Leerverkauf Aktien

Leerverkauf Aktien: Der Leerverkauf einer Aktie ist eine meist an amerikanischen Börsen durchgeführte Methode zur Erwirtschaftung von Kursgewinnen, ohne zu Beginn eines Geschäftes im Besitz der Wertpapiere zu sein. Bei diesem (auch als Blankoverkauf, Short Sale oder Verkauf à découvert bezeichneten) Verkauf von Aktien besitzt der Verkäufer bei Geschäftsabschluss die Wertpapiere (noch) nicht. Der Vorgang des Leerverkaufs ist auch als “Shorting” bekannt und kann sowohl für institutionelle Investoren als auch für private Anleger profitabel sein.

Der Investor spekuliert also darauf, dass die Kurse dieser Aktien fallen werden, so dass er sie zum Lieferzeitpunkt (an deutschen Börsen innerhalb von 2 Börsentagen, an amerikanischen innerhalb von 3 Tagen) zu einem niedrigeren Kurs erwerben kann.

Der Kursunterschied ist dann sein Gewinn (Differenzgeschäft).

Kann der Verkäufer die Aktien bis zum Liefertermin nicht kaufen, so muss er diese leihen.

Das schmälert seinen Gewinn, da zusätzliche Leihgebühren bei einem Dritten anfallen.

Das Risiko bei Leerverkäufen ist somit recht hoch.

Obwohl der Verkäufer bearish eingestellt ist, also fallende Kurse erwartet, kann tatsächlich der Kurs auch steigen.

Dann ist mit einem Leerverkauf kein Gewinn zu erzielen.

Grundgedanke des Leerverkaufs

Der Grundgedanke des Leerverkaufs ist es, auf fallende Kurse zu setzen. Mit anderen Worten, wenn ein Anleger glaubt, dass der Preis einer Aktie fallen wird, kann er mit Leerverkäufen Gewinne erzielen. Die Idee ist es also, Aktien zu verkaufen und den Erlös für den Kauf von Aktien zu verwenden, wenn der Preis steigt. So können Anleger Gewinne erzielen, indem sie auf fallende Kurse spekulieren.

Ein weiterer Vorteil des Leerverkaufs besteht darin, dass er dem Anleger mehr Flexibilität bietet als andere Strategien. Da man nicht die tatsächlichen Aktien besitzen muss, hat man mehr Geld zur Verfügung um andere Dinge zu investieren oder sogar Risiken zu diversifizieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Leerverkäufe mit höheren Risiken verbunden sind und daher vorsichtig genutzt werden sollten.

Eine letzte Sache die man über Leerverkäufe wissen sollte ist die Margin-Anforderung. Margins sind Kredite, die vom Broker bereitgestellt werden und es dem Kunden ermöglichen mit mehr Kapital als seinem eigenen zu handeln. Daher muss der Anleger beim Leerverkauf eine bestimmte Marge hinterlegen um sicherzustellen dass er in der Lage sein wird seine Position abzusichern falls der Markt gegen ihn läuft.

Leerverkauf Beispiel

Angenommen, Sie sind bullish auf ein bestimmtes Unternehmen und erwarten, dass die Aktien in den kommenden Monaten steigen werden. Aber Sie haben kein Kapital, um die Aktien zu kaufen. In diesem Fall können Sie Leerverkauf von Aktien in Betracht ziehen.

Leerverkauf bedeutet, dass Sie eine Aktie verkaufen, die Sie nicht besitzen, in der Hoffnung, sie später zu einem niedrigeren Preis wieder zu kaufen und so einen Gewinn zu erzielen.

Zum Beispiel nehmen wir an, dass die Aktie von XYZ Corporation derzeit bei $50 pro Aktie notiert. Sie glauben, dass die Aktie in den kommenden Monaten auf $60 pro Aktie steigen wird und entscheiden sich daher, sie zu verkaufen.

Sie gehen also zu Ihrer Börse und “verkaufen” 100 Aktien von XYZ Corporation short. Dies bedeutet, dass Sie 100 Aktien verkaufen und hoffen, sie später zu einem niedrigeren Preis wieder zu kaufen. Sobald der Verkauf abgeschlossen ist, erhalten Sie sofort $5.000 auf Ihr Konto gutgeschrieben (100 x $50).

Jetzt müssen Sie nur noch abwarten, bis die Aktie auf den gewünschten Preis fällt und sie dann wieder kaufen.

Sobald Sie die Aktie wieder kaufen, “schließen” Sie Ihren Handel ab und erzielen den Gewinn.

Auf welche Papiere bzw. Geschäfte sich das Verbot von Leerverkäufen nicht erstreckt