Feld nicht bekannt
USD/JPY: Carry Trade Episode II?
Ist das ein Comeback des JPY-Carry Trades?
Für welchen Zeitraum wird er wenn überhaupt laufen?
Schon in unserem letzten Bericht über japanische Marktteilnehmerinnen an der FOREX haben wir auf die eifrigen und handelsfreudigen Frauen aufmerksam gemacht.
Das ganze hat ein Ausmaß angenommen, so dass man die japanischen Traderinnen mittlerweile schon „Mrs. Watanabe“ nennt (Herr Watanabe ist der oberste Währungshüter der BoJ – der Bank of Japan). Als Hüter des Yen ist er der Garant für einen stabilen Wechselkurs der japanischen Leitwährung und Herr über Zins und Preisstabilität.
Nun spricht man wieder in aller Munde vom Carry Trade. Es wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen und die ersten Notenbanken werden mit den ersten Zinsschritten beginnen. Im Markt geht man von der australischen Notenbank (RBA – Royal Bank of Australia) als erste Zentralbank aus, die die Zinsen wieder klettern lassen wird.
Mrs Watanabe (die japanischen Forex-Teilnehmerinnen) ist wieder zurück auf den internationalen Finanzmärkten und legt ihr Geld wieder in gewinnbringendere Assets an.
Da die Zinsen in Japan seit langer Zeit dermaßen im Keller sind (derzeit bei 0,10%), haben viele Japaner (eines der reichsten Länder der Welt mit unglaublich hohem Privatvermögen und Sparvolumen) das Bedürfnis ihre Gelder gewinnbringender im Ausland anzulegen.
Zu Zeiten der Finanzkrise holten sie ihre Gelder in großen Summen zurück (allein schon wegen der schmelzenden Zinsunterschiede, die Carry Trades vergeblich und teuer werden lassen), um sie sicher zu wissen – nun wollen sie die Zinsunterschiede und zu erwartenden Spreads wieder nutzen.
Die monatlichen Kapitalabflüsse stiegen auf ein Neun-Jahreshoch nach Zahlen des japanischen Finanzministeriums. Auch die japanischen Investment-Trusts und Holdings gaben sehr hohe Steigerungsraten für Mittelzuflüsse in ausländische Assets an. Der Carry Trade Teil II ist in Bewegung.
Eine weitere interessante Tatsache ist es, dass japanische Investoren scheinbar ihre eigene Währung shorten. Vom Konzept her eine nachvollziehbare Sache. Die BoJ und Japans Export hat kein Interesse an einem starken Yen um die 90er-Marke und durch Aktionen wird man den Yen zumindest in einem verträglichen Rahmen belassen wollen.
Andererseit werden Abflüsse in hohem Maß auch zur weiteren Schwächung des Yen und zur Erstarkung des „Counterparts“ führen. Auf diese Weise scheint das Spiel zumindest vom Prinzip her aufzugehen. Wäre da nur nicht die gefährliche Volatilität, die Carry Trades schnell ins Trudeln kommen lässt und sie obendrein teuer machen kann.
Steigert sich im Markt wieder mehr und mehr Risikobereitschaft, so wird auch das Wechselkurspaar USD/JPY wieder an Fahrt gewinnen und jenseits der 100er-Marke notieren.
Weitere Währungspaare sind der Aussie, Kiwi und der Euro zum Japanischen Yen – eben die höher rentierlichen Währungen (Reihenfolge spiegelt auch die Quote des Engagements der japanischen FX-Spekulanten wider).
Wie könnte es im Währungspaar USD/JPY weitergehen?
USD/JPY handelte auf den Verlauf eines Monats betrachtet in einer Range von wieder 500 Pips, wie im zuvor analysierten Zeitraum.
Bis dato hat es das Währungspaar wieder nicht geschafft sich nachhaltig über der psychologisch wichtigen Marke von USD/JPY 100,00 zu platzieren.
Die Notierung um 100,00 ist auch in dieser Woche wieder in weite Ferne gerückt.
Führende Brokerhäuser und auch Banken haben ihren Währungsausblick für USD/JPY für die nächsten Wochen wieder um die Gefilde von 95-90 angeglichen.
Das Währungspaar verbleibt inklusive des heutigen Handelstages im derzeitigen Seitwärtsband von 98,50-93,10 (dies entspricht weiter dem Trudeln um die 23,6%ige langfristige Fibo-Marke um grob 98,40 und der kurzfristig, vom Zwischenhoch angelegten 23,6%igen Fibo-Marke um 93,75.
Steigert sich nun erneut Risikofreude, so kann USD/JPY wieder Kurs auf die zu überwindenden Niveaus um 98,50 nehmen. Brechen auch die Aktienmärkte in eine Korrekturbewegung ein, so sind sogar weitere Abgaben bis auf ein Kursniveau von 91,50 möglich.
Klicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:
USD/JPY-Chart im Wochenmodus mit Fibonacci-Retracements
Auf Basis der Charttechnischen Analyse generiert USD/JPY im Wochenchart folgende Werte: Unterstützungen S1/S2/S3 94,8383/94,2917/93,4783 und Widerstände R1/R2/R3 96,1983/97,0117/97,5583.
USD/JPY handelte zum Zeitpunkt der Analyse in einer Tagesspanne von 104 pips vom Tageshoch 95,4650 zum Tagestief bei 94,4275 bei 94,4750.
USD/JPY hat einen Wochen-RSI von derzeit 46,143 und notiert im neutralen Bereich!
Unser Chart zeigt hier einen Langfrist-Chart auf Wochenbasis mit dem Zwischenhoch von USD/JPY 124,1250 vom 2.07.2007 und die daran angelegten Fibonacci-Retracements.
USD/JPY generiert demnach folgende Fibonacci-Marken im Langfristmodell vom Allzeithoch:
0% – 87,1918 / 23,6% – 98,5108 / 38,2% – 105,5229 / 50% – 111,1903 / 61,8% – 116,8576 /100% – 135,1600
USD/JPY generiert folgende Fibonacci-Marken im Kurzfristmodell vom Zwischenhoch:
0% – 87,1918 / 23,6% – 95,9260 / 38,2% – 101,3294 / 50% – 105,6965 / 61,8% – 110,0635 /100% – 124,1250
Allen Lesern eine erfolgreiche Tradingwoche!
Disclaimer & Risikohinweis
Feld nicht bekanntThemen im Artikel