Quartalsmitteilung: Munich Re wird Gewinnziel 2019 voraussichtlich übertreffen

Munich Re: Im dritten Quartal 2019 erzielte Munich Re einen Gewinn von 865 (483) Mio. €, in Q1-3 von 2.490 Mio. €. Das operative Ergebnis fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 980 (1.040) Mio. €, das sonstige nicht operative Ergebnis betrug –146 (–151) Mio. €. Das Währungsergebnis lag bei 228 (–127) Mio. €, die Entwicklungen des US-Dollars sowie einiger Währungen der Emerging Markets führten zu hohen Währungsgewinnen.

Die Steuerquote belief sich auf 14,2 %. Das Eigenkapital lag mit 31.578 Mio. € deutlich über dem Niveau zu Jahresbeginn (26.500 Mio. €), ursächlich hierfür ist insbesondere das gute Ergebnis in Q1-3 und der Anstieg der Bewertungsreserven auf festverzinsliche Wertpapiere und Aktien. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,4 % auf 13.743 (12.790) Mio. €, bei unveränderten Wechselkursen hätte sich ein Anstieg von 5,5 % ergeben.

Auf das bilanzielle Eigenkapital wurde in Q3 eine annualisierte Rendite (RoE) von 11,3 % verdient, in Q1-3 von 11,4 %.

Die Solvenzquote lag zum Ende von Q3 bei ca. 230 % (31.12.2018: 245 %).

Munich Re hat im Rahmen seiner Aktienrückkaufprogramme in Q1-3 2019 insgesamt 3,4 Mio. Münchener-Rück-Aktien im Wert von 0,7 Mrd. € zurückgekauft.

 

 

Rückversicherung: Ergebnis von 746 Mio. €
Das Geschäftsfeld Rückversicherung steuerte in Q3 746 (309) Mio. € zum Konzernergebnis bei. Das operative Ergebnis betrug 690 (589) Mio. €. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 11,9 % auf 9.582 (8.566) Mio. €.

Das Rückversicherungsgeschäft Leben/Gesundheit erzielte einen erfreulichen Gewinn von 282 (159) Mio. €. Die Beitragseinnahmen stiegen auf 2.989 (2.805) Mio. €. Das versicherungstechnische Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer, lag in Q3 bei 218 (88) Mio. €.

In den ersten neun Monaten betrug es 387 (419) Mio. €. Das außergewöhnlich gute Quartalsergebnis hat seine Ursache in der Neustrukturierung von Verträgen sowie in einem insgesamt günstigen Schadenverlauf. Trotz des hohen Ergebnisses in Q3 besteht das zum Halbjahr kommunizierte Risiko fort, dass Munich Re das Ziel für das Gesamtjahr von rund 500 Mio. € nicht erreichen wird.

Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte in Q3 einen Ergebnisbeitrag von 464 (151) Mio. €. Das Prämienvolumen stieg auf 6.593 (5.761) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag aufgrund der hohen Großschäden bei 104,7 (100,7) % der verdienten Nettobeiträge. In Q1-3 betrug sie 97,0 (97,3) %; dies ist eine gute Basis, um die für das Gesamtjahr anvisierte Schaden-Kosten-Quote von 98 % zu erreichen.

Die Gesamtbelastung durch Großschäden von je über 10 Mio. € betrug 981 (599) Mio. € für Q3  bzw. 1.662 (1.267) Mio. € für Q1-3. Diese Beträge beinhalten Gewinne und Verluste aus der Abwicklung für Großschäden aus vergangenen Jahren. Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 18,4 (12,5) % der verdienten Nettobeiträge für Q3 und lag damit deutlich über dem im langfristigen Mittel erwarteten Wert von 12 %.

In Q1-3 betrug die Großschadenbelastung 10,9 (9,3) % der verdienten Nettobeiträge. Die von Menschen verursachten Großschäden lagen in Q3 bei vergleichsweise hohen 404 (94) Mio. €, insbesondere durch Schäden in den Bereichen Luft-/Raumfahrt und Feuer. Die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen lag bei 577 (505) Mio. €.

Besonders ins Gewicht fiel Hurrikan Dorian (~360 Mio. €) und Taifun Faxai (~380 Mio. €). Noch schadenträchtiger wird voraussichtlich Taifun Hagibis sein, dessen Schäden erst im Q4-Ergebnis ausgewiesen werden.

In Q3 konnten Rückstellungen für Basisschäden aus Vorjahren in Höhe von rund 220 Mio. € aufgelöst werden; dies entspricht 4,0 Prozent der verdienten Nettobeiträge. In Q1-3 wurden Rückstellungen in Höhe von rund 780 Mio. € aufgelöst, das sind 5,1 Prozent der verdienten Nettobeiträge.

Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, so dass später Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind.

 

 

ERGO: Ergebnis von 119 Mio. €
In Q3 verzeichnete Munich Re im Geschäftsfeld ERGO einen Gewinn von 119 (173) Mio. €, von Januar bis Ende September von 339 (359) Mio. €. ERGO ist damit auf einem guten Weg, sein Gewinnziel für das Gesamtjahr von rund 400 Mio. € zu erreichen.

Das Segment ERGO Schaden/Unfall Deutschland verzeichnete in Q3 einen Gewinn von 36 (–18) Mio. €, getragen von einem hohen versicherungstechnischen Ergebnis. Das Segment ERGO International verzeichnete ein hohes Ergebnis von 76 (15) Mio. €. Hier wirkte sich vor allem ein sehr gutes operatives Ergebnis positiv aus, im Vorjahr schlugen zudem Verluste aus dem Abgang von Auslandsgesellschaften negativ zu Buche.

Das Segment ERGO Leben/Gesundheit Deutschland erzielte ein Ergebnis von 8 (176) Mio. €. Im Vorjahr war das Ergebnis durch Einmaleffekte begünstigt. Gleiches gilt für das operative Ergebnis von ERGO, dieses betrug 291 (451) Mio. €. Bereinigt um die Vorjahreseffekte konnte insgesamt eine Verbesserung erzielt werden.

Die Schaden-Kosten-Quoten sind auf einem sehr guten Niveau. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland verbesserte sie sich auf 92,1 (94,7) %, in Q1-3 auf 92,0 (95,3) %. Im Segment International sank die Quote auf 91,8 (93,3) %, in Q1-3 auf 94,1 (94,7) %.

Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Sparten hinweg betrugen in Q3 2019 4.344 (4.427) Mio. €; die gebuchten Bruttobeiträge 4.161 (4.224) Mio. €. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr geht wesentlich auf den Abgang von Auslandsgesellschaften zurück. Bereinigt um diesen Effekt zeigen sich die Beitragseinnahmen stabil.

 

 

Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 2.131 Mio. €
Das Kapitalanlageergebnis der Gruppe (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) stieg in Q3 auf 2.131 (1.311) Mio. €, in Q1-3 betrug es 5.772 (4.865) Mio. €. Begünstigt wurde das hohe Kapitalanlageergebnis in Q3 insbesondere durch hohe Abgangsgewinne auf festverzinsliche Wertpapiere und Aktien. Entsprechend stieg der Saldo aus Veräußerungsgewinnen und -verlusten ohne Derivate auf 633 (46) Mio. €.

Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen erhöhte sich auf 1.674 (1.598) Mio. €. Das Derivateergebnis stieg auf 121 (56) Mio. €, begünstigt durch Gewinne aus Zinsderivaten sowohl in der Rückversicherung als auch aus dem Zinsabsicherungsprogramm der ERGO.

Das Kapitalanlageergebnis in Q3 entspricht insgesamt einer Rendite von 3,4 %, bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios, in Q1-3 betrug sie 3,2%. Die laufende Rendite in Q3 lag bei 2,7 % und die Wiederanlagerendite bei 2,1 %. Für das Jahr insgesamt erwartet Munich Re eine Rendite von rund 3%. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate stieg zum 30.9.2019 auf 6,1 % (31.12.2018: 5,2 %).

Der Bestand an Kapitalanlagen (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) zum 30.9.2019 stieg im Vergleich zum Jahresende 2018 zu Buchwerten auf 232.933 (216.852) Mio. € (zu Marktwerten: 253.521 Mio. €, Vorjahreswert: 231.876 Mio. €).

Vermögensverwalter der Gruppe ist die MEAG. Sie betreute zum 30. September 2019 neben den konzerneigenen Kapitalanlagen für Dritte ein Volumen von 17,1 (15,5) Mrd. €.

Ausblick: Gewinn- und Beitragserwartung angehoben
Munich Re erwartet nach dem guten Verlauf der ersten neun Monate ein Jahresergebnis von über 2,5 Mrd. € bei einem Beitragsvolumen von mehr als 49 Mrd. €. In dem Geschäftsfeld Rückversicherung geht Munich Re nun von einem Gewinn von über 2,1 Mrd. € und von Beitragseinnahmen über 31 Mrd. € aus.

Alle übrigen Erwartungen für 2019 bleiben unverändert gültig und haben sich im Vergleich zu den Angaben des im August veröffentlichten Halbjahresberichts 2019 nicht verändert.

 

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