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Invest 2009 startet mit Diskussion zur Finanzkrise
Experten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutieren „Lehren aus der Finanzkrise“ / Nachhaltigkeit und Vertrauen – wenn nicht jetzt, wann dann
Die Invest, Deutschlands größte Messe rund um die Themen Geldanlage und Finanzen, wurde am Freitag, 24. April 2009 feierlich auf der Neuen Messe Stuttgart eröffnet. Der Treffpunkt für institutionelle und private Anleger feiert vom 24. bis 26. April sein 10-jähriges Jubiläum und stellt in diesem Jahr die Themen Anlegerschutz, Nachhaltigkeit und Vermögensverwaltung in den Mittelpunkt.
„Die Invest hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Pflichttermin der gesamten Finanzbranche entwickelt. Vor allem in turbulenten Zeiten erhalten die Anleger hier guten Rat sowie wertvolle Informationen aus erster Hand und sie können Angebote dabei direkt vergleichen“, sagte Christoph Lammersdorf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Börse Stuttgart Holding GmbH in seiner Begrüßung vor rund 400 Vertretern der Politik, Wirtschaft und Finanzexperten.
„Nur der Meinungs-Austausch und der Aufbau von fundiertem Finanzwissen können dem Anleger – ganz besonders in unruhigen Börsenzeiten – seine Unsicherheiten nehmen. Über 190 Aussteller werden die Erwartungen, Wünsche aber auch Ängste und Vorbehalte der Investoren in die Finanzprodukte im direkten Kontakt diskutieren und eine Vertrauensbasis schaffen“, hob Lammersdorf hervor.
Das Glas ist halb voll – Chancen in der Krise nutzen
In der sich anschließenden Eröffnungsdiskussion unter dem Titel „Die Lehren der Finanzkrise“ erörterten prominente Experten die Wirtschaftskrise und ihre Auswirkungen auf Staat, Finanz- und Realwirtschaft sowie auf die Gesellschaft. Unter der Moderation von Joachim Dorfs, dem Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, diskutierten Pater Anselm Grün (Cellerar der Benediktinerabtei Münsterschwarzach und Autor), Gerhard Stratthaus MdL (Mitglied des Leitungsausschusses der Finanzmarktstabilisierungsanstalt SoFFin) und Volker Smid (Vorsitzender der Geschäftsführung Hewlett-Packard GmbH) das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln kontrovers und spannend.
Pater Anselm Grün sagte zu den Ursachen der Krise: „Die Finanzkrise hat ihre Ursache in der Maßlosigkeit. Die Maßlosigkeit bezieht sich aber nicht nur auf den Umgang mit Geld, sondern auch auf die Ansprüche an unser eigenes Selbstbild. Wer meint, er müsse ständig erfolgreich sein und alles im Griff haben, überfordert sich selbst. Die Finanzkrise ist eine spirituelle Herausforderung, damit wir mit uns selbst und im Umgang mit den Dingen dieser Welt wieder zu dem Maß kommen, das unserem Wesen entspricht.“
Für das Mitglied des Leitungsausschusses der SoFFin Gerhard Stratthaus begann die Krise „als eine Sache technischer Abläufe des Finanzmarktes, wurde dann zur Krise der Realwirtschaft und droht nun eine Gesellschaftskrise zu werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Entsorgung der giftigen Papiere der Schlüssel zu Lösung der Finanzkrise ist. Eines wird uns immer deutlicher: Freiheit braucht Ordnung.“
Als Vertreter der Realwirtschaft betonte Volker Smid: „Die Wirtschaftskrise stellt die Unternehmen in besonderer Weise vor die Herausforderung, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es gilt, einen Plan zu formulieren und gezielte Maßnahmen umzusetzen, damit das Unternehmen aus der Krise gestärkt herauskommen kann. Das gilt ebenso für seine Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter. Dazu gehört auch eine zeitnahe und direkte Kommunikation.“
Joachim Dorfs zog mit den Diskussionsteilnehmern das Resümee, dass die Krise als Chance genutzt werden solle: Nur ein funktionierender Rahmen kann die für die Freiheit notwendige Ordnung schaffen. Die Experten waren sich einig, dass kurzfristiges Renditedenken einer nachhaltig orientierten Führung in Politik und Wirtschaft weichen müsse.
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