Marktlage: Schwindende Zinssorgen nach Fed-Protokoll

XTB: USA: Große Erleichterung an der Wall Street: Weil nach der Veröffentlichung des mit Spannung erwarteten Fed-Protokolls eine rasche Anhebung der Zinsen nun doch wieder unwahrscheinlicher geworden ist, drehten die Kurse an den US-amerikanischen Aktienmärkten im letzten Sitzungsdrittel auf breiter Basis doch noch ins Plus. Zuvor bewegten sich die bedeutenden vier Indizes unter der Regie von zittrigen Händen im defizitären Bereich. Für den Dow Jones Industrial mit seinen 30 Standardwerten ging es nach dem Tagestief von 18.460,75 immerhin noch über 100 Zähler nach oben.

 

Gegenüber dem Vortag zeigte sich das Börsenbarometer in der Endabrechnung um 21,92 Punkte beziehungsweise +0,12% verbessert. Die Anzeigentafel blieb bei 18.573,94 Zählern stehen. Der marktbreit aufgestellte S&P-500 kletterte in seiner Tagesbilanz um +0,19% oder 4,07 Punkten nach oben. Der Schlusskurs hier wurde bei 2.182,22 Zählern festgestellt. Auch für die beiden bedeutenden Nasdaq-Indizes, den Nasdaq-Composite und den von Technologie-Werten dominierten Nasdaq-100, endete der Handelstag im leicht grünen Bereich. Während es für den gut 5.000 Titel umfassenden Composite um +0,03% oder 1,55 Punkte auf 5.228,66 hinauf ging, konnte der technologielastige Index um +0,17% beziehungsweise 8,27 Punkte auf 4.805,45 per Handelsschluss zulegen.


Der Mitschrift der letzten US-Notenbanksitzung entnahmen die US-Anleger, dass unter den Fed-Mitglieder weiterhin unterschiedliche Auffassungen darüber bestehen, ob eine baldige Leitzinsanhebung gerechtfertigt sei und wie sie zu begründen wäre. Während die eine Fraktion dafür plädierte abzuwarten, bis es deutlichere Anzeichen für ein Ansteigen der Inflation in Richtung des Ziels der Federal Reserve von +2,00% gibt, vertrat eine andere Gruppe die Ansicht, dass der US-Arbeitsmarkt nahe an seiner vollständigen Erholung ist, was wiederum eine baldige Zinserhöhung stützen würde. Letztendlich hielt sich der Offenmarktausschuss daher in seiner Juli-Sitzung alle Optionen beim Thema Zinserhöhung offen. Die nächste FOMC-Sitzung mit geldpolitischer Beschlussfassung ist auf den 21. September terminiert.

 

Aktuell sind in den Kursen Wahrscheinlichkeiten einer Zinserhöhung von 22% für den September und 51% für den Dezember eingepreist. Die letzte Zinserhöhung gab es im Dezember 2015. Seither liegt der Leitzins in der Spanne von 0,25 bis 0,50%. Unterstützung erhielt die Wall Street zum wiederholten Male von den Rohölmärkten, an denen die Notierungen ebenfalls zum Handelsschluss nochmals leicht anzogen. Nach oben ging es auch mit den Umsatzzahlen: Wurden am Vortag noch 747 Millionen Aktien gedealt, waren es am Mittwoch 788 Millionen Papiere. Dabei standen den 1.970 Kursgewinnern an der NYSE 1.079 Kursverlierer gegenüber. Auf identischem Schlusskurs beendeten 79 Titel den Handel.

Asien: Weiterhin auf Talfahrt befindet sich der Nikkei-225-Index. Zum wiederholten Male schloss das japanische Börsenbarometer im Bereich von -1%. Dabei zeigte sich der weiter steigende Yen als großer Belastungsfaktor, reduziert er doch die Exportaussichten für Unternehmen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Schlussendlich beendete der Tokioter Leitindex den Handel auf einem Niveau von 16.582,44 Punkten.

Unterstützung fand der Markt dabei in dem gestern veröffentlichten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank, das an den übrigen Märkten in Fernost zugleich für weiterhin gute Stimmung sorgte. In Verbindung mit dem Spekulationsfieber um die angekündigte Börsenverbindung zwischen Hongkong und Shenzhen nach dem Vorbild Hongkong/Schanghai trug die weiter auf sich wartende Zinserhöhung in den USA die beiden bedeutenden Indizes in China in größere Höhen. Der Hang-Seng-Index schloss mit einem Aufpreis von +1,39% bei 23.116,44 Punkten, während der Shanghai-Composite nur moderat verbessert mit einem Aufschlag von +0,15% und einem Schlusskurs von 3.114,27 Zählern aus dem Handel ging.

DAX: Die Sorge so mancher US-Anleger, die amerikanische Notenbank Fed könne schon bald ihre Geld- und Zinspolitik straffen, schwappte gestern über den großen Teich auf alle europäischen Handelsplätze über. Da das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses erst nach Börsenschluss auf dem alten Kontinent veröffentlicht wurde, beförderten Zinsängste und weiter einsetzende Gewinnmitnahmen die Kurse auf breiter Basis in den Keller. So musste auch der deutsche Leitindex DAX deutliche Einbußen hinnehmen. Das Börsenbarometer verlor -1,30% an Wert und verabschiedete sich mit einem Zählerstand von 10.537,67 Punkten aus dem Handel.


Der MDAX mit mittelgroßen Werten wurde um -0,96% zurückgenommen und endete bei 21.469,98 Punkten. Auf Grund deutlicher Kursverluste beim Schwergewicht United Internet waren die Einbußen beim Technologiewerte-Index TecDAX noch deutlicher – hier stehen per Handelsschluss ein Abschlag von -1,77% und eine Notierung von 1.698,02 auf der Anzeigentafel. Nach Einschätzung vieler Analysten ist der ausnehmende Rückzug von den jüngst erreichten Jahreshöchstkursen keineswegs als eine Trendumkehr zu interpretieren, sondern als eine sehr gesunde Entwicklung, damit der Markt auf seinem Weg nach oben nicht überhitzt. Im nachbörslichen Handel ging es für den DAX dann auch schon wieder nach oben. Beflügelt durch die Erkenntnisse aus dem Fed-Protokoll notierte der Index um +0,70% höher bei 10.616 Punkten.

 

Bei den Einzelwerten standen die Linde-Aktien abermals im Fokus der Investoren. Nach deren rasantem Höhenflug von Dienstag mit einem Preisaufschlag von über +11% büßte der Kurs gestern knapp -3% ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging mit einem Abschlag von -1,18% aus dem Handel, während der Pariser Cac 40 mit knapp -1% niedriger gehandelt wurde. Mit  einem -0,5%-igen Kursrückgang hielten sich die Verluste beim Londoner FTSE 100 noch im Rahmen. Für den neuen Handelstag rechnen Händler mit einer freundlichen Eröffnung auf breiter Front. Für Bewegung – in die eine oder andere Richtung – in den Märkten sorgen könnte das jüngste Sitzungsprotokoll der EZB, dass am Mittag veröffentlicht wird.

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