versorgungsengpässe und langfristige strukturelle Veränderungen könnten einen Rohstoff-Superzyklus auslösen.

Die politischen Entscheidungsträger in den USA und der EU haben Gesetze eingeführt, während China direkt in die Entwicklung der Infrastruktur und der Lieferketten investiert hat, um die für die Dekarbonisierung kritischen Ressourcen zu sichern.

  • „Die angestrebte Energiewende hat das Potenzial, einen anhaltend positiven Preiszyklus für Rohstoffe auszulösen.“
  • „China wird wahrscheinlich eine entscheidende Rolle spielen. Das Land hat enormes Potenzial für die Dekarbonisierung, da es mehr Strom verbraucht als jedes andere der Welt.“
  • „Für Investoren, die am Wachstum der Sektoren Energie, Technologie und Dekarbonisierung teilhaben möchten, sollten Rohstoffe je nach Strategie ein wichtiger Bestandteil ihres Portfolios sein“, sagt Darwei Kung, Fondsmanager Liquid Real Assets bei der DWS.

 

7. Defensiv, innovativ, wachsend: der Gesundheitssektor

Der Gesundheitssektor bietet eine Mischung aus defensiven Qualitäten und Wachstumspotenzial, was ihn in wirtschaftlich unsicheren Zeiten attraktiv macht.

Der Sektor wird durch Innovationen gestärkt, darunter Durchbrüche bei Medikamenten gegen Fettleibigkeit, Krebsbehandlungen und Gentherapien sowie durch die transformative Rolle der KI bei der Verbesserung der Arzneimittelentwicklung, der Diagnostik und der Patientenversorgung.

Die Ausgaben im Gesundheitswesen steigen aufgrund der alternden Bevölkerung weiterhin überproportional an. Sinkende Renditen von Unternehmensanleihen erleichtern vor allem kleineren Unternehmen die Mittelaufnahme.

Anleger sollten die Heterogenität des Sektors beachten, da Erfolg oder Misserfolg oft von einzelnen Medikamenten und Innovationen abhängen, was die Bedeutung einer sorgfältigen Aktienauswahl unterstreicht.

  • „KI kann über viele Kanäle den Sektor voranbringen: Produktivitätssteigerungen bei der Entwicklung neuer Medikamente, Reduzierung der Ausfallraten bei klinischen Studien, Verbesserung der Diagnostik und Unterstützung bei der Patientenversorgung.“
  • „Die Gesellschaftsalterung spricht für weiter überproportional wachsende Gesundheitsausgaben.“
  • Noushin Irani, Fondsmanagerin und Expertin Healthcare Sector der DWS, favorisiert derzeit Biotech-Titel und die großen Pharmawerte

 

8. Entdollarisierung: Vision oder Realität?

Der US-Dollar ist nach wie vor die dominierende Weltwährung, doch seine Rolle wird zunehmend in Frage gestellt.

Geopolitische Spannungen und der wachsende wirtschaftliche Einfluss von Schwellenländern wie China führen zu Diskussionen über eine Verringerung der Abhängigkeit vom Dollar.

Obwohl Alternativen wie eine BRICS-Währung oder Kryptowährungen vorgeschlagen wurden, bleiben sie kurz- bis mittelfristig aufgrund struktureller Herausforderungen und der fest verankerten Vorteile des Dollars, wie Liquidität, Rechtssicherheit und weit verbreitete Akzeptanz, unrealistisch.

Zwar gibt es Anzeichen für eine Diversifizierung – wie die Abwicklung von Energietransaktionen in alternativen Währungen und ein sinkender Anteil von US-Dollar an den internationalen Reserven –, doch zeigen Indikatoren wie die Zahlungsdaten des SWIFT-Systems, dass der Dollar nach wie vor fest verankert ist.

Im Moment scheint seine Dominanz unerschütterlich zu sein, doch Diversifizierungstrends könnten die globale Währungslandschaft in den kommenden Jahrzehnten allmählich umgestalten.

  • „Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds betrug der Anteil der US-Devise im ersten Quartal des laufenden Jahres rund 59 Prozent; das ist deutlich weniger als beispielsweise im Jahre 2000, als der Dollar noch knapp über 70 Prozent des Kuchens für sich beanspruchen konnte.“
  • „Rund 47 Prozent sämtlicher über das internationale SWIFT-System laufenden Zahlungen werden in USD abgewickelt. “
  • „Der Wahlsieg Donald Trumps dürfte den Führungsanspruch der US-Devise noch einmal untermauern“

 

9. Grad wenn’s am schönsten ist, sollte man vorsorgen

Die Rückkehr von Donald Trump in das Amt des US-Präsidenten birgt erhöhte Risiken für die globalen Märkte, von möglichen politischen Kurswechseln bis hin zu geopolitischen Spannungen.

Gleichzeitig stellt die erhebliche Konzentration in Anlageklassen – insbesondere bei US-Aktien – eine weitere große Herausforderung für Anleger dar.

Die zehn größten Aktien im S&P 500 machen inzwischen 37 Prozent seiner Marktkapitalisierung aus, die meisten davon stammen aus dem Technologiesektor, wodurch Portfolios einem Klumpenrisiko ausgesetzt sind.

Anleger sollten sich durch Diversifizierung über Anlageklassen, Regionen und Anlagestile hinweg gegen potenzielle Überraschungen absichern.

Anleihen, Rohstoffe und gleichgewichtete Indizes bieten Optionen zur Reduzierung der übermäßigen Exposition gegenüber konzentrierten Aktien, was unter einer Trump-Regierung besonders relevant sein könnte.

  • „Ab dem 20. Januar werden die USA wieder von Donald Trump regiert. Und der Rest der Welt von ihm quasi mitregiert, insbesondere die Kapitalmärkte.“
  • „Die zehn größten Aktien im S&P 500 machen ganze 37 Prozent seiner Marktkapitalisierung aus, ein Rekordwert.“
  • „In unserem Kernszenario für 2025 haben wir einen positiven Ausblick für die meisten Anlageklassen. Dennoch dürfte das Risiko, negativ überrascht zu werden, mit einem breit aufgestellten Portfolio über viele Anlageklassen, -stile und -fristen reduziert werden“, meint Henning Potstada, DWS Head of Multi Asset.
  • „Die Historie legt nahe, dass die heutigen Top Ten nicht die Top Ten in zehn Jahren sein werden.“

 

10. Wenn‘s 11x anders läuft und 11x doch anders endet

Extreme Szenarien außerhalb unseres Kernweltbilds und ihre potenziellen Auswirkungen auf den Kapitalmarkt: Die Gedankenexperimente reichen von Durchbrüchen bei der Einführung erneuerbarer Energien bis hin zu geopolitischen Störungen und radikalen Wirtschaftsreformen.

Jedes der 11 Extremszenarien betont die Unvorhersehbarkeit der Märkte und die Bedeutung diversifizierter Strategien.

Beispiele hierfür sind Trumps Zölle, die die Inflation und schließlich Marktkorrekturen antreiben, eine mögliche Naturkatastrophe in Verbindung mit dem Klimawandel, die Investitionen in grüne Energie beschleunigt, und die Institutionalisierung von Bitcoin, die dessen Attraktivität verringert.

Andere Szenarien, wie die Überbewertung von KI und Schocks auf dem Anleihemarkt, unterstreichen die Notwendigkeit von Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit in Portfolios.

  • „Die Pandemie zeigte, wie unberechenbar die Welt und die Märkte sein können.“
  • Trumps Wünsche werden alle erfüllt: „Mit dem Wirtschaftswachstum entfacht sich ein Kampf um die Arbeitskräfte, aber auch um sonstige Produktionsressourcen. Die Inflation steigt deutlich über vier Prozent.“
  • Quantensprung bei Batterien erschüttert Automobilsektor: „Das war’s mit den etablierten Autobauern, denkt die Börse, und straft den Sektor großflächig in Europa, Japan und den USA ab. Doch nach ein, zwei Jahren dreht der Markt.“
  • Schulden: wer sprach von Zurückzahlen? „Ein seismischer Schock geht durch die globalen Rentenmärkte.… Global steigen binnen weniger Monate die Zinsen um 200-400 Basispunkte.“
  • Direkt von der Inflation wieder in die Deflation: „Radikale Markt- und Bürokratiereformer ziehen in die Parlamente ein, und man lässt sie diesmal gewähren. Dies leitet die positive Wende sowohl der Wirtschaft wie auch der Kapitalmärkte ein.“
Themen im Artikel

Infos über DWS

    DWS:

    Die DWS bietet privaten Anlegern eine große Auswahl an Fonds mit Schwerpunkten in verschiedenen Themen und Ländern. Die Produktpalette der DWS umfasst nicht nur klassische Fonds, sondern auch Themenfonds, Mischfonds, geschlossene Fonds oder Immobilienfonds. Ebenfalls konzentriert sich die DWS ...

    Disclaimer & Risikohinweis

    DWS ist der Markenname unter dem die DWS Group GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften ihre Geschäfte betreiben. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der DWS anbieten, werden in den entsprechen-den Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.

    Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar.

    Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung von DWS Investment GmbH wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.

    Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können.

    Wertentwicklungen der Vergangenheit, [simuliert oder tatsächlich realisiert], sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

    Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegen keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung solcher Empfehlungen. Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet.

    DWS News

    Weitere Trading News