Plötzlich kehrt die Angst im DAX zurück

ActivTrades: Nachdem alles bereits so gut ausgesehen hat im deutschen Aktienindex scheint die Angst in den Markt zurückzukehren.

Kurz vor Beginn des Juni, der statistisch betrachtet als einer der schwächsten Börsenmonate des Jahres gilt, zeigt die Kursentwicklung nach unten.

Die frohe Kunde der kommunizierten und erwarteten Einigung im Schuldenstreit hat schnell ihre Wirkung verloren und die Alltagssorgen wie Inflation und Rezession kehren in die Märkte zurück.

Wirtschaftsanalysten kritisieren mehr und mehr die Zentralbanken, die ein rechtzeitiges Einschreiten zu Inflationsbeginn regelrecht verschlafen haben und dann gezwungen waren, in kurzer Zeit große Zinsschritte zu vollziehen.

Folglich kann die Kerninflation nicht umgekehrt werden, was die Zentralbanken vor Entscheidungen stellt, die Zinsschraube womöglich weiter anziehen zu müssen und dadurch der Plan einer sanften Landung, der angestrebten Vermeidung einer Rezession, immer unwahrscheinlicher zu werden scheint.

Dem Markt, der bis vor kurzem an ein solches Szenario noch nicht geglaubt hat, wird es immer bewusster, dass die Zinswende noch lange nicht erreicht sein könnte und beginnt mittlerweile weitere Zinsschritte einzupreisen.

Hat es der Markt in der vergangenen Woche noch beinahe für unmöglich gehalten, dass im Juni ein weiterer Zinsschritt ansteht, sehen es die Marktteilnehmer laut Fed Watch Tool der CME Group mit Stand vom 31.05.2023 mit einer Wahrscheinlichkeit von 63% durchaus als realistisch, dass ein weiterer Zinsschritt von 25 Basispunkten in Erwägung zu ziehen ist.

 

 

Verkaufssignal im DAX kann zu Abschlägen führen

Diese Angst überträgt sich ebenfalls auf den deutschen Aktienindex, welcher am Dienstag nach starkem Beginn all seine Gewinne wieder abgeben musste und tiefer geschlossen hat als am Montag.

Sollte sich diese Tendenz bestätigen, ist es gut möglich, dass dies als Verkaufssignal zu werten ist und der deutsche Leitindex vor einer größeren Korrektur stehen könnte.

Kritische Kurse von 15.600 Punkten sollten möglichst nicht unterschritten werden, um ein schnelles Abrutschen zu vermeiden.

In den Einzelwerten konnte Siemens Energy den Tagessieg einstreichen: Gute Nachrichten um die Auftragslage bei Siemens Energy haben trotz eines allgemein schwachen Handelstages die Siemens Energy Aktie nach oben getrieben.

Ein Kursaufschlag von 1,2 Prozent reichte am Ende aus, an der Spitze des DAX zu stehen.