Aktie im Fokus: Volkswagen greift Tesla an – Deutliche Bremsspuren bei den Amerikanern

CMC Markets: Die Expansion in den Massenmarkt für Elektroautos (EVs) lässt neue Chancen entstehen, nachdem das margenstarke Premiumsegment vor allem von Tesla weitgehend bedient wurde.

Doch die Amerikaner haben sich nun offenbar ganz von der Idee eines günstigen EV verabschiedet.

Denn anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass Tesla gerade zehn Prozent seiner Belegschaft abbaut.

Anstatt konkrete Pläne für einen Kompaktklasse-Tesla vorzustellen, wird erneut das Robotaxi angekündigt.

Das ist Anlegern zu vage und sie verkaufen die Aktie.

Volkswagen kennt an der Börse seit Monaten hingegen nur noch eine Richtung: aufwärts.

Die Entwicklung wird durch die Statistik untermauert. Volkswagen hat 2023 Tesla als führende EV-Marke in Deutschland überholt.

Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden im vergangenen Jahr 70.628 E-Autos von VW ausgeliefert, ein Plus von fast zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Tesla büßte mit 63.685 Neuzulassungen hingegen neun Prozent ein, wenngleich das Model Y der Amerikaner das beliebteste Modell vor den IDs von VW war.

 

Tesla Aktie Chart

 

Der Run auf den Massenmarkt

Kompaktklasse-EVs müssen trotz niedrigerer Preispunkte mit den hohen Erwartungen der Kunden an Qualität und Technologie mithalten, was die Margen unter Druck setzt.

Volkswagen hat unlängst den ID.1 für 20.000 Euro angekündigt.

Der Kompaktklasse-Tesla mit dem Projektnamen „Redwood“ müsste also auch in diesem Preisbereich angesiedelt sein, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Doch nun hat Tesla das Projekt offenbar beerdigt. Das sind gute Nachrichten für Volkswagen.

Wenn es sich die Amerikaner nicht doch noch anders überlegen, bleibt die ungeliebte Konkurrenz im Kompaktklasse-Segment aus.

Die Realisierung günstiger Preise im Bereich der Kompaktklasse-EVs erfordert Fortschritte in der Kosteneffizienz.

Diese aber lässt sich nicht ohne ein hohes Produktionsvolumen realisieren, um Skaleneffekte zu erzielen.

EVs waren vor zwei Jahren in jeder Größenklasse konsistent etwa 10.000 bis 20.000 Dollar teurer als vergleichbare benzinbetriebene Fahrzeuge. Diese Lücke schließt sich nun.

Dafür hat sich in der Zahlungsbereitschaft der Kunden ebenfalls eine Abwärtsbewegung ergeben: Hohe Zinsen und Inflation hinterlassen Spuren.

Das Interesse ist wegen des wachsenden Umweltbewusstseins und dem Wunsch der Verbraucher nach neuen Erfahrungen zwar grundsätzlich immer noch vorhanden, doch der hohe Preis schreckt die Käufer ab.

Eine Studie von S&P Global Mobility zeigt, dass trotz eines anfänglichen Anstiegs der Akzeptanz von EVs im Jahr 2021 die Offenheit für den Kauf eines EVs bis Mai 2023 im Vergleich zu 2021 um 19 Prozentpunkte auf 67 Prozent gesunken ist.

Das ist zwar immer noch höher als die 58 Prozent, die 2019 gemessen wurden, aber Inflation, steigende Zinsen und teilweise lange Wartezeiten aufgrund von Lagerbestandsengpässen verprellten die Kundschaft.

 

Aktie von Volkswagen hat die Nase vorn

Die Anleger scheinen sich bei der Erschließung des Massenmarktes für Elektroautos zumindest in den letzten Monaten auf die Seite von Volkswagen zu schlagen.

Seit Anfang Oktober 2023 sind die VW-Vorzüge um 13 Prozent gestiegen – ein starker Kontrast zu Tesla, die Aktie ist im gleichen Zeitraum um 35 Prozent gefallen.

Ein Boden ist bei Volkswagen allerdings noch nicht erreicht. Dafür müssten die Vorzugsaktien nachhaltig über 134 Euro steigen.

Auch bei Tesla ist im Moment im Chart nichts zu erkennen als ein etablierter und intakter Abwärtstrend. Erst über 206 Dollar könnte man aktuell von einem Bruch sprechen.

Der Kontrast wird noch größer, wenn man die Bewertungen beider Unternehmen vergleicht.

Die durchschnittlichen Gewinnschätzungen je Aktie liegen für 2024 bei Tesla bei 2,68 Dollar, womit Tesla mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 62 bewertet ist.

Bei Volkswagen liegen die durchschnittlichen Gewinnerwartungen bei den Vorzügen bei 30,97 Euro je Aktie, was ein KGV von knapp unter vier ergibt.

Auch wenn man das Jahr 2024 als eine temporäre Delle betrachtet und das KGV mit den freundlicheren Gewinnschätzungen für 2025 berechnet, ergibt sich immer noch eine starke Diskrepanz von 3,7 bei Volkswagen und 44 bei Tesla.

 

Volkswagen Aktie Chart

 

Fazit

Im Kampf um die Vorherrschaft auf dem Markt für Elektrofahrzeuge liegt vor beiden Autoherstellern eine Zeit beispielloser Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten.

Die Schlüssel zum Erfolg werden die Pionierarbeit bei der Batterietechnologie, die Erweiterung der Produktions- und Vertriebskapazitäten, die effektive Anpassung an globale Märkte und das Engagement für Nachhaltigkeit sein.

Während beide Unternehmen ihre eigenen Stärken und Strategien haben, wird letztendlich jenes die Nase vorn haben, das diese Faktoren in Einklang bringt und kontinuierlich innovative Lösungen anbietet, die den Bedürfnissen der Verbraucher entsprechen und die Grenzen dessen, was möglich ist, erweitern.

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