Die Portfoliostrukturen der Versicherer

Manch ein Privatanleger mag sich schon die Frage gestellt haben, ob er nicht selbst ein vergleichbares Portfolio wie ein großes Versicherungsunternehmen aufbauen sollte – natürlich in kleineren Dimensionen. Immerhin gelten Versicherungen als relativ sichere Form der Geldanlage.

Hier sollte man sich jedoch vor voreiligen Schlüssen hüten. Denn grundsätzlich wäre es natürlich möglich, durch den Kauf von Anleihen, Aktien, Immobilien, Beteiligungen und anderen Vermögenswerten ein solches Portfolio aufzubauen.

Werden dafür vor allem Investmentfonds genutzt, bei denen Beteiligungen schon mit relativ kleinen Beträgen möglich sind, dann wäre dafür auch kein Vermögen in Millionenhöhe erforderlich, wie es von Versicherern verwaltet wird.

 

 

Geldwertverlust durch Inflation

Es stellt sich dabei allerdings die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, den Versicherern nachzueifern und tatsächlich deren Portfoliostruktur im privaten Anlageportfolio nachzubilden.

Insbesondere die starke Dominanz von festverzinslichen Anlagen, die bei den Versicherern nach wie vor zu beobachten ist, sollten Anleger durchaus kritisch betrachten. Denn Tatsache ist, dass die damit erzielte geringe Verzinsung kaum ausreicht, um den Geldwertverlust durch Inflation auszugleichen.

Steigt die Inflationsrate, so stehen vor allem die Besitzer festverzinslicher Wertpapiere auf der Verliererseite. Auch einen weiteren wichtigen Punkt sollten Anleger bedenken: Festverzinsliche Wertpapiere wie beispielsweise Staatsanleihen gelten zwar als relativ sicher, doch trifft dies faktisch nur dann zu, wenn die Bonität des Emittenten hervorragend ist und die Anleihe bis zur Fälligkeit gehalten wird.

Ein vorheriger Verkauf ist zwar über die Börse möglich, doch besteht dabei immer – ähnlich wie bei Aktien – das Risiko von Kursschwankungen.

Zudem sind Anleihen keine Sachwerte. Sie verbriefen lediglich das Recht, eine bestimmte Summe zuzüglich Zinsen zurückgezahlt zu bekommen, jedoch keinen Eigentumsanteil an einem Unternehmen, einer Immobilie oder irgendeinem anderen Vermögensgegenstand.

 

 

Gerade konservative, sicherheitsorientierte Anleger sollten daher immer auch Sachwertanlagen einbeziehen und ihr Vermögen nicht zum weitaus größten Teil in Anleihen und ähnliche Festzinsanlagen stecken, wie es die großen Versicherer tun.

Und bei der Festlegung des Rentenanteils im eigenen Portfolio sollte natürlich niemand vergessen, eventuell vorhandene Lebensversicherungen und Rentenversicherungen ebenfalls mit einzubeziehen – sind doch die dort investierten Gelder zum allergrößten Teil längst an den Rentenmärkten platziert.

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