Marktlage: Bullen gönnen sich Auszeit

XTB: USA: "Not amused" zeigte sich die Wall Street gestern von den wieder aufflammenden Zinsdebatten. Es waren vor allem die unterschiedlichen Aussagen von Fed-Vertretern, die die US-Anleger verunsicherten und so alle international bedeutenden Indizes ins Minus schickten – nach dem abermaligen Rekord-Triple am Vortag. Der Dow Jones Industrial mit seinen 30 Standardwerten büßte 84,03 Punkte ein und notierte am Ende des Handelstages mit einem Abschlag von -0,45% bei 18.552,02 Zählern.

 

Der marktbreit aufgestellte S&P-500 wurde zuletzt 12 Punkte oder -0,55% tiefer gehandelt. Als Schlusskurs sind 2.178,15 Zähler notiert. Auch für die beiden bedeutenden Nasdaq-Indizes, der Nasdaq-Composite und der von Technologie-Werten dominierte Nasdaq-100, endete der Handelstag mit negativem Vorzeichen. Während es für den gut 5.000 Titel umfassenden Composite um -0,66% oder 34,90 Punkte auf 5.227,11 Zähler nach unten ging, wurde der Tech-Index um -0,62% beziehungsweise 29,93 Punkte zurückgenommen. Die Anzeigentafel weist einen Schlusskurs von 4.797,19 Zählern auf.

Ob gewollt oder doch eher unbedacht: Kaum hatte die Äußerung des New Yorker Notenbank-Präsidenten William Dudley die Runde gemacht, die Fed könnte womöglich schon im September die Zinsen erhöhen, konterte Dennis Lockhart, Präsident der Notenbank von Atlanta, und schloss eine solche Maßnahme allerdings bis Jahresende aus. Tags zuvor hatte John Williams, US-Notenbankgouverneur für den Bezirk San Francisco, eine Anhebung des Inflationsziels der US-Notenbank von derzeit 2 Prozent als Regulativ ins Gespräch gebracht. Infolge der voneinander abweichenden Aussagen änderte sich die Einschätzung der US-Anleger schlagartig: Rechneten am Montag nur 9% der Investoren mit einer Anhebung des Zinsniveaus bereits im kommenden Monat, so ist jetzt eine Wahrscheinlichkeit von 18% in den Kursen eingebrieft.

 

Für Dezember wird die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung mit 45,5 Prozent beziffert. Während die abermals deutlich gestiegenen Preise am Rohölmarkt diesmal in ihrer Wirkung auf die Wall Street verpufften, werteten Händler die nur moderat einsetzenden Gewinnmitnahmen als ein Zeichen derer Stärke. In diesem Zusammenhang betonten sie zudem ein gestiegenes Umsatzvolumen: Wurden am Montag noch 739 Millionen gehandelt, gingen in der gestrigen Sitzung 747 Millionen Papiere über die Counter der Händler. Dabei standen den 933 Kursgewinnern insgesamt 2.080 Kursverlierer an der NYSE gegenüber.

Asien: Mit leichten Kursgewinnen beendeten die ostasiatischen Aktienmärkte den Handelstag. Am wenigsten beeindruckt von der Entwicklung an den US-amerikanischen Börsen zeigte sich der Nikkei-225 Index. Der Leitindex der Tokioter Börse legte +0,92% zu und notierte zum Handelsschluss bei 16.748,87 Zählern. Unterstützung erhielt der Aktienmarkt vornehmlich von einem leichteren Yen, was die Exportaussichten der Unternehmen aus dem Land der aufgehenden Sonne auf lange Sicht verbessern würde.

In diesem Zusammenhang hatte ein Spitzenbeamter des japanischen Finanzministeriums vor einer starken Aufwertung der Landeswährung gewarnt und gefordert, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen müsse, wenn der Yen zu stark zulegen würde. Denn ein stärkerer Yen reduziert die Gewinne japanischer Hersteller bei deren Rückführung nach Japan und konterkariert den von Ministerpräsident Shinzo Abe angestrebten positiven Wachstumszyklus. Einen noch stärkeren Aufschwung des japanischen Börsenbarometers verhinderten die neu entflammten Zinsdebatten in den USA. Auch wenn in China die Vorfreude über die angekündigte Börsenverbindung zwischen Hongkong und Shenzhen nach dem Vorbild Hongkong/Schanghai etwas verflogen ist – die beiden bedeutenden Indizes gingen mit positiven Vorzeichen aus dem Markt. Der Hang-Seng-Index schloss mit einem Aufpreis von +0,20% auf 22.957,06 Punkten, während der Shanghai-Composite nur minimal verbessert mit einem Aufschlag von +0,04% den Handel bei einem Schlusskurs von 3.111,34 Zählern beendete.

DAX: Waren es zuletzt erfreuliche Konjunkturdaten, die den deutschen Leitindex DAX von einem Jahreshoch zum anderen antrieben, so war deren Strahlkraft in der gestrigen Sitzung nur von kurzer Wirkung. Im frühen Handel hatte die Meldung, dass der ZEW-Index für Konjunkturerwartungen um 7,3 Punkte auf 0,5 Zähler angestiegen ist, noch für  Zuversicht unter den Marktteilnehmern gesorgt. Doch Anschlusskäufe – auch nach den Gewinnmitnahmen am Vortag – blieben aus, sodass die zusätzliche Last eines deutlich angestiegenen Euro-Kurses das Börsenbarometer nach unten drückte – mit einem Abschlag von -0,58% auf 10 676,65 Punkte im Schlusskurs.

In Richtung Süden ging es gleichfalls für den MDAX der mittelgroßen Werte. Mit einem Abschlag von -0,79% und einem Zählerstand von 21 677,55 Punkten endete hier der Handelstag, während der Technologiewerte-Index TECDAX um -1,04% auf 1.728,67 Zähler nachgab. Verlustmeldungen kamen auch von anderen Handelsplätzen in Europa: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte schlussendlich um -1,00% tiefer bei 3.016,19 Punkten. Der Pariser Cac 40 büßte -0,83% ein, der Londoner FTSE 100 wurde um -0,68% zurückgenommen. Bei den Einzelwerten im deutschen Leitindex DAX waren alle Augen auf die Linde-Aktien gerichtet. Die Anteilsscheine des Gasherstellers explodierten im wahrsten Sinne des Wortes um mehr als +11% nach oben.

 

Zum Hintergrund: Der Münchener Konzern hat Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Pendant Praxair bestätigt, in denen ein Zusammengehen und die Bündelung von Kompetenzen ausgelotet werden. Für den Start in den neuen Handelstag rechnen die Händler mit einem eher zurückhaltenden Engagement der Investoren und  demzufolge leicht zurückgehenden Kursen. In Ermangelung neuer Konjunkturdaten und Zwischenbilanzen warten viele Anleger auf frische Impulse.

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