Kryptowährungen: Viele Faktoren stützen Bitcoin
Der Bitcoin hält sich auf hohem Niveau, und das bei deutlich gestiegener geopolitischer Unsicherheit aufgrund Israels Angriff auf den Iran. Offenbar nutzen immer mehr die wichtigste Kryptowährung als Absicherung – zumindest im Moment. Der Bitcoin kostet am Mittwochmittag 105.000 US-Dollar, das Allzeithoch von knapp 112.000 US-Dollar vom 22. Mai ist damit nicht weit.
Viele andere Kryptowährungen enttäuschen allerdings und notieren weit unter ihren Hochs, etwa Ethereum, Solana und Ripple. Ethereum wird aktuell um 2.540 US-Dollar gehandelt, im Allzeithoch im Dezember vergangenen Jahres waren es über 4.000 US-Dollar.
Auch Solana und Ripple sind mit aktuell 148 US-Dollar und 2,16 US-Dollar weit von ihren Rekordständen von 292 US-Dollar und 3,39 US-Dollar im Januar entfernt.
„200.000 US-Dollar in der zweiten Jahreshälfte“
„Von Zuflüssen in börsengehandelte Kryptoprodukte über Kryptowährungen in staatlicher Hand und die anhaltende Skepsis gegenüber Fiat-Währungen bis hin zur Angebotsdynamik nach dem Halving – das Preisniveau wird von vielen Faktoren gestützt.“
„Die neuen Allzeithochs sind nicht bloß Ausdruck bullisher Stimmung – sie werden elementar gestützt von stabilen institutionellen Zuflüssen, makroökonomischem Rückenwind und einer globalen Hinwendung zu realwertbasierten Vermögensklassen“, meint auch Maximiliaan Michielsen von 21Shares.
„Der Bitcoin übersteht nicht nur die anhaltenden Turbulenzen – vielmehr wird er zunehmend als tragendes Element in der entstehenden Architektur des Finanzsystems verstanden.“
Auch André Dragosch vom Emittenten Bitwise zeigt sich zuversichtlich bezüglich des Bitcoin und verweist auf das inflationstreibende globale Geldmengenwachstum, die zunehmenden Zweifel an der Anlageklasse Anleihen und die steigende Nachfrage von Unternehmen nach Bitcoin („von GameStop bis Paris St. Germain“).
„Bitcoin scheint auf gutem Weg zu sein, in der zweiten Jahreshälfte 2025 die Marke von 200.000 US-Dollar zu erreichen“, erklärt er.
Bitcoin Chart
Fünf Jahre Krypto-ETNs
Genau vor fünf Jahren, also am 18. Juni 2020, wurde der erste Krypto-ETN auf Xetra gelistet, der Bitwise Physical Bitcoin, damals noch ETC Group Physical Bitcoin – das erste zentral geclearte Produkt seiner Art weltweit.
Die Notierung wurde zum Katalysator für zahlreiche weitere Notierungen von Kryptoprodukten auf Xetra, jetzt der größte europäische Handelsplatz für Krypto-ETNs. Der Bitwise Physical Bitcoin ist immer noch einer der größten und umsatzstärksten physisch besicherten Bitcoin-ETNs in Europa.
„Die Story fehlt“
WisdomTree zufolge verzeichneten physisch besicherte Bitcoin-ETNs in Europa im Mai Nettozuflüsse in Höhe von 82 Millionen US-Dollar, seit Jahresbeginn 523 Millionen US-Dollar.
Weltweit seien es im Mai mehr als 5 Milliarden US-Dollar gewesen, seit Jahresbeginn über 9 Milliarden US-Dollar. Auch für Ethereum-ETNs meldet WisdomTree Zuflüsse.
Im Handel mit Bitcoin-ETNs ist es eher ruhig. „Die Story fehlt“, bemerkt Leo Puschmann von Lang & Schwarz. Wenn gehandelt werde, dann meist Bitcoin-, Ethereum- oder Solana-Tracker.
„Es ist nicht viel los“, berichtet auch Ivo Orlemann von der ICF Bank. „Nur im VanEck Bitcoin (DE000A28M8D0) geht immer etwas.“
Bitcoin und Ethereum vorne
Auch die Bitcoin-Tracker von 21Shares (CH0454664001), VanEck (DE000A28M8D0), WisdomTree (GB00BJYDH287) und iShares (XS2940466316) verzeichneten hohe Umsätze.
Umsatzstärkste ETNs auf andere Währungen waren diesmal Ethereum-Tracker von 21Shares (CH0454664027), CoinShares (GB00BLD4ZM24) und VanEck (DE000A3GPSP7), gefolgt vom 21Shares XRP auf Ripple (CH0454664043) und 21Shares Solana Staking (CH1114873776).
Ethereum Chart
„Portfolio krypto-crashsicher aufstellen“
Es gibt allerdings auch weiter viele kritische Stimmen, darunter Ali Masarwah von der Fondsplattform Envestor: „Wann wird die Krypto-Blase platzen? Ich weiß es nicht. Die große Tulpenspekulation des 17. Jahrhunderts dauerte Jahrzehnte“, erklärt er.
Angesichts der technologischen „Turbo-Beschleunigung“ der Moderne glaubt er aber nicht, dass wir uns erst am Anfang der „Krypto-Manie auf Pump“ befinden.
„Im Zweifel sollten sich Anleger fernhalten – und zusehen, dass sie ihr Portfolio möglichst krypto-crash-sicher aufstellen.“
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