Aktie im Fokus: Bayer Aktie – Dividendenkürzung als Befreiung?
Dieses billige Schmerzmittel, das auch blutverdünnend und entzündungshemmend wirkt, ist ein fester Bestandteil der Hausapotheke, seit es vor fast 110 Jahren rezeptfrei erhältlich wurde.
Es ist umstritten, wie Aspirin zu einem Blockbuster-Medikament für Bayer wurde.
Die offizielle Geschichte besagt, dass Felix Hoffmann, ein Bayer-Chemiker, 1897 die Acetylsalicylsäure synthetisierte, in der Hoffnung, die schweren rheumatischen Schmerzen seines Vaters zu lindern.
Bayer ließ Aspirin 1899 patentieren, und bis 1918 wurde es zu einem der meistverwendeten Medikamente der Welt.
Dies ist in Kürze die Erfolgsgeschichte von Bayer.
Jedoch ist diese Erfolgsgeschichte durch viele Fehlurteile des Managements in den letzten Jahren gefährdet.
Die Bayer Aktie zählt spätestens seit der Übernahme von Monsanto zu einer der schlechtesten Aktien im deutschen Aktien-Index und verlor seit 2015 fast 80 % ihres Wertes.
Die Sorgen der Anleger lagen in den vergangenen Jahren darin begründet, dass sich die Schadenersatzklagen gegen das Unternehmen nicht abgewendet werden konnten.
Bayer leidet unter den Auswirkungen gerichtlichen Anordnungen in den USA zur Zahlung mehreren Milliarden Dollar Schadenersatz im Rahmen von Klagen, in denen behauptet wird, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup ein Gesundheitsrisiko darstellt und unter anderem Krebs verursacht.
Bayer-CEO steht weiter hinter Glyphosat
Der Vorstandsvorsitzende von Bayer, Bill Anderson, steht trotz der jüngsten Rückschläge über eine angebliche krebserregende Wirkung weiterhin fest hinter seinem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.
Auf die Frage, ob Bayer seine juristische Strategie ändern werde, sagte CEO Bill Anderson, dass Glyphosat von den Aufsichtsbehörden in allen wichtigen Ländern zugelassen und als sicher eingestuft sei.
Bayer wurde erst im Dezember 2023 zur Zahlung von 2,25 Milliarden Dollar an einen Mann aus Pennsylvania verurteilt, der behauptet hatte, er sei durch die Exposition gegenüber Glyphosat an Krebs erkrankt, jedoch wird erwartet, dass die Höhe des Schadenersatzes bei Einspruch reduziert wird.
Bayer senkt die Dividende
Aufgrund dieser externen Belastungen zieht Bayer jetzt erste Konsequenzen und streicht seine Dividende zusammen.
Angesichts eines hohen Schuldenstands und gestiegener Zinsen muss Bayer seine Dividendenpolitik in der aktuellen Lage überdenken.
Der Schritt kommt wenig überraschend.
Allerdings ist die Höhe und Dauer der Dividendenkürzung etwas überraschend, aber letztendlich konsequent.
Für drei Jahre soll jetzt nur noch das gesetzliche Minimum von nur 0,11 EUR je Aktie ausgeschüttet werden.
Dies entspricht einer Dividendenrendite von gerade einmal 0,4 %.
Im Vorjahr hatte Bayer noch 2,40 EUR an die Aktionäre ausgeschüttet, was beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 8,3 % entsprechen würde.
Bayer Aktie Chart
Spaltet sich Bayer auf?
Die Dividendenkürzung von Bayer signalisiert, dass das Unternehmen bereit ist, das Feedback der Anleger zu berücksichtigen, wirft aber die Frage auf, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden könnten.
Nicht wenige Marktteilnehmer gehen demnach davon aus, dass die Dividendenkürzung richtig ist.
Stimmungstechnisch erkennt man auch, dass die Nachricht selbst vom Aktienkurs relativ neutral aufgenommen wurde.
Es war also schon eingepreist, was den Kurseinbruch der letzten Wochen erklären lässt.
Das Bayer-Management ist für die Bedenken der Investoren hinsichtlich der angespannten Bilanz des Unternehmens empfänglich.
Eine teilweise oder vollständige Kürzung der Dividende und ein möglicher Verkauf oder Börsengang der Consumer-Health-Sparte sind weitere plausible Möglichkeiten, diese Bedenken auszuräumen und die Verschuldung zu reduzieren.
Da eine Dividendenkürzung jetzt verkündet wurde, könnten die Ergebnisse des am 5. März geplanten Kapitalmarkttag weitere strategischen Weichenstellungen des Unternehmens bringen.
Anleger sollten sich dieses Datum vormerken.
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