Aktie im Fokus: Rheinmetall – Bewertungskennzahlen signalisieren trotz Rally faire Preisstellung

Die Aktie von Rheinmetall (WKN: 703000) hatte im März 2020 ein Mehrjahrestief bei 43,23 EUR ausgebildet und befindet sich hiervon ausgehend in einem dynamischen langfristigen Aufwärtstrend. Dabei verfügt sie auch über deutliche relative Stärke zum Gesamtmarkt. Auf Jahressicht konnte der Wert rund 292 Prozent zulegen.

Zuletzt verzeichnete er am 2. Juni ein Rekordhoch bei 1.944 EUR und startete darunter eine Korrekturphase.

Im Bereich der 50-Tage-Linie traf der Anteilsschein in dieser Woche auf Kaufinteresse.

Mit dem dynamischen Kursanstieg am Donnerstag (+7,28%) gelang schließlich der von hohem Volumen begleitete Ausbruch über die korrektive Abwärtstrendlinie und die 20-Tage-Linie auf ein 3-Wochen-Hoch.

Der nächste potenzielle Ziel- und Widerstandsbereich befindet sich …

Chart

 

… bei 1.898-1.944 EUR.

Ein Tagesschluss darüber würde den primären Aufwärtstrend bestätigen und mögliche nächste Ausdehnungsziele bei 2.024-2.057 EUR, 2.126 EUR und 2.239 EUR ins Spiel bringen.

Zur Aufrechterhaltung der bullishen Perspektive im kurzfristigen Zeitfenster sollte nun der nächste Support bei 1.738-1.797 EUR nicht mehr unterschritten werden.

Eine Verletzung der Unterstützung bei 1.649-1.685 EUR per Tagesschluss wäre unmittelbar bearish und würde eine Ausdehnung der Abwärtskorrektur in Richtung zunächst 1.500/1.558 EUR und der steigenden 100-Tage-Linie bei derzeit 1.405 EUR nahelegen.

Rheinmetall Aktie Chart

Analyse der Broker-Test.de Redaktion

Die Rheinmetall-Aktie setzt ihren beeindruckenden Höhenflug auch in der ersten Jahreshälfte 2025 fort. Mit einem aktuellen Kurs von 1.751 Euro und einem Jahresplus von 189,90 Prozent gehört das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen erneut zu den Spitzenreitern im deutschen Aktienmarkt.

Nach dem außergewöhnlichen Geschäftsjahr 2024 steht die Frage im Raum, ob die Bewertung weiterhin durch die zugrundeliegenden Fundamentaldaten gerechtfertigt ist oder bereits überzogen erscheint.

 

 

Rheinmetall Aktie – was erwarten die Analysten?

Die Erwartungen der Analysten für das laufende Jahr sind ausgesprochen optimistisch. 22 Analysten haben eine durchschnittliche Rheinmetall EPS-Prognose von 29,96 Euro abgegeben.

Die Spanne der Schätzungen zeigt dabei die Unsicherheit über das genaue Ausmaß des erwarteten Gewinnwachstums: Die höchste EPS-Prognose liegt bei 36,45 Euro, während die niedrigste bei 24,60 Euro liegt.

 

Kennzahl 2025e Spanne
EPS (Durchschnitt) 29,96 € 24,60 – 36,45 €
Nettogewinn-Schätzung 1,3 Mrd. € 1,1 – 1,6 Mrd. €

Umsatzprognose 2025: Analysten erwarten 12,8 Milliarden Euro bei stabiler Profitabilität

23 Analysten haben eine durchschnittliche Rheinmetall Umsatzschätzung von 12,8 Milliarden Euro für 2025 abgegeben, was 21,87 Prozent höher ist als der Umsatz der letzten 12 Monate. Dies übertrifft sogar die eigene Unternehmensprognose deutlich. Rheinmetall selbst prognostiziert für 2025 ein Umsatzwachstum von 25 bis 30 Prozent, ausgehend von 9,75 Milliarden Euro im Jahr 2024.

Die Spanne der Analystenschätzungen reicht dabei von 11,8 bis 14,6 Milliarden Euro.

Beim EBITDA erwarten 20 Analysten einen Durchschnittswert von 2,5 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 32,75 Prozent gegenüber den letzten zwölf Monaten entspricht. Die operative Ergebnismarge soll laut Unternehmensführung bei rund 15,5 Prozent liegen, nach 15,2 Prozent im Vorjahr.

 

Q1 2025: Rekordwachstum setzt sich mit 46% Umsatzplus fort

Die jüngsten Quartalszahlen bestätigen den anhaltenden Wachstumskurs eindrucksvoll. Der Konzernumsatz wuchs in den ersten drei Monaten um 46 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wobei das militärische Geschäft um 73 Prozent zulegte. Das operative Konzern-Ergebnis wurde um 49 Prozent von 134 auf 199 Millionen Euro gesteigert, während sich das operative Ergebnis im militärischen Geschäft mit einem Zuwachs von 96 Prozent nahezu verdoppelte.

Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der Auftragslage: Die Rheinmetall Nomination stieg um 181 Prozent auf 11 Milliarden Euro, während der Auftragsbestand (Backlog) sich deutlich auf 63 Milliarden Euro erhöhte.

Diese Zahlen signalisieren eine langfristige Auslastung und Planungssicherheit für die kommenden Jahre.

 

Bewertungskennzahlen signalisieren trotz Rally faire Preisstellung

Trotz der außergewöhnlichen Kursentwicklung zeigen die Bewertungskennzahlen ein differenziertes Bild. Auf Basis der aktuellen Analystenschätzungen ergibt sich für 2025 ein erwartetes KGV von etwa 58. Dies erscheint zunächst ambitioniert, doch Analysten erwarten eine kontinuierliche Verbesserung der Bewertung: das KGV soll auf 15 im Jahr 2026 sinken.

 

Bewertungskennzahl 2025e Einschätzung
KGV (basierend auf EPS 29,96€) 58,4 Hoch, aber fallend
KUV 6,17 Moderat für Wachstumsunternehmen
EV/Sales 6,22 Angemessen bei hoher Profitabilität

 

Auf Basis der Umsatz-Analystenschätzungen für 2025 wird die Rheinmetall-Aktie mit einem EV/Sales von 6,22 und einem KUV von 6,17 bewertet. Für ein Unternehmen mit derart dynamischem Wachstum und hohen Margen erscheinen diese Multiplikatoren durchaus vertretbar.

 

 

Militärgeschäft dominiert mit 80% Umsatzanteil die Konzernentwicklung

Die strategische Neuausrichtung von Rheinmetall zeigt deutliche Erfolge. Das militärische Geschäft umfasst mittlerweile rund 80 Prozent des Konzernumsatzes. Im Jahr 2024 erhöhte sich der Umsatz im militärischen Geschäft um 50 Prozent, während der Konzernumsatz insgesamt um 36 Prozent auf 9,75 Milliarden Euro stieg. Für 2025 erwartet Rheinmetall im militärischen Geschäft ein Umsatzwachstum von 35 bis 40 Prozent.

Diese Entwicklung spiegelt die veränderte sicherheitspolitische Lage wider.

 

Vorstandsvorsitzender Armin Papperger betonte:

„Rheinmetall stellt sich den Herausforderungen der Zeitenwende 2.0. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren fast 8 Milliarden Euro investiert, um neue Werke aufzubauen, Zukäufe zu tätigen und Lieferketten abzusichern“.

 

Chancen und Risiken für Value-Investoren

Aus Sicht von Value Investoren bietet Rheinmetall ein ambivalentes Bild. Einerseits rechtfertigen die außergewöhnlichen Wachstumsraten und die langfristige Visibilität durch den hohen Auftragsbestand die aktuellen Bewertungsmultiplikatoren. Die strukturelle Nachfrage nach Verteidigungstechnologie dürfte angesichts der geopolitischen Lage über Jahre hinweg bestehen bleiben.

Andererseits birgt die starke Abhängigkeit vom Verteidigungssektor Risiken.

Ein potentieller Waffenstillstand oder nachlassende Rüstungsausgaben könnten die Wachstumsdynamik beeinträchtigen. Zudem ist die Aktie inzwischen bei institutionellen Investoren stark im Fokus, was die Volatilität erhöhen könnte.

Für konservative Value-Investoren erscheint das aktuelle Kursniveau von 1.751 Euro bereits weitgehend ausgereizt.

Die Bewertung basiert auf sehr optimistischen Wachstumsannahmen, die kontinuierlich erfüllt werden müssen.

Anleger sollten auf mögliche Konsolidierungen warten, bevor sie größere Positionen aufbauen.

 

Disclaimer & Risikohinweis

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