Warum es die USA an der Börse besser haben

DWS Investments: Amerikas börsennotierte Firmen könnten schon 2021 mehr verdienen als 2019. Das liegt auch an der Sektorkomposition, die deutlich vorteilhafter als in Europa ausfällt.

2020 war ohne Zweifel das Jahr der Wachstumswerte und damit gleichermaßen das Jahr der Technologiewerte. Das zeigte sich bereits im Frühjahr, als sich die Geschäftsmodelle vieler Tech-Unternehmen als außerordentlich krisenresistent bewiesen und jetzt zum Jahresende wieder, wo sich die Anleger um die Aktien jener Börsendebütanten mit Wachstumscharakter reißen.

Zwar laufen Wachstums- und Technologiewerte seit Herbst dem Gesamtmarkt etwas hinterher, da mit zunehmender Gewissheit über die baldige Verbreitung wirksamer Impfstoffe die Zykliker und Substanzwerte wieder im Vordergrund stehen. Diese könnten auch im kommenden Jahr durchaus noch starke Phasen haben.

 

 

Doch wir gehen mittelfristig davon aus, dass in einem Umfeld geringen Wirtschaftswachstums die Anleger weiterhin Firmen favorisieren werden, deren disruptive Geschäftsmodelle sich schnell auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen können und die zudem allein durch Marktanteilsgewinne wachsen können.

Solche Firmen findet man nicht nur im Technologiesektor, sondern unseres Erachtens auch bei Telekommunikationsdienstleistern, im Gesundheitssektor, beim nicht-zyklischen Konsum, sowie auch bei den Versorgern, wenn man sich an der Sektoraufteilung der großen Indexanbieter orientiert, die natürlich auch ihre Schwächen und Unschärfen haben.

Wir haben diese fünf Sektoren unter der Bezeichnung „jung und gesund“ zusammengefasst, die restlichen sechs Sektoren hingegen unter der weniger charmanten Bezeichnung „alt und angreifbar“.

Wie unser „Chart of the Week“ zeigt, hat sich das Gewicht der jungen Gesunden innerhalb des S&P 500 in den letzten 40 Jahren auf nunmehr 64 Prozent verdoppelt. Der Chart zeigt aber auch, dass diese Gruppe in Europa nur 41 Prozent des Index ausmacht.

Dies ist einer der Gründe für unsere Annahme, dass die Gewinne des S&P 500 schon im kommenden Jahr das Niveau von 2019 übertreffen werden, während sich der Stoxx 600 erst 2022 wieder an die alten Höchststände herantasten dürfte.

Natürlich profitiert die amerikanische Wirtschaft stärker als die europäische von der schuldenfinanzierten Ausgabenpolitik des Staates. So rechnen wir damit, dass die USA in den Jahren 2020 und 2021 im Schnitt ein Fiskaldefizit in Höhe von 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anhäufen werden. Für die Eurozone rechnen wir gerademal mit der Hälfte.

Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, wie stark Amerikas Wachstumswerte auch im Ausland Märkte erobert haben. Derzeit scheint sie wenig aufhalten zu können. Mittelfristig vielleicht Chinas Technologiegiganten, staatliche Regulierung, oder, wer weiß, mehr Wettbewerb. Doch all das dürfte den Lauf vorerst lediglich etwas bremsen, aber nicht aufhalten.

Gewichtet nach Marktkapitalisierung; Quellen: Bloomberg Finance Inc., DWS Investment GmbH; Stand: 15.12.2020

Gewichtet nach Marktkapitalisierung; Quellen: Bloomberg Finance Inc., DWS Investment GmbH; Stand: 15.12.2020

Themen im Artikel

Infos über DWS

    DWS:

    Die DWS bietet privaten Anlegern eine große Auswahl an Fonds mit Schwerpunkten in verschiedenen Themen und Ländern. Die Produktpalette der DWS umfasst nicht nur klassische Fonds, sondern auch Themenfonds, Mischfonds, geschlossene Fonds oder Immobilienfonds. Ebenfalls konzentriert sich die DWS ...

    Disclaimer & Risikohinweis

    DWS ist der Markenname unter dem die DWS Group GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften ihre Geschäfte betreiben. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der DWS anbieten, werden in den entsprechen-den Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.

    Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar.

    Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung von DWS Investment GmbH wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.

    Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können.

    Wertentwicklungen der Vergangenheit, [simuliert oder tatsächlich realisiert], sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

    Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegen keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung solcher Empfehlungen. Die Vervielfältigung, Veröffentlichung sowie die Weitergabe des Inhalts in jedweder Form ist nicht gestattet.

    DWS News

    Weitere Trading News