Dax Wochenausblick: Trumps Zwei-Wochen-Frist sorgt für Entspannung – aber wie nachhaltig ist die Erholung?
Starke Erholung mit 23.350 Punkten verschafft Atempause vor kritischer Trump-Frist: Der deutsche Leitindex hat nach drei schwachen Handelstagen am Freitag eine bemerkenswerte Erholung gezeigt und mit einem Plus von 1,27 Prozent bei 23.350,55 Punkten geschlossen. Diese deutliche Kursstabilisierung kam vor dem Hintergrund wachsender Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung im Iran-Konflikt, nachdem US-Präsident Donald Trump seine Entscheidung über einen möglichen Militäreinsatz auf zwei Wochen verschoben hatte.
Die Erholung gelang dem DAX trotz anhaltender geopolitischer Spannungen, die seit Mitte Juni die Märkte belasten. Israels fortgesetzte Angriffe auf iranische Nuklearanlagen und die Ungewissheit über eine mögliche US-Beteiligung hatten den Index zuvor auf Talfahrt geschickt.
Die jüngste Ankündigung Trumps, binnen zwei Wochen über eine Intervention zu entscheiden, verschafft den Märkten nun eine temporäre Atempause, bringt aber gleichzeitig neue Volatilität mit sich.
Technische Ausgangslage zeigt gemischte Signale für kommende Woche
Die nächsten Widerstandsmarken liegen bei 23.400 bis 23.550 Punkten. Ein nachhaltiger Ausbruch über diese Zone könnte weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 23.700 Punkten freisetzen und eine Trendwende signalisieren.
Auf der Unterseite fungieren die gleitenden Durchschnitte SMA20 bei 22.624 Punkten und SMA50 bei 22.973 Punkten als wichtige Haltelinie.
Ein Unterschreiten würde die Korrektur verstärken.
DAX Chart
Geopolitisches Damoklesschwert überschattet Marktstimmung
Besonders exportorientierte DAX-Unternehmen leiden unter der angespannten Lage, da sich globale Lieferketten und Handelsbeziehungen verschlechtern könnten. Die Ölpreise haben bereits auf die Krise reagiert und könnten bei einer Eskalation drastisch ansteigen, was energieintensive Industriezweige zusätzlich belasten würde. Die Straße von Hormus, über die ein erheblicher Teil des weltweiten Öltransports abgewickelt wird, bleibt ein kritischer Risikofaktor.
WTI Öl Chart
Defensive Sektoren profitieren von Flucht in sichere Häfen
Rüstungsaktien wie Rheinmetall zeigen ein gespaltenes Bild: Obwohl die geopolitischen Spannungen grundsätzlich die Verteidigungsausgaben ankurbeln, nehmen viele Anleger nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Monate Gewinne mit.
Dies führt zu paradoxen Kursbewegungen in einem eigentlich begünstigten Sektor.
Wirtschaftsdaten treten in den Hintergrund
Die kommende Woche ist arm an wichtigen deutschen Wirtschaftsdaten, wodurch die geopolitischen Entwicklungen noch stärker in den Fokus rücken.
Der makroökonomische Kalender bleibt weitgehend leer, was bedeutet, dass jede Nachricht aus dem Nahen Osten überproportionale Marktreaktionen auslösen kann.
Sollten sich die Spannungen entspannen, könnte der DAX schnell an seine technischen Widerstände bei 23.400 bis 23.550 Punkten laufen.
Eine Eskalation hingegen würde vermutlich einen Test der wichtigen Unterstützungen bei 22.973 Punkten (SMA50) oder sogar bei 22.624 Punkten (SMA20) zur Folge haben.
Ausblick: Vorsichtiger Optimismus bei erhöhter Nervosität
Anleger sollten sich auf täglich wechselnde Stimmungen einstellen, je nachdem welche Nachrichten aus Washington oder dem Nahen Osten kommen.
Mittelfristig bleibt der DAX in einer Seitwärtsphase zwischen den Unterstützungen um 22.600 Punkte und den Widerständen um 24.000 Punkte gefangen.
Erst eine nachhaltige Beruhigung der geopolitischen Lage oder aber eine klare Eskalation werden den Index aus dieser Range befreien.
Bis dahin dominiert die Ungewissheit über Trumps Entscheidung das Marktgeschehen.
Investoren sollten ihre Positionen entsprechend absichern und bei größeren Positionen Stop-Loss-Marken setzen, um nicht von plötzlichen Kursbewegungen überrascht zu werden.
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