Aktie im Fokus: Pfizer investiert über 1 Milliarde in Krebstherapie aus China – über 7% Dividendenrendite

Die Aktien von Pfizer legten direkt um fast 2% zu, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hat, dass es eine Lizenz für eine neue immunonkologische Therapie vom chinesischen Biotech-Riesen 3SBio Inc. erwerben wird.

Die Vorauszahlung in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar ist der größte Lizenzvertrag dieser Art mit einem chinesischen Pharmaunternehmen.

 

Pfizer Aktie Chart (D1)

Pfizer Aktie Chart; Quelle: xStation5 von XTB

Pfizer Aktie Chart; Quelle: xStation5 von XTB

 

Die Pfizer-Aktie erholt sich von ihrem zweiten Tiefpunkt, den der Biotech-Sektor nach der Unterzeichnung einer Verordnung zur Preisregulierung von verschreibungspflichtigen Medikamenten durch Donald Trump erreicht hatte.

Der Kurs hat seinen exponentiellen gleitenden 30-Tage-Durchschnitt (EMA30, hellviolett) überschritten, allerdings sind die Gewinne beim Fibonacci-Retracement-Level von 23,6% ins Stocken geraten.

Ein möglicher Ausbruch über den 100-Tage-EMA (dunkelviolett) wäre entscheidend für die Rückkehr in die jüngste Konsolidierungszone.

 

Der Beginn einer engen Partnerschaft

Die Therapie im Mittelpunkt des Vertrags, SSGJ-707, ist eine innovative Krebsbehandlung, die sowohl das Immunsystem zur Bekämpfung von Tumoren stimuliert als auch die Bildung neuer Blutgefäße hemmt, die für das Tumorwachstum entscheidend sind.

Die Therapie befindet sich derzeit in klinischen Studien für verschiedene Tumorarten, wobei die Studien in China voraussichtlich Ende 2025 in die späte Phase eintreten werden.

Der Lizenzvertrag markiert den Beginn einer umfassenderen Zusammenarbeit und spiegelt das wachsende Interesse von Pfizer an chinesischen Biotech-Innovationen wider.

Die klinischen Meilensteinzahlungen könnten sich auf insgesamt bis zu 4,8 Milliarden US-Dollar belaufen, und der amerikanische Pharmariese plant außerdem, rund 100 Millionen US-Dollar in 3SBio zu investieren.

Pfizer wird für die Herstellung der Therapie in den USA und den weltweiten Vertrieb verantwortlich sein.

 

Überzahlung oder strategische Investition?

Im Vergleich zu einer ähnlichen Transaktion von Merck (588 Millionen US-Dollar im Voraus + 2,7 Milliarden US-Dollar in Meilensteinzahlungen) scheint Pfizer einen Aufpreis für seinen relativ späten Einstieg in den Bereich der Onkologietherapien der nächsten Generation zu zahlen.

Nach den jüngsten Veränderungen in der Kapitalstruktur und einem allgemeinen Rückgang des Aktienkurses seit der COVID-19-Pandemie ist der Deal von grundlegender strategischer Bedeutung, um die Position von Pfizer in einem schnell wachsenden Markt zu sichern.

 

Ein Deal, der sich dem Protektionismus widersetzt

Das wachsende Interesse Chinas an pharmazeutischen Innovationen steht im Gegensatz zum zunehmenden Isolationismus der USA, insbesondere im Gesundheitswesen und bei der Beschaffung von Arzneimitteln.

Donald Trump hat wiederholt betont, dass die Abhängigkeit von Arzneimitteln aus Asien – insbesondere aus China und Indien – verringert werden müsse, und gleichzeitig deren Qualität und Sicherheit in Frage gestellt.

Infolgedessen hat der Deal Optimismus in Chinas Pharmasektor ausgelöst – der Hang Seng Healthcare Subindex übertraf am Dienstag den breiteren chinesischen Markt und legte um 3,8% zu.

 

Pfizer Outlook; Quelle: xStation5 von XTB

Pfizer Outlook; Quelle: xStation5 von XTB

 

Trotz relativ stabiler Umsätze in den letzten Quartalen stehen die Pfizer-Aktien aufgrund des intensiven Wettbewerbs und der fehlenden Pipeline für bahnbrechende Medikamente weiterhin unter Druck.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,4 bleibt das Unternehmen im Vergleich zum breiteren Pharmasektor und dem S&P 500-Index insgesamt relativ günstig bewertet.

 

Pfizer Aktie Chart

Analyse der Broker-Test.de Redaktion

Die Bewertung der Pfizer Aktie durch Finanzanalysten zeigt ein gemischtes, aber überwiegend konstruktives Bild. Die Meinungsverteilung spiegelt die ambivalente Situation des Pharmariesen wider, der sich nach den außergewöhnlichen Corona-Jahren in einer Phase der Neuausrichtung befindet.

 

Kursziele signalisieren Aufwärtspotenzial

Das Analystenkonsens präsentiert sich zurückhaltend optimistisch. Etwa 35 Prozent der beobachtenden Experten sprechen eine Kaufempfehlung für die Pfizer Aktie aus, während die deutliche Mehrheit von 61 Prozent zu einer Halteposition rät. Lediglich vier Prozent der Analysten empfehlen einen Verkauf des Papiers.

Bemerkenswert ist die Diskrepanz zwischen den aktuellen Kursniveaus und den Analystenschätzungen für das faire Bewertungsniveau. Die durchschnittlichen Kursziele bewegen sich in einer Bandbreite zwischen 29,41 und 30,61 US-Dollar, was bei einem aktuellen Kurs von etwa 23 US-Dollar ein erhebliches Aufwärtspotenzial von rund 30 bis 35 Prozent impliziert.

Einzelne Häuser zeigen sich noch optimistischer. Jefferies etwa setzt das Kursziel auf 33 US-Dollar und bekräftigt damit eine Kaufempfehlung. Guggenheim positioniert sich mit einem Kursziel von 23 US-Dollar konservativer, hält aber ebenfalls an der Kaufempfehlung fest. Diese Einschätzungen basieren offenbar auf der Überzeugung, dass der Markt die fundamentalen Stärken des Unternehmens gegenwärtig nicht angemessen würdigt.

Diese Verteilung deutet darauf hin, dass die Finanzexperten Pfizer weder als übermäßig attraktives Investement noch als problematisches Investment einstufen. Vielmehr scheint die Aktie in einer Warteschleife zu stehen, in der Anleger auf klarere Signale für die künftige Entwicklung warten.

 

Charttechnische Herausforderungen

Die technische Analyse zeichnet ein weniger erfreuliches Bild der Kursentwicklung. In den vergangenen zwölf Monaten musste die Pfizer Aktie Verluste von 18 bis 20 Prozent hinnehmen und notiert damit etwa 29 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Charttechniker weisen darauf hin, dass die Aktie bislang keinen tragfähigen Boden ausgebildet hat.

Ein nachhaltiger Anstieg über die Marke von 30 US-Dollar gilt als Voraussetzung für eine technische Bodenbildung. Solange diese Hürde nicht überwunden wird, besteht aus charttechnischer Sicht die Gefahr eines weiteren Abrutsches in Richtung der 20-US-Dollar-Marke.

Diese technischen Schwächen stehen im Kontrast zu den fundamentalen Bewertungen der Analysten.

 

 

 

7% Dividendenrendite als Stützfaktor

Trotz der charttechnischen Schwäche sehen viele Experten die Aktie als unterbewertet an. Besonders die solide Bilanzstruktur und die attraktive Dividendenrendite von über 7% werden als positive Faktoren hervorgehoben. Diese hohe Ausschüttungsrendite macht Pfizer insbesondere für einkommensorientierte Anleger interessant, die auf regelmäßige Erträge setzen.

Ausblick

Die Analystenschätzungen für das laufende Jahr zeigen eine vorsichtig optimistische Erwartungshaltung. Für 2025 prognostizieren die Experten einen Umsatz zwischen 61 und 64 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll sich in einer Spanne von 2,80 bis 3,00 US-Dollar bewegen.

Die erwarteten Margen unterstreichen die operative Effizienz des Konzerns: Eine Nettomarge von etwa 19 Prozent und eine EBITDA-Marge von rund 39 Prozent gelten in der Pharmaindustrie als solide Kennzahlen. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2025 liegt bei etwa zehn, was auf eine moderate Bewertung des Unternehmens hindeutet.

Fazit der Analystenbewertung zur Pfizer Aktie

Die Pfizer Aktie befindet sich in einer Phase des Übergangs, die sich in den geteilten Analystenmeinungen widerspiegelt. Während die fundamentalen Kennzahlen und die hohe Dividendenrendite für das Papier sprechen, hemmen die charttechnischen Schwächen und die noch nicht abgeschlossene Neupositionierung nach der Corona-Ära eine eindeutige Kaufempfehlung.

Für Anleger ergibt sich daraus eine differenzierte Betrachtungsweise: Einkommensorientierte Investoren können von der attraktiven Dividendenrendite und der stabilen Finanzlage profitieren. Wachstumsorientierte Anleger sollten hingegen eine klarere Bodenbildung abwarten, bevor sie auf eine nachhaltige Trendwende setzen.

Das von den Analysten identifizierte Aufwärtspotenzial bleibt durchaus beachtlich, doch der Zeitpunkt einer möglichen Realisierung erscheint noch ungewiss.

 

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