Aktien: Warten auf den Zollentscheid
Obwohl das Zollthema erneut lediglich verschoben wurde, stehen die Aktienanleger dem Ausgang der Verhandlungen erstaunlich gelassen gegenüber. Dies zeigen nicht nur die Umfragen unter Anlegern. Auch die vergleichsweise geringen Risikoprämien gegenüber Staatsanleihen sowie die unterdurchschnittliche implizite Aktienmarktvolatilität – ein klassischer Indikator für Risikoaversion – sind Indizien dafür, dass Investoren derzeit recht sorglos sind.
Der sogenannte TACO-Trade: „Trump always chickens out“ (Trump kneift immer) dominiert augenscheinlich noch immer das Marktgeschehen.
Was die Erwartungen für die Unternehmensgewinne anbelangt, sehen viele Strategen US-Aktien im Vorteil. Während die Schätzungen für die DAX-Unternehmen eher etwas abgeschmolzen werden, überwiegen für den S&P 500 die Aufwärtsrevisionen. Trotz steigender Gewinnerwartungen hat die Bewertung des S&P 500 allerdings fast schon wieder die alten Spitzenniveaus erreicht.
Auch DAX und EURO STOXX 50 bewegen sich oberhalb des fairen Bereichs. Damit die Indizes nicht noch teurer werden, müssten die Gewinnerwartungen deutlich stärker zulegen und die Kurse nur noch unterproportional steigen.
Wir gehen davon aus, dass der DAX in den kommenden Monaten in sein faires Band zurückkehren wird. Derzeit verläuft der obere Rand bei 22.500, der untere bei 16.900 und der Mittelwert bei 19.700 DAX-Punkten.
Auch wenn aufgrund der Konjunkturerholung davon auszugehen ist, dass sich der DAX im oberen Bereich seines fairen Bandes bewegen wird, ist das Chance-Risiko-Verhältnis derzeit nicht attraktiv.
DAX Chart
Disclaimer & Risikohinweis
Themen im Artikel