Trump signalisiert Entspannung im Handelskonflikt: Chancen für Aktienmärkte wachsen
US-Präsident Trump scheint von seiner aggressiven Handelspolitik abzurücken.
Es ist die Hoffnung auf eine Entspannung in der Zollauseinandersetzung mit China, die zu Optimismus an den globalen Aktienmärkten in der abgelaufenen Handelswoche beigetragen hat.
Erstmals seit Einführung der reziproken Handelszölle am 2. April – dem Liberation Day – hat es der deutsche Leitindex DAX wieder über die Marke von 22.000 Punkten geschafft.
Doch die Unsicherheit dürfte erst einmal bleiben, was sich im nach wie vor hohen Euro-Dollar-Kurs und auch Goldpreis spiegelt.
Diese konnten zwar nicht ihre jüngsten Jahreshochs von über 1,15 Dollar bzw. 3.500 Dollar je Feinunze halten, bleiben aber noch in Reichweite.
Nur bei einer anhaltenden Entspannung im Zollstreit zwischen den USA und China dürfte die Euro- und Goldstärke weiter abebben.
Zollstreit: Entspannungssignale, doch Gefahr für Deutschland
Nun bringt Trump substanzielle Zollabschläge auf unter 100 % für China ins Spiel, und gleichzeitig signalisiert die Volksrepublik entgegenkommen bei US-Importen.
Offensichtlich haben weder Präsident Trump noch Xi Jinping Interesse an großen (welt)wirtschaftlichen Verwerfungen.
Doch schützt diese Erkenntnis nicht vor abrupten Wendungen vor allem bei Trump.
Darüber hinaus kann es auch noch für den Euroraum und insbesondere Deutschland schwierig werden, falls sich die beiden Großmächte zu unseren Lasten einigen sollten.
Das gilt vor allem für den deutschen Automobilsektor.
Wachstumsdaten und Stimmungsindizes rücken in den Fokus
In der Berichtswoche wird es konjunkturell spannend, da mit den BIP-Wachstumsdaten im ersten Quartal für die USA , den Euroraum, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien eine wirtschaftliche Standortbestimmung vor Einführung der reziproken Zölle sichtbar wird.
Auswirkungen der Ankündigung zeigen sich indes schon in der US-Handelsbilanz durch vorgezogene Käufe u.a. im Automobilsektor.
Deswegen lohnt auch ein Blick auf die PKW-Absätze in den USA im April.
Zugleich werden die Stimmungsindikatoren der US-Verbraucher sowie die Einkaufsmanagerumfragen für das Verarbeitende Gewerbe aus China und den USA eine erste Indikation geben, ob sich eine größere Verunsicherung bereits ablesen lässt.
In den USA liegt der Index bereits unterhalb der Expansionsschwelle von 50, in China knapp darüber.
Davon könnte der Rentenmarkt profitieren, nachdem US-Treasuries – anders als Bundesanleihen – bislang eher unter den Unsicherheiten litten.
Ob diese Zinshoffnungen sowohl im Euroraum als auch in den USA tragen, wird aber auch vom US-Arbeitsmarktbericht sowie den europäischen/deutschen Verbraucherpreisen abhängen.
Es ist nicht einfach aus dieser unübersichtlichen Lage den wahren Trend herauszufiltern, zumal der Zollkonflikt erneut Kapriolen in Richtung Verschärfung oder auch Entspannung schlagen kann.
DAX Chart
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