Marktlage: Anleger angespannt vor Fed-Zinsentscheid

XTB: USA: The same procedure as last time. Der gestrige Börsentag an der Wall Street hielt im Grunde genommen all das, was man von ihm erwartet hatte: ein eher lustloser weil zurückhaltender Handel, wegen weniger frischer Impulse und somit in der Endabrechnung kaum veränderte Notierungen gegenüber dem Vortag. Der Dow Jones Industrial beendete die Sitzung mit einem Minus von 0,10% und einem Schlusskurs von 18.473,75 Punkten. Der breit gefächerte Standard & Poor 500 MEZ schloss mit einem kaum wahrnehmbaren Plus von 0,03% und 2.169,18 Zählern. Der mit Technologien-Werten gespickte Nasdaq-100 indes, traute sich am weitesten nach vorne: Hier ging es um 0,13% aufwärts auf jetzt aktuell 4.672,11 Punkte.


Dass insbesondere der Dow Jones dabei einen etwas weiteren Weg, sprich 135,22 Punkte, zwischen Tageshoch und Tagestief absolvierte als am Tag zuvor – hier lagen 114,84 Zähler zwischen den Spitzen – war der Flut an Konjunkturdaten sowie Quartals- und Halbjahresberichten von schwergewichtigen Unternehmen geschuldet. Weil sich die vorgelegten Zahlen bisweilen in ihrer Wirkung aufhoben, wie beispielsweise der robust angestiegene Häuserpreis-Index einerseits und der weniger dynamisch ausgefallene Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen andererseits, konnten die Investoren keinen klaren Trend erkennen und übten sich in vornehmer Zurückhaltung bei ihren Engagements. Zudem fiel es vielen Anlegern auch schwer, bei der geballten Ladung von "good and bad news" in den Unternehmensberichten, den Wald vor lauter Bäumen zu erkennen.

 

Stellvertretend für das Wechselspiel mögen hier der 4,5%-ige Umsatz- und Gewinnrückgang bei McDonald’s sowie der um satte 12% gestiegene Überschuss bei Texas Instruments im zweiten Quartal stehen. Weil dann auch noch die Ölpreise, die am Vortag für einen Abgabedruck gesorgt hatten, vorerst ihren Boden fanden, blieb es letztlich beim Nullsummenspiel und der Aussicht, dass sich mit der heutigen Zinsentscheidung der Fed und den Statements US-Notenbankchefin Janet Yellen zur zukünftigen Zinsentwicklung die Aktienmärkte für eine klare Richtung entscheiden. Die Erwartungen der Marktteilnehmer tendieren in ein Stillhalten sowie das Beibehalten des aktuellen Leitzins-Satzes. Die Kommentare der obersten Währungshüterin könnten allerdings pessimistischer ausfallen als zuletzt angenommen. Dem abermaligen Bombardement mit Konjunkturdaten und Unternehmensergebnisse wird nur eine zweitrangige Bedeutung zugemessen.

Asien:

Mehr als das verloren geglaubte Terrain vom Vortag wieder gut gemacht hat der Nikkei-225-Index in seiner heutigen Sitzung. Musste man am Vortag noch einen Dämpfer von 1,51% beziehungsweise von über 205 Punkten verschmerzen, so legte der japanische Leitindex heute mit einem Aufschlag von insgesamt 1,90 kräftig zu und verabschiedete sich auf einem Kursniveau von 16.694,35 aus dem Handel. Und der war geprägt von Sorgen um die Konjunktur und Hoffnung auf markante Maßnahmen, genau diese wieder anzukurbeln.

 

Maßgeblicher Kurstreiber war ein Zeitungsbericht, demzufolge der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe noch im Laufe des heutigen Tages ein 27-Billionen-Yen-Förderpaket ankündigen wird. Der Mitteilung zu Folge zieht die japanische Regierung zudem in Betracht, das Niedrigzinsumfeld zur Emission einer Anleihe mit einer Laufzeit von 50 Jahren zu nutzen. Und so wurden abermals die Hoffnungen geschürt, dass die Bank of Japan am Freitag doch noch neue geldpolitische Lockerungen ankündigt.

In Schanghai hingegen deutet das 0,32%-ige Minus im Hang-Seng-Index auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kurssteigerungen. Das Börsenbarometer beschloss die Sitzung auf einem Level von 22.058,50 Zählern, während sein chinesisches Pendant kräftig "bluten" musste. Der Shanghai-Composite verlor über 2,6% gegenüber dem Vortag und ging mit 2.969,63 Punkten aus dem Handel.

DAX:

Als robustester und drangvollster europäischer Leitindex darf sich der DAX in Bezug auf den gestrigen Handelstag bezeichnen und auch fühlen. Er hielt nicht nur den ungünstigen Vorgaben aus Japan und den während der Handelszeit schwächelnden Wall-Street-Notierungen stand, er unternahm auch selbst einen Angriff darauf, oberhalb der psychologisch bedeutsamen Chartmarke von 10.200 MEZ die Sitzung zu beenden. Der Versuch ist gelungen. Das deutsche Börsenbarometer schloss mit einem Plus von 0,49% bei 10.247,76 Zählern und ist somit nur noch wenig von dem Schlusskurs entfernt, den er am Tag vor dem Brexit-Votum erreicht hatte.

Und wären nicht die hohen Kursverluste der Commerzbank gewesen, wie Analysten am Ende des Tages vorrechneten, hätte es gestern sogar für ein finales Schließen der Brexit-Lücke gereicht. Als größter Tagesverlierer ging es mit den Papieren der Nummer zwei im deutschen Bankwesen infolge eines gestern verkündeten Gewinneinbruchs im zweiten Quartal nochmals um 4,45% in den Keller. Der Kursverlust seit Jahresanfang summiert sich somit auf mittlerweile 42%. Davon beeindruckt sackte auch der Kurs der Deutsche Bank Aktie um 2,36% ab. Den DAX nach oben wiederum pushten Volkswagen und Continental.

Wenngleich heute auch wieder Halbjahres- und Quartalsberichte einiger Schwergewichte wie BASF, Bayer, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Hochtief, Osram, Puma und Vossloh anstehen: Die Händler rechnen auch dank der Vorgaben aus Tokio mit einem freundlichen Börsenauftakt, der auch die ein oder andere Unsicherheit im Hinblick auf die heutige Fed-Zinsentscheidung – die erste seit dem Brexit-Referendum – auffangen könnte. In wie weit sich das in Position bringen an der Wall Street in der Schlussnotierung des DAX niederschlägt macht, bleibt abzuwarten. Als belastendes Moment könnte sich das Banken-Szenario im Tagesverlauf erweisen.

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