Der volumenmäßig größte Teil des weltweiten Handels mit Währungen findet heute im so genannten Interbankenhandel statt. Damit ist der Handel von Banken mit anderen Banken - nicht jedoch mit der Zentralbank - gemeint.

Im Rahmen der dabei abgeschlossenen bilateralen Devisengeschäfte bildet sich für jede einzelne Transaktion ein individueller Kurs, der vollkommen frei und unabhängig zwischen den Beteiligten vereinbart werden kann.

Wie bei den Preisen anderer Güter und Vermögenswerte auch, hängt natürlich auch die Entwicklung der Devisenkurse von Angebot und Nachfrage ab. Welche Wertschätzung eine Währung am Markt genießt und wie stark sie gefragt ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Doch woher kommt nun "der" Kurs, über dessen Entwicklung in den Wirtschaftsnachrichten berichtet wird?

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Devisenbörsen

Eine klassische Möglichkeit der Feststellung von Währungskursen sind Devisenbörsen. Dabei handelt es sich um Institutionen, die vom jeweiligen Staat genehmigt und zum Teil auch organisiert sind. Dort ermitteln amtliche Makler für die an der betreffenden Börse notierten Währungen Kassakurse, die dann als Mittelkurse gelten, zu denen die Börsenteilnehmer ihre Geschäfte abwickeln.

Am Bankschalter wird dem Kunden jedoch stattdessen der so genannte Geldkurs beim Ankauf beziehungsweise der Briefkurs beim Verkauf von Devisen berechnet. Der Abstand zwischen Geld- und Briefkurs wird als Spread bezeichnet.

Bis Ende 1998 fungierte die Börse in Frankfurt am Main als Leitbörse für den Devisenhandel in Deutschland und veröffentlichte börsentäglich die amtlichen Devisenkurse.

Mit der Einführung des Euro verloren die Devisenbörsen in Europa jedoch ihre Bedeutung. Seither werden vor allem die so genannten "EuroFX" als Referenzkurse für Devisengeschäfte verwendet.

Sie entstehen aus den täglich von insgesamt 17 Kreditinstituten festgelegten Mittelwerten für Wechselkurse, die jeweils über die Nachrichtenagentur Reuters und in der Folge dann in verschiedenen anderen Medien wie Fernsehen, Tageszeitungen und Internet veröffentlicht werden.

Die Euro FX-Kurse werden zum Beispiel von Kreditkartengesellschaften für die Abrechnung von Auslandsumsätzen herangezogen. Zudem werden sie von Börsen wie beispielsweise der NYSE Euronext zur Umrechnung von Fremdwährungskontrakten genutzt.

Referenzkurse für Währungen

Daneben werden auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) täglich Referenzkurse bekannt gegeben, die auf einer mit den Zentralbanken der Euro-Länder abgehaltenen Telefonkonferenz basieren.

Diese Kurse gelten unter Marktteilnehmern jedoch als weniger marktnah. Sie werden deshalb eher für statistische Zwecke, bei der Bilanzierung oder als allgemeine Orientierungshilfe aber weniger zur Abrechnung von Devisengeschäften verwendet.