Mehr als jeder neunte Deutsche hat pro Jahr einen Kfz-Schaden

Generali: Trotz des Dieselskandals, Feinstaubbelastung und teuren Sprits fahren die Bundesbürger gern und viel Auto. Aktuell zählt die Bundesrepublik allein 46,5 Millionen zugelassene Personenkraftwagen. Gemessen an der Einwohnerzahl besitzt mehr als jeder zweite Deutsche einen Pkw.

Ebenso wie die Anzahl der Fahrzeuge nimmt auch die Menge der Blechschäden jedes Jahr zu, die Zahl der Personenschäden hat zuletzt glücklicherweise abgenommen. Dies spiegelt auch der Karambolage-Atlas der Generali in Deutschland wider, in dem Daten aus 2017 und 2015 ausgewertet wurden.

 

 

„Die wichtigste Erkenntnis unserer Untersuchung: Dank verbesserter Technik und vieler Sicherheitssysteme werden nur bei weniger als 4 Prozent aller Schäden Menschen verletzt. Dies ist ein großer Erfolg, denn Personenschäden im Straßenverkehr sind oft dramatisch“, sagt Roland Stoffels, Vorsitzender der Geschäftsführung der Generali Deutschland Schadenmanagement GmbH.

Obwohl nur bei 3,9 Prozent aller Unfälle ein Mensch verletzt wird, sind diese Situationen für knapp ein Drittel aller Kosten verantwortlich: 2017 wurden rund 300 Mrd. Euro für die Versorgung von Unfallopfern im Straßenverkehr gezahlt. Dies geht aus Deutschlands großem Karambolage-Atlas 2018 hervor, für den die Generali in Deutschland über 700.000 Schadenfälle aus den Jahren 2017 und 2015 ausgewertet hat.

Stoffels sieht jedoch nicht nur Positives: „Unser Karambolage-Atlas zeigt auch, dass es trotz zahlloser technischer Helferlein im Auto erstaunlich oft auf deutschen Straßen kracht und knirscht.“ 2017 hatte mehr als jeder neunte Fahrzeughalter einen Kfz-Schaden, die Kosten lagen durchschnittlich bei 2.300 Euro pro Schaden.

 

 

Klischee bestätigt: Mercedes- und BMW-Fahrer besonders häufig in Unfälle verwickelt
Fahrern der Premium-Marken wird oft vorgeworfen, besonders unvorsichtig zu fahren. Der Karambolage-Atlas bestätigt nun: Autos keiner anderen Marke verursachen mehr Haftpflicht-Schäden als die Edel-Hersteller aus Stuttgart (Mercedes-Benz: 5,4 Haftpflicht-Schäden pro Jahr je 100 Versicherte) und München (BMW: 5,2 Haftpflicht-Schäden).

Scheinbar vorsichtiger sind dagegen offenbar Fahrer von Fiat und Skoda unterwegs, deren Haftpflicht-Schadenhäufigkeit nur bei 4,6 Prozent liegt. Untersucht wurden hierbei jedoch nur die zehn häufigsten Automarken Deutschlands.

Die durchschnittliche PS-Zahl neu zugelassener Wagen steigt seit Jahren und liegt laut Kraftfahrtbundesamt bei mehr als 150 Pferdestärken. Tendenziell geht mehr Leistung auch mit einer höheren Schadenhäufigkeit einher: Schwach motorisierte Autos mit maximal 75 PS kommen lediglich auf eine Schadenhäufigkeit von 6 Prozent. Dagegen kommen Fahrzeuge mit 250 bis 300 Pferdestärken auf 19,9 Prozent. Durchschnittlich hat also rund jedes fünfte dieser Autos einen Schaden pro Jahr.

 

 

Mehr Menschen, mehr Autos, mehr Unfälle
Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen auf engem Raum leben, desto höher liegt die Schadenhäufigkeit. Durchschnittlich liegt sie in Deutschland liegt bei 11,7 Prozent. Klar darüber liegt das Bundesland Berlin mit einem Wert von 15,5 Prozent, dicht gefolgt von den Stadtstaaten Hamburg (15,4 Prozent) und Bremen (13,5 Prozent).

Weniger Sorgen um Unfälle müssen sich hingegen die Einwohner von norddeutschen Flächenländern machen. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg liegt die Schadenhäufigkeit nur bei 10,8 Prozent.

Männer sind Hitzköpfe und Frauen können nicht einparken?
Geht es um Unfälle, wird schnell darüber diskutiert, ob nun Männer oder Frauen besser Auto fahren. Der Karambolage-Atlas zeigt jedoch: Die Schadenhäufigkeit der Geschlechter unterscheidet sich nur geringfügig (männliche Versicherungsnehmer 11,4 Prozent; weibliche Versicherungsnehmer 12,5 Prozent).

 

 

Von wegen Sonntagsfahrer
Wegen glatter Straßen und Schneetreibens gilt im Winter besondere Vorsicht im Straßenverkehr. Überraschend: Die meisten Schäden geschehen jedoch nicht im Winter, sondern finden in den Sommermonaten von Mai bis August statt. „Für die Verteilung der Schadenfälle mag es vielschichtige Gründe geben. Wir gehen davon aus, dass die meisten Fahrer in den kalten und dunklen Monaten eher vorsichtig unterwegs sind. In den wärmeren Monaten scheint es auf Deutschlands Straßen – möglicherweise bedingt durch die Ferien und die Motorradsaison – hektischer zuzugehen“, erklärt Stoffels.

Mit den Ergebnissen des Karambolage-Atlas kann auch mit dem Vorurteil der Sonntagsfahrer aufgeräumt werden: Unter der Woche ist das Schadenrisiko am Donnerstag mit 16,7 Prozent und Freitag 16,6 Prozent am höchsten – vermutlich, weil die meisten Autofahrer am Ende der Arbeitswoche schnell nach Hause möchten. Am Sonntag hingegen verringert sich die Anzahl der Schadenfälle und liegt bei lediglich 8,3 Prozent.

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