Aktie im Fokus: Siemens mit solidem wirtschaftlichen Fundament – Analysten sehen 20% Kurspotenzial

Die im DAX enthaltene Aktie des Konzerns Siemens notierte am 12. Mai 2025 via Xetra auf einem Zwischenhoch von 226,95 Euro. Seitdem korrigierte die Aktie bis zum 23. Juni 2025 auf ein Zwischentief von 206,70 Euro.

Zuletzt handelte die Siemens Aktie im Bereich rund um die 220 Euro Marke.

Aufgrund dieses Kursverlaufs wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite zu ermitteln.

  • Die Widerstände fänden sich bei 219,21 Euro, 222,17 Euro, 226,95 Euro, 231,73 Euro, 234,69 Euro und 239,46 Euro.
  • Die Unterstützungen wären bei 214,43 Euro, 211,48 Euro und 206,70 Euro abzuleiten.

 

Siemens Kursziel

Die Experten von Goldman Sachs vergaben ein Ziel von 232,00 Euro.

Dieses Ziel wäre mit dem hier technisch ermittelten Widerstand von 231,73 Euro recht passabel zu bestätigen.

 

Siemens Aktie Chart

 

Siemens Aktie Chart

Analyse der Broker-Test.de Redaktion

Der deutsche Industriekonzern Siemens AG steht an einem bemerkenswerten Wendepunkt seiner Unternehmensgeschichte. Während das Unternehmen in seinen Kernbereichen Digitalisierung, Elektrifizierung und Industrieautomatisierung eine führende Marktposition behauptet, kämpft es gleichzeitig mit den Auswirkungen einer schwächelnden Industriekonjunktur.

Die letzten Quartalszahlen offenbaren sowohl die Stärken als auch die aktuellen Schwachstellen des Münchener Konzerns und werfen die Frage auf, ob Siemens als langfristige Investition überzeugen kann.

 

Solides Wachstum bei anhaltenden Herausforderungen im Automatisierungsgeschäft

Die Geschäftsentwicklung des zweiten Quartals 2025 zeichnet ein ambivalentes Bild des fokussierten Industriekonzerns. Siemens konnte seinen Auftragseingang um beachtliche zehn Prozent auf 21,6 Milliarden Euro steigern, während die Umsatzerlöse um sieben Prozent auf 19,8 Milliarden Euro zulegten. Besonders erfreulich entwickelte sich die Profitabilität: Der Nettogewinn stieg um 10,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, was einer Nettogewinnmarge von 10,9 Prozent entspricht.

In der Segmentbetrachtung zeigen sich deutliche Unterschiede innerhalb des Konzerns: während Smart Infrastructure eine deutliche Ergebnisverbesserung verzeichnete und das Mobility-Segment zweistelliges Auftragswachstum erzielte, kämpft der Bereich Digital Industries mit anhaltenden Herausforderungen. Die schwache Nachfrage nach Automatisierungslösungen, insbesondere in Deutschland und China, zwingt das Management zu Kapazitätsanpassungen und einem geplanten Stellenabbau.

Diese strukturellen Anpassungen sind schmerzhaft, aber notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit in einem sich wandelnden Marktumfeld zu erhalten.

 

Strategische Neuausrichtung: Healthineers-Beteiligung auf dem Prüfstand

Ein zentraler strategischer Baustein der Siemens-Bewertung ist die Beteiligung an dem börsennotierten Medizintechnikunternehmen Siemens Healthineers. Nach dem Börsengang 2018 hält Siemens derzeit noch etwa 70 Prozent der Anteile an dem DAX-Konzern, nachdem im Februar 2025 weitere zwei Prozent der Anteile für rund 1,2 Milliarden Euro veräußert wurden. Diese Transaktion unterstreicht die strategische Neubesinnung des Managements.

Finanzvorstand Ralf Thomas kündigte an, bis Ende 2025 auf einem Kapitalmarkttag konkrete strategische Entscheidungen zur Zukunft dieser wertvollen Beteiligung zu treffen. Die Healthineers-Anteile im Wert von etwa 45 Milliarden Euro stehen damit zur Disposition – von weiteren schrittweisen Verkäufen bis hin zu einer vollständigen Abspaltung werden alle Optionen geprüft.

Investoren wie Union Investment fordern bereits eine stärkere Reduktion der Anteile, um Kapital für das Kerngeschäft freizusetzen.

 

Megatrends als strategische Wachstumstreiber im Kerngeschäft

Siemens positioniert sich geschickt an der Schnittstelle mehrerer Megatrends, die das kommende Jahrzehnt prägen werden. Die Digitalisierung der Industrie, vorangetrieben durch Künstliche Intelligenz und Automatisierung, spielt dem Konzern in die Karten. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung von KI-Agenten für die Industrieautomatisierung, die Produktivitätssteigerungen von bis zu 50 Prozent ermöglichen sollen.

Parallel dazu profitiert das Smart Infrastructure-Segment erheblich vom Elektrifizierungstrend. Die Energiewende und der Ausbau der E-Mobilität schaffen eine nachhaltige Nachfrage nach intelligenten Infrastrukturlösungen. Das Segment konnte bereits eine deutliche Ergebnisverbesserung verzeichnen und dürfte auch in den kommenden Jahren vom strukturellen Wandel des Energiesektors profitieren. Mit einem adressierbaren Markt von 560 Milliarden Euro und einer geplanten Expansion um weitere 120 Milliarden Euro zeigt sich das langfristige Potenzial.

 

Attraktive Bewertung des fokussierten Industriekonzerns

Aus fundamentaler Sicht präsentiert sich die Siemens-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 18,7 für das Jahr 2025 moderat bewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,3 liegt deutlich unter dem historischen Durchschnitt und signalisiert eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Die Dividendenrendite von 2,3 Prozent bei einer ausgeschütteten Dividende von 5,20 Euro je Aktie macht das Papier auch für einkommensorientierte Anleger interessant.

Im Vergleich zur internationalen Konkurrenz erscheint Siemens eher unterbewertet. Diese Bewertungslücke könnte sich als Chance erweisen, sollte der Konzern seine Marktführerschaft in der Industrieautomatisierung erfolgreich verteidigen und ausbauen.

Kennzahl Wert Einordnung
KGV 2025e 18,7 Moderat bewertet
KUV 2,3 Attraktiv günstig
Dividendenrendite 2,3% Solide für Qualitätstitel
Kursziel (max) 270 Euro 20% Kurspotenzial
Nettogewinnmarge 10,9% Starke Profitabilität
Healthineers-Beteiligung ~70% Strategische Neuausrichtung

 

 

Katalysatoren für die kommenden Monate

Mehrere Ereignisse könnten in den kommenden Monaten als Kurstreiber fungieren. Die Quartalszahlen für das dritte Quartal 2025, die im August erwartet werden, könnten erste Anzeichen einer Erholung im Automatisierungsgeschäft zeigen. Der weitere Rollout der KI-Agenten in der Industrieautomatisierung wird mit Spannung erwartet, da hier signifikante Produktivitätssteigerungen realisiert werden können.

Von besonderer Bedeutung wird der angekündigte Kapitalmarkttag bis Ende 2025 sein, auf dem konkrete Entscheidungen zur Healthineers-Beteiligung verkündet werden sollen.

Je nach strategischer Ausrichtung – von weiteren Anteilsverkäufen bis hin zu einer vollständigen Abspaltung – könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Bewertung haben.

Langfristig dürfte eine Erholung der chinesischen und deutschen Industriekonjunktur den stärksten positiven Impuls für das operative Geschäft liefern.

 

Fazit: Qualitätstitel mit strategischem Wendepunkt

Siemens präsentiert sich als klassischer Qualitätstitel mit soliden Fundamentaldaten und einer strategisch vorteilhaften Positionierung in wachstumsstarken Zukunftsmärkten. Die anstehenden strategischen Entscheidungen zur Healthineers-Beteiligung verleihen der Aktie zusätzliche Dynamik – sowohl in Form von Chancen durch Kapitalfreisetzung als auch durch mögliche Bewertungsanpassungen.

Das prognostizierte Kursziel bis 270 Euro für die kommenden zwölf Monate entspricht einem Aufwärtspotenzial von etwa 20 Prozent. Dieses Potenzial basiert auf einem fairen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,5 für das Jahr 2026 bei geschätzten Gewinnen je Aktie von 13,50 Euro.

Für konservative bis moderat risikobereite Anleger mit einem Anlagehorizont von zwölf bis 18 Monaten stellt Siemens eine überzeugende Investmentgelegenheit dar – insbesondere vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung, die zusätzliche Wertsteigerungspotenziale freisetzen könnte.

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