Aktie im Fokus: Volkswagen – Markenwert inkl. Porsche, Audi, Lamborghini, Bentley & Co. deutlich über aktueller Marktkapitalisierung – Aufwärtspotenzial von über 100 Prozent
Finanznachrichten: Die Volkswagen AG steht aktuell im Zentrum zahlreicher Berichte und Analysen, die sowohl die finanzielle Bewertung des Unternehmens als auch seine operativen Herausforderungen betreffen. Ob Probleme mit dem Absatz in China, die E-Auto Strategie oder geplante Werksschließungen – derzeit gibt es zur VW Aktie medial kaum etwas Positives zu vermelden.
Jetzt sollen auch noch bis 30.000 Mitarbeiter entlassen werden!
Und der Aktienkurs verzeichnete seit Jahresanfang einen Rückgang von fast 20%.
Vom Allzeithoch bei deutlich über 200 Euro redet derzeit schon lange niemand mehr.
Und dennoch gibt es ein starkes Argument, warum die Volkswagen Aktie derzeit ein heißer Kauf sein könnte.
Natürlich nur für besonders risikoaffine Anleger!
Worum geht es also?
Nimmt man die geschätzten Markenwerte der VW-Töchter wie Porsche, Audi, Lamborghini, Skoda etc. – dann kommen diese zusammenaddiert auf einen deutlich höheren Marktwert als die aktuelle Marktkapitalisierung der VW-Aktie.
Daher untersucht diese Analyse entsprechend die potenzielle Diskrepanz zwischen dem inneren Wert der Volkswagen-Marken und der aktuellen Marktkapitalisierung, und berücksichtigt zugleich die jüngsten Entwicklungen und Risiken, die das Unternehmen betreffen.
Markenbewertung des Volkswagen Portfolios
Volkswagen besitzt eine Vielzahl an wertvollen Marken, die unterschiedliche Marktsegmente abdecken. Darunter sind einige Premiummarken wie Lamborghini, Bentley und Ducati.
Hier eine Aufschlüsselung der geschätzten Werte:
Marke/Beteiligung | Geschätzter Wert (in Mrd. Euro) | Volkswagen-Anteil | Wert des VW-Anteils (in Mrd. Euro) |
---|---|---|---|
Porsche AG | 45 | 75% | 33,75 |
Audi AG | 30 | 100% | 30 |
Lamborghini, Bentley, Ducati | 7 | 100% (über Audi) | 7 |
Skoda und SEAT/Cupra | 15 | 100% | 15 |
Traton Group | 14 | 89,72% | 12,56 |
Gesamtwert der Marken | 112 | 98,31 | |
Aktuelle Marktkapitalisierung von VW | 46 |
Potenzial der VW Aktie
Wenn der Markt den vollen Wert des VW-Anteils an den Marken (ca. 98,31 Milliarden Euro) reflektieren würde, könnte die Marktkapitalisierung von VW potenziell auf diesen Wert ansteigen.
VW Finanzkennzahlen
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine wichtige Kennzahl zur Bewertung der relativen Attraktivität einer Aktie. Daher vergleichen wir hier das KGV von Volkswagen wird mit dem von anderen globalen Automobilherstellern:
Unternehmen | KGV (2024) |
---|---|
Volkswagen AG | 4.5 |
Toyota | 10.8 |
Tesla | 70.2 |
BMW | 6.2 |
Das niedrige KGV von VW deutet darauf hin, dass die Aktie im Vergleich zu ihren Wettbewerbern günstig bewertet ist.
Natürlich zeigt dies aber auch, welche fundamentalen Probleme VW derzeit hat.
Den anderen Automobilherstellern wird für die Zukunft einfach mehr zugetraut.
Dividendenrendite der Volkswagen Aktie
Volkswagen bietet eine relativ hohe Dividendenrendite im Vergleich zu seinen Wettbewerbern:
Unternehmen | Dividendenrendite (2024) |
---|---|
Volkswagen AG | 5.2% |
Toyota | 2.9% |
Tesla | 0% (keine Dividenden) |
BMW | 4.1% |
Auch in den letzten drei Jahren lag die VW-Dividende bei rund 5%.
Die zukünftigen Dividenden werden allerdings maßgeblich davon abhängen, wie gut sich Volkswagen in den kommenden Jahren operativ entwickelt und die aktuellen Probleme in den Griff bekommt.
EBITDA-Marge – operative Effizienz bei VW
Die EBITDA-Marge ist ein wichtiger Indikator für die operative Effizienz eines Unternehmens.
Beim Vergleich der EBITDA-Margen der obengenannten Automobilhersteller fällt auf, dass Volkswagen mit einer Marge von 10,1% eindeutig die rote Laterne hat. Dies zeigt, dass Volkswagen, im Vergleich zu seinen Wettbewerbern, mit höheren Kostenstrukturen oder niedrigeren operativen Margen konfrontiert ist.
Dies ist ja auch einer der Haupkritikpunkte aktueller Artikel zur Situation bei VW.
Unternehmen | EBITDA-Marge (2024) |
---|---|
Volkswagen AG | 10.1% |
Toyota | 12.5% |
Tesla | 21.0% |
BMW | 11.8% |
Tesla hebt sich hier deutlich ab, mit einer außergewöhnlich hohen EBITDA-Marge von 21,0%. Teslas Fokussierung auf Elektrofahrzeuge und Softwarelösungen, die tendenziell höhere Margen bieten, hat dem Unternehmen geholfen, diese operative Effizienz zu erreichen.
Hier kann VW nicht mithalten.
Inbesondere die Software Sparte Cariad ist (und bleibt?) eines der größten Sorgenkinder bei Volkswagen.
Operative Herausforderungen
1) Schwäche im E-Auto-Geschäft
Dies hat auch mit den durch die Softwarefirma Cariad (siehe unten) verursachten Probleme zu tun.
2) Probleme in China
China, einst der größte Wachstumsmarkt für VW, stellt nun eine Herausforderung dar. Der Rückgang der Marktanteile in China ist hauptsächlich auf den verstärkten Wettbewerb mit heimischen Herstellern zurückzuführen.
Chinesische Hersteller wie BYD und NIO dominieren mittlerweile den Markt mit preiswerteren und attraktiveren Elektrofahrzeugen, die besser auf die Bedürfnisse der chinesischen Verbraucher zugeschnitten sind.
3) Kostenprobleme
Volkswagen hat erhebliche Kostenprobleme, die vor allem auf die hohen Produktionskosten in Deutschland zurückzuführen sind. Diese sind bedingt durch teure Arbeitskräfte, starke Gewerkschaften und den Einfluss des Landes Niedersachsen, das eine bedeutende Beteiligung an VW hält.
Die Mitbestimmungsrechte der Gewerkschaften und die politische Einflussnahme erschweren tiefgreifende Restrukturierungsmaßnahmen.
Volkswagen kann dadurch seine Produktionskosten nur schwer senken und ist in seiner Flexibilität eingeschränkt, was zu Wettbewerbsnachteilen führt, insbesondere gegenüber effizienteren Herstellern in anderen Ländern.
4) Softwareprobleme durch Cariad – Auswirkungen auf E-Autos
Volkswagen steht derzeit vor erheblichen Problemen mit der Softwareentwicklung, die von ihrer Tochtergesellschaft Cariad verantwortet wird. Diese Schwierigkeiten haben zu Verzögerungen bei der Einführung neuer Elektrofahrzeugmodelle geführt.
Insbesondere das Projekt Artemis von Audi, das ursprünglich 2024 starten sollte, wird nun frühestens 2027 erwartet.
Auch andere wichtige Modelle wie der elektrische Porsche Macan und der Audi Q6 e-tron sind betroffen.
Diese Verzögerungen könnten die Position von Volkswagen im stark umkämpften Markt für Elektrofahrzeuge weiter schwächen.
Volkswagen Aktie Chart
Empfehlungen für Investoren
Kurzfristig: Die Aktie könnte kurzfristig volatil bleiben.
Langfristig: Langfristig bietet Volkswagen erhebliches Potenzial, insbesondere durch die signifikante Unterbewertung der Marken. Allerdings sind die vielen oben genannten Probleme noch lange nicht gelöst.
Fazit
Wer aufgrund der Unterbewertung der VW-Markenfamilie in die VW-Aktie investieren möchte, braucht gute Nerven. Am Ende könnten Investoren aber genau hierfür belohnt werden. Mehr als eine Depotbeimischung sollte es für normale Anleger aber derzeit nicht sein – dafür ist die Lage momentan noch zu ungewiss.
Auf jeden Fall ist die Volkswagen Aktie aber ein Kandidat für die Watchlist.
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