Aktie im Fokus: Amazon enttäuscht mit Prognose, aber Goldman Sachs erhöht Kursziel

Wer bietet mehr in Sachen Investitionen in die Künstliche Intelligenz? Wen als Anleger vor zwei Tagen schon die angekündigten 75 Milliarden Dollar von Alphabet schockten, der bekam gestern bei der Bilanzvorlage des Online-Händlers dann 100 Milliarden Dollar für 2025 serviert.

Was interessiert die US-Big Techs schon, wenn es ein chinesisches Start-Up namens DeepSeek auch sehr viel billiger macht, könnte man meinen.

Auf die Frage, wer am Ende als Sieger vom Platz geht, dürfte es zeitnah allerdings keine Antwort geben, sondern wahrscheinlich nur weitere milliardenschwere Investitionen.

 

Kapazitätsengpässe in der Cloud

Amazon allerdings kann sie sich leisten, wie auch die jüngsten Zahlen bestätigen. Konnte der weltgrößte Online-Händler im Weihnachtsquartal seinen Umsatz noch um zehn Prozent steigern, den Gewinn fast verdoppeln und damit die Schätzungen übertreffen, lagen die Prognosen für das laufende Quartal allerdings leicht unter den Erwartungen der Wall Street.

In den vergangenen Quartalen konnte Amazon die Gewinnerwartungen vor allem im Bereich Amazon Web Services, der Cloud-Computing-Plattform, deutlich übertreffen. Hier stiegen die Erlöse auch im vierten Quartal um 19 Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar. Von Kapazitätsengpässen ist die Rede, eben deshalb sollen in diesem Jahr 100 Milliarden Dollar in die KI-Infrastruktur investiert werden.

 

Amazon kann sich von Microsoft und Google absetzen

Das Wachstum in der AWS-Sparte ist auch auf die selbst entwickelten KI-Chips zurückzuführen, die für viele Unternehmen das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Die Beschleunigung des Umsatzwachstums und ein starker Auftragsbestand sorgen für den nötigen finanziellen Spielraum für Zukunftsinvestitionen. Auch die Kuiper-Investitionskosten, das Satelliten-Internet-Segment, bieten trotz aller Bedenken überzeugende wirtschaftliche Perspektiven für langfristiges Wachstum, insbesondere für Amazon mit seinem bereits bestehenden Kundenstamm.

Die große Frage ist jedoch, ob sich Amazon auch weiter gegenüber den hohen Erwartungen der Wall Street behaupten kann. Die jüngsten Quartalszahlen der Konkurrenz legen dies nahe. Microsoft meldete in der vergangenen Woche, dass der Umsatz seiner Cloud-Sparte Azure im vierten Quartal um 31 Prozent gestiegen ist, eine Verlangsamung gegenüber dem Vorquartal.

Und auch bei der Google-Mutter Alphabet lagen die Cloud-Umsätze unter den Erwartungen der Wall Street.

Amazon könnte also der Nutznießer der aktuellen Entwicklungen sein. Auch die Konkurrenz aus China könnte für Amazon ein Gewinn sein, denn die KI-Plattform ist so konzipiert, dass sie Open-Source-Modelle aufnehmen kann. Die potenziell niedrigeren Kosten für die Integration von KI in seine Produkte und Dienstleistungen könnten so die Gewinnmargen erhöhen.

Trumps Zollpolitik bedroht Onlinehandel

Auch der Onlinehandel schnitt im Weihnachtsquartal stark ab. Mit einem Umsatz von rund 76 Milliarden Dollar lag der Wert deutlich über den 70 Milliarden aus dem Vorjahr. Dies könnte sich in den kommenden Quartalen allerdings ändern, sollte der Handelskrieg zwischen den USA und China in die nächste Runde gehen.

US-Präsident Donald Trump hat am Wochenende zusätzliche Zölle gegen China in Höhe von zehn Prozent angekündigt.

In Amazons letztem Jahresbericht hieß es, dass regulatorische und handelspolitische Beschränkungen Faktoren sind, die die Betriebsergebnisse negativ beeinflussen könnten, da in China ansässige Verkäufer einen bedeutenden Anteil der Drittverkäuferdienste und Werbeeinnahmen ausmachen.

 

Aktie mit Dämpfer nach Zahlen

Mit dem Kurssprung nach den letzten Quartalszahlen über die Widerstandszone bei 200 US-Dollar löste die Aktie Anfang November 2024 ein Kaufsignal aus und startete die bis heute andauernde Rally. Auch das erste theoretische Kursziel bei 232 US-Dollar wurde erreicht und abgearbeitet.

Kann nun der Dämpfer nach den jüngsten Zahlen schnell weggesteckt werden, dürfte auch das zweite Ziel bei 279 US-Dollar in den Fokus rücken. Negativ wäre ein Rutsch unter das aktuelle Jahrestief bei 216 Dollar.

Dies könnte eine Folgekorrektur in Richtung 200 und sogar 155 Dollar nach sich ziehen.

 

Amazon Aktie Chart

Analyse der Broker-Test.de Redaktion

Die Finanzprognosen und Analystenmeinungen zeichnen insgesamt ein positives Bild für die Amazon-Aktie im Jahr 2025.

Finanzkennzahlen und Finanzprognosen
Amazon verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 574,79 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 30,43 Milliarden US-Dollar. Für 2025 wird ein Umsatzanstieg auf 720,37 Milliarden US-Dollar prognostiziert, bei einem erwarteten Nettogewinn von 66,79 Milliarden US-Dollar.

Die Gewinnmarge soll von 5,29% in 2023 auf 9,27% in 2025 steigen.

Der Gewinn pro Aktie wird für 2025 auf 66,79 US-Dollar geschätzt.

 

Amazon Kursziele

Die Amazon-Aktie wird von Analysten weiterhin positiv bewertet. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 252,96 USD, was einem Aufwärtspotenzial von 7,48% entspricht. Von 74 Analysten empfehlen 70 die Aktie zum Kauf, nur einer zum Verkauf. Goldman Sachs erhöhte kürzlich das Kursziel von 240 auf 255 USD. Für 2025 erwarten Experten ein Umsatzwachstum von 10,80% auf 707 Mrd. USD. Das höchste Kursziel liegt bei 306 USD, das niedrigste bei 203 USD.

Fazit Amazon Aktie

Amazon steht vor Herausforderungen im Einzelhandelsgeschäft, da der Umsatz im vierten Quartal 2024 nur um 6% auf 93,9 Milliarden Dollar stieg. Gleichzeitig bietet das Cloud-Segment AWS mit einem Umsatzwachstum von 13% auf 24,2 Milliarden Dollar im selben Zeitraum großes Potenzial.

Die Investitionen in KI-Technologien könnten Amazons Wettbewerbsposition stärken, bergen aber auch finanzielle Risiken.

Analysten prognostizieren für 2025 einen Nettogewinn von 66,79 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 20,94% gegenüber dem Vorjahr entspräche.

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