Aktie im Fokus: der renommierte Stahlhersteller Ternium mit einem Aufwärtspotenzial von 26,9 Prozent und einer Dividendenrendite von 4,5 Prozent
Freedom24: Ternium S.A. (TX) ist ein führendes Unternehmen in der Stahlindustrie Lateinamerikas.
Als vertikal integrierter Stahlproduzent betreibt Ternium Produktions- und Verarbeitungseinrichtungen in Mexiko, Brasilien, Argentinien, den USA, Kolumbien und Mittelamerika.
Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Herstellung qualitativ hochwertiger Stahlprodukte wie warm- und kaltgewalzte Coils, Bewehrungsstahl und Walzdraht, verzinkte Produkte, Weißblechprodukte usw.
Terniums Produkte und Dienstleistungen sind in einer Vielzahl von Industrien unverzichtbar, einschließlich Bau- und Automobilindustrie, Haushaltsgeräte, Lebensmittel- und Energiebranche.
Hauptaktionär ist die argentinische Techint Group mit einem Anteil von 62,02 %. Ternium wurde im September 1961 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Luxemburg.
Was ist die Trading Idee hinter Ternium?
- Kurzfristig gibt es allerdings einige Hindernisse, die durch restriktive Geldpolitik und das Abflauen des Wirtschaftswachstums in vielen Ländern, einschließlich Lateinamerika, verursacht werden. Ternium könnte jedoch von mehreren strukturellen Markttrends profitieren, darunter die zunehmende Substitution von Importen aus China und die Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA, Mexiko und Kanada.
- Das makroökonomische Umfeld auf dem lateinamerikanischen Stahlmarkt verbessert sich, und die Stahlpreise erholen sich von ihren Tiefstständen im 4. Quartal 2022 und im 1. Quartal 2023.
- Ternium hat in den letzten Jahren eine stabile finanzielle Performance und eine robuste Bilanz vorgelegt. In Kombination mit soliden Margen könnte dies zu einer der höchsten Dividendenrenditen der Branche von über 4 % im Jahr 2023 führen.
Warum gefällt uns die Ternium SA Aktie?
1. Grund: Tiefgreifende Veränderungen im lateinamerikanischen Stahlsektor
Stahl, mit seiner beeindruckenden Kombination aus Stärke, Formbarkeit und Vielseitigkeit, ist ein unverzichtbarer Baustein der Weltwirtschaft.
Seine Relevanz erstreckt sich über zahlreiche Branchen – vom Bau- und Infrastruktursektor über den Maschinenbau bis hin zur Automobilindustrie.
Diese Branchen sind zusammen für 80% des globalen Stahlverbrauchs verantwortlich, der sich im Jahr 2022 auf beeindruckende 1.762 Millionen Tonnen (Mt) belief.
Mit Blick auf die Zukunft wird der zunehmende Bedarf an robusten, leichten Konstruktionen, die strengste Umweltauflagen erfüllen, die Nachfrage nach starken und umweltfreundlichen Materialien weiter vorantreiben.
Die World Steel Association prognostiziert sogar, dass die globale Nachfrage nach Stahlerzeugnissen bis 2024 auf 1.854 Millionen Tonnen ansteigen wird – ein Anstieg um rund 5%.
Verteilung des globalen Stahlverbrauchs nach Sektoren im Jahr 2022; Quelle: World Steel Association
Im Jahr 2022 erreichte die weltweite Produktion von Rohstahl laut World Steel Association 1.886 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Rohstahl, also Stahl in seiner grundlegenden festen oder anwendbaren Form, umfasst Elemente wie Blöcke, Halbfertigprodukte wie Knüppel, Vorblöcke, Brammen und sogar Flüssigstahl für Gussstücke.
Ein Hauptgrund für diesen Rückgang liegt in der stagnierenden Wirtschaft Chinas, in der die Stahlproduktion in den letzten zwei Jahren gesunken ist: auf 1.018 Millionen Tonnen im Jahr 2022, im Vergleich zu einem Rekordhoch von 1.065 Millionen Tonnen im Jahr 2020.
Dieser Rückgang in der chinesischen Stahlproduktion wirkt sich stark auf die globale Stahlindustrie aus, da China mit einem Marktanteil von 54 % eine dominierende Position einnimmt.
Zudem hat die restriktive Geldpolitik der Industrienationen, um die Rekordinflation einzudämmen, das Wirtschaftswachstum verlangsamt.
Dies hat wiederum die Stahlnachfrage in Ländern mit herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen, wie Japan und die USA, die die dritt- (4,7 %) und viertgrößten (4,3 %) Stahlproduzenten weltweit sind, beeinflusst.
Von den Top-5-Stahlproduzenten konnte lediglich Indien einen Anstieg der Stahlproduktion im Jahr 2022 verzeichnen, von 118 auf 125 Millionen Tonnen, was einem Plus von 6,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Weltweite Rohstahlproduktion von 2018 bis 2022; Quelle: World Steel Association
Ternium S.A. ist eine marktführende Stahlherstellerin in Lateinamerika, die ein vertikal integriertes Geschäftsmodell betreibt – von der Gewinnung von Eisenerz bis hin zu umfangreichen Servicezentren.
Dieses Modell sichert eine effektive Kostenkontrolle und Produktionsleistung.
Das Unternehmen hat eine starke Präsenz in mehreren lateinamerikanischen Ländern und betreibt Produktionsstätten in Ländern wie Mexiko, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, den USA und Zentralamerika.
Die Hauptabsatzmärkte von Ternium sind Mexiko, Argentinien und die USA, die 2022 zusammen 57 %, 20 % bzw. 9 % des gesamten Stahlvolumens des Unternehmens ausmachten.
Terniums beeindruckende Produktionsstätten; Quelle: Investorenpräsentation 2023
Ternium kann sich über eine eindrucksvolle Produktionskapazität von rund 12,5 Millionen Tonnen Rohstahl (Brammen und Knüppel) und 15,2 Millionen Tonnen fertiger Stahlerzeugnisse rühmen.
Das Unternehmen legt den Schwerpunkt auf hochwertige Stahlerzeugnisse, einschließlich warm- und kaltgewalzter Coils, Betonstahl und Walzdraht, verzinkte Produkte und Weißblechprodukte, um nur einige zu nennen.
Die vielfältigen Produkte und Dienstleistungen von Ternium finden hauptsächlich Anwendung in Branchen wie Automobil, Haushaltsgeräte, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, Bauwesen, Investitionsgüter, Containerbau, Lebensmittel und Energie.
Terniums Ziele für den Stahlversand; Quelle: Investorenpräsentation 2023
Die 1990er und 2000er Jahre waren Zeiten eines signifikanten Anstiegs im Stahlverbrauch in Lateinamerika, insbesondere in Mexiko und Brasilien.
Die Industrie wuchs dort mit einer beeindruckenden durchschnittlichen jährlichen Rate von etwa 6 %, angetrieben von einem erhöhten Bedarf in der verarbeitenden Industrie.
Allerdings hat die Finanzkrise von 2008 die Wirtschaften der Region stark beeinträchtigt, was zu einem schleppenden Wachstum der Stahlnachfrage führte.
Heute bleibt die Erholung der Märkte in Lateinamerika und der Karibik eine unsichere Angelegenheit.
Der Internationale Währungsfonds meldete zwar ein robustes regionales BIP-Wachstum von 6,9 % im Jahr 2021, jedoch sind die Prognosen für 2022 und 2023 mit erwarteten Wachstumsraten von 3,5 % bzw. 1,7 % deutlich zurückhaltender.
Politische Unsicherheiten stellen zudem ein potentielles Hindernis dar, das die Durchführung dringend benötigter Strukturreformen behindern könnte.
So prognostiziert die lateinamerikanische Stahlvereinigung (Latin American Steel Association) für 2022 eine Fertigstahlproduktion von 55,3 Millionen Tonnen, was einem Rückgang von 1,1 % gegenüber 2021 entspricht.
Der Verbrauch von Stahlfertigerzeugnissen wird voraussichtlich um 9,5 % auf 67,8 Millionen Tonnen zurückgehen, was deutlich über der globalen Schätzung liegt (-2,3 %). Im Gegensatz dazu wird für Nordamerika eine leichte Erholung des Stahlverbrauchs um 1,2 % erwartet.
Produktion und Verbrauch von Fertigstahl in Lateinamerika; Quelle: Lateinamerikanische Stahlvereinigung
Trotzdem ist Ternium hervorragend aufgestellt, um von verschiedenen langfristigen Trends auf dem Stahlmarkt zu profitieren. Erstens weist Lateinamerika gegenwärtig ein Stahldefizit von rund 12,5 Millionen Tonnen auf.
Dieses Defizit wird durch Importe ausgeglichen, hauptsächlich aus China, das 2021 10,4 Millionen Tonnen Stahl nach Lateinamerika lieferte.
Dank seiner logistischen Vorzüge kann Ternium eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung dieses Defizits und der Ersetzung von Importen auf dem Markt einnehmen.
Zweitens kann Ternium von der Expansion in der USMCA-Region, die die USA, Mexiko und Kanada einschließt, profitieren.
Diese Märkte sind zunehmend attraktiv für Unternehmen, die ihre Produktionskapazitäten in die Region verlagern, da hochentwickelte Industriesektoren qualitativ hochwertige Stahlprodukte nachfragen.
Darüber hinaus haben die USA im Jahr 2023 erstmals seit 2003 mehr Waren aus Mexiko als aus China importiert.
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Spannungen in den Beziehungen zwischen den USA und China haben US-Unternehmen ihre Lieferketten schnell diversifiziert und sich von China abgewandt.
Beispielsweise haben US-Autohersteller wie Ford, General Motors, Chrysler und andere in den letzten zehn Jahren ihre Produktion verstärkt nach Mexiko verlagert.
2. Grund: Kurzfristige Marktmöglichkeiten und Investitionsprogramm
Ternium startete ins Jahr 2023 mit gemischten Resultaten hinsichtlich der Erfüllung der Analystenerwartungen:
Im ersten Quartal 2023 konnte das Unternehmen seinen Gewinn pro Aktie (EPS) um über 90 % steigern, verpasste jedoch das Umsatzziel um etwa 1 % aufgrund fallender Stahlpreise.
Im zweiten Quartal 2023 zeigte sich eine Verbesserung des makroökonomischen Umfelds auf dem lateinamerikanischen Stahlmarkt.
Der Umsatz von Ternium pro Tonne verzeichnete im Vergleich zum vorherigen Quartal einen leichten Anstieg, was möglicherweise das Ende der Stahlkrise signalisiert.
Laut MEPS International erholten sich die Stahlproduktpreise in Lateinamerika im Mai 2023 von ihren Tiefstständen zwischen Dezember 2022 und Januar 2023.
Sie erreichten 1.066 $ pro Tonne für warmgewalzte Coils, 1.466 $ pro Tonne für warmgewalzte Bleche und 1.143 $ pro Tonne für kaltgewalzte Coils.
Eine weitere Erholung der Stahlpreise könnte die Finanzergebnisse von Ternium im zweiten Halbjahr 2023 positiv beeinflussen.
Umsatz pro Tonne; Quelle: Investorenpräsentation 2023
Ternium hat das Potenzial, seinen Marktanteil in seinen Kernmärkten kurzfristig zu steigern.
Im November 2022 stellte der mexikanische Stahlproduzent Altos Hornos de Mexico (AHMSA) seine Produktion in Monclova, Mexiko, mit einer Kapazität von 3,5 Millionen Tonnen pro Jahr ein, nachdem der staatliche Energieversorger CFE die Stromversorgung aufgrund unbezahlter Rechnungen unterbrochen hatte.
Im Mai 2023 konnte AHMSA dank der Erdgasversorgung durch den staatlichen Ölkonzern Pemex den Betrieb wieder aufnehmen.
Im Juli wurde das Unternehmen jedoch von einem weiteren Problem heimgesucht: Ein Streik des Sindicato Nacional Minero, der die Stahlarbeiter bei AHMSA repräsentiert, blockierte den Zugang zur Kokerei in Monclova.
Dieser Streik verhinderte, dass die Kokerei auf der richtigen Temperatur gehalten werden konnte, wodurch die Wiederaufnahme der normalen Produktion auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.
Ternium nutzte diese Situation und verlagerte einen Teil seiner Lieferungen von den USA nach Mexiko.
Dies führte zu einem Anstieg der Stahllieferungen nach Mexiko von 3,25 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2022 auf 4,09 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2023, ein Plus von 25,9 % gemäß diesen Angaben.
Dies stellte einen neuen Rekord für das Unternehmen auf und erhöhte seinen Marktanteil in Mexiko.
Darüber hinaus führte die Umlagerung eines Teils der Lieferungen von den USA nach Mexiko zu einem Angebotsrückgang in den USA, wo die einheimischen Stahlproduzenten bereits im Januar 2023 die Preise angehoben hatten.
Solange die Probleme bei AHMSA anhalten, dürfte Terniums US-Geschäft von diesem lukrativen Markt profitieren und seinen Umsatz erheblich steigern können.
Zudem hat Ternium sein Investitionsprogramm für den Zeitraum 2023-2026 vorgestellt, das die folgenden Projekte beinhaltet:
- Ein zukunftsorientiertes Downstream-Projekt im Industriezentrum von Pesquería plant, die Leistungsfähigkeit der Push-Pull-Beizlinie auf 550.000 Tonnen pro Jahr, die des Kaltwalzwerks auf 1,6 Millionen Tonnen pro Jahr und die der Feuerverzinkungsanlage auf 600.000 Tonnen pro Jahr zu steigern. Der Startschuss für das Projekt wird voraussichtlich in den Jahren 2024-2025 fallen, wobei die Gesamtinvestitionen auf geschätzte 1,0 Milliarden $ angesetzt sind.
- Ein innovatives Elektrolichtbogenofen-Brammenwalzwerk in Pesquería hat das Ziel, jährlich 2,6 Millionen Tonnen EAF-basierten Stahl und 2,1 Millionen Tonnen trockenreduziertes Eisen zu produzieren. Die Betriebsaufnahme ist für die erste Jahreshälfte 2026 anvisiert, wobei die Gesamtinvestitionen auf 2,2 Milliarden $ geschätzt werden. Dieses Werk wird die Anlagenbasis von Ternium in Mexiko festigen und die Fähigkeit des Unternehmens, auf Marktveränderungen zu reagieren, signifikant verbessern.
3. Grund: Eine der attraktivsten Dividendenrenditen in der Branche
Ternium hat in den letzten zwei Jahrzehnten profitabel gearbeitet. Im Zeitraum 2016-2022 schwankten die Gewinnspannen in gewissem Maße, aber jetzt liegen sie auf dem durchschnittlichen Niveau: etwa 26,7\ % bei der Bruttomarge und 19,0\ % bei der bereinigten EBITDA-Marge.
Dies ermöglicht es dem Unternehmen, die jährliche Dividende kontinuierlich zu erhöhen.
Mit Ausnahme des Jahres 2020, in dem Ternium aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Dividende ausschüttete, hat das Unternehmen die jährliche Dividende von 0,9 $ pro American Depositary Share (ADS, jede ADS entspricht 10 Aktien des Ternium-Stammkapitals) im Jahr 2016 auf 2,7 $ pro ADS im Jahr 2022 erhöht, was einer CAGR von 20,1\ % entspricht.
Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Dividendenrendite von 4,46%.
Noch wichtiger ist, dass Ternium eine Ausschüttungsquote von etwa 20-30% beibehält, was angemessen ist, da es dem Unternehmen ermöglicht, die jährliche Dividende auch in Zukunft zu erhöhen, ohne zu diesem Zweck Kredite aufnehmen zu müssen.
Dividenden und Dividendenrendite; Quelle: Eigenzusammenstellung des Autors
Ternium hat im Jahr 2023 bereits eine Dividende von 1,8 $ pro ADS ausgezahlt, was das Vertrauen des Managements in die finanzielle Stabilität des Unternehmens unterstreicht.
Die jüngsten Finanzergebnisse des Unternehmens weisen darauf hin, dass es in der Lage ist, die Dividendenzahlungen mindestens auf dem aktuellen Niveau zu halten:
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- Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Nettogewinn 1.215 Millionen $, während er in den letzten 12 Monaten (TTM) 1.494 Millionen $ erreichte.
- Der freie Cashflow (FCF) lag im ersten Halbjahr 2023 bei 265 Millionen $, während der FCF der letzten 12 Monate (TTM) 2.051 Millionen $ erreichte.
- Bei einer Gesamtzahl von 1.963 Millionen ausstehenden Aktien und 196,3 Millionen ADS wird Ternium voraussichtlich 530 Millionen $ erwirtschaften und 2,7 $ pro ADS ausschütten.
- Im Mai 2023 wurden bereits 1,8 $ pro ADS bzw. 353,4 Millionen $ an die Aktionäre ausgeschüttet, was einer Ausschüttungsquote von etwa 29 % entspricht.
- Trotz makroökonomischer Unsicherheiten scheinen die Dividenden für 2023 gesichert und könnten angesichts der historisch stabilen Cashflows sogar noch steigen. Daher könnte die Dividendenrendite 2023, je nach Ausschüttungsquote, zwischen 7,1 % und 7,9 % liegen.
Cashflow aus operativer Tätigkeit und freier Cashflow; Quelle: Investorenpräsentation 2023
Die Verschuldung und die Zinslast von Ternium stellen keine gravierende Gefahr für zukünftige Dividenden dar.
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 verzeichnete das Unternehmen eine Gesamtverschuldung von 1.032 Millionen $, unterteilt in 499,2 Millionen $ kurzfristige Verbindlichkeiten und 532,7 Millionen $ langfristige Verbindlichkeiten.
Die langfristigen Verbindlichkeiten lassen sich nach Fälligkeit gliedern:
523,4 Millionen $ (98,3 % der gesamten langfristigen Schulden) sind im Jahr 2024 fällig, während lediglich 9,3 Millionen $ (1,7 %) erst im Jahr 2025 beglichen werden müssen.
Der Großteil der gesamten Verschuldung ist in USD (85,4 %) angelegt, nur 14,6 % der gesamten Schulden sind in Fremdwährungen (MXN, COP, GTQ und ARS) aufgenommen.
Im 2. Quartal 2023 reduzierte sich die Gesamtverschuldung des Unternehmens um bemerkenswerte 13,5 % auf 892,3 Millionen $.
Die Zinslast hat sich um das 2,4-fache erhöht, von 13,9 Millionen $ im ersten Halbjahr 2022 auf 33,7 Millionen $ im zweiten Halbjahr 2023.
Dies mag zunächst wie ein beachtlicher Anstieg wirken, doch angesichts eines EBIT von 1.089 Millionen $ resultiert daraus ein solider Zinsdeckungsgrad von 32,3x.
Dies belegt, dass Ternium selbst in einer so konjunktursensitiven Branche wie der Stahlproduktion finanziell stabil ist. Darüber hinaus weist das Unternehmen vielversprechende Dividendenaussichten auf.
Ternium ist daher hervorragend positioniert, um spezialisierte Märkte zu bedienen und die steigende Nachfrage nach hochqualitativen Stahlprodukten zu erfüllen.
Die strategischen Vorteile des Unternehmens, gepaart mit dem Potenzial, die Stahllücke in Lateinamerika zu schließen und die prosperierende USMCA-Region zu erschließen, unterstreichen die vielversprechenden Chancen für Ternium in der Zukunft.
Finanzielle Performance
Die finanziellen Ergebnisse von Ternium in den letzten 12 Monaten lassen sich wie folgt zusammenfassen:
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- Ein Rückgang um 7,6 % auf 15,2 Milliarden $ im Umsatz kennzeichnet das Geschäftsjahr, der auf die gesunkenen Preise zurückzuführen ist.
- Der Bruttogewinn hat sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 um 26,1 % von 3,9 Milliarden $ auf 2,9 Milliarden $ verringert, wodurch die Bruttomarge von 23,9 % auf 19,1 % gesunken ist.
- Das Betriebsergebnis ist um 40,5 % auf 1,6 Milliarden $ gefallen, was zu einem Rückgang der operativen Marge von 17 % auf 10,9 % geführt hat.
- Der Nettogewinn hat sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 von 2,1 Milliarden $ auf 1,5 Milliarden $ verringert, was zu einem Rückgang der Nettomarge von 12,7 % auf 9,9 % geführt hat.
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Die Hauptursache für diese unterdurchschnittliche Leistung in den letzten 12 Monaten ist der erhebliche Rückgang der Stahlpreise im Winter 2022-2023, obwohl die Produktionskosten und die Gesamtbetriebskosten leicht zurückgingen (-1,8 % bzw. -0,9 % im Vergleich zum Vorjahr).
Im Sommer 2023 erholten sich die Preise jedoch wieder auf das Niveau von Juli 2022, was Ternium die Möglichkeit bot, im 2. Halbjahr 2023 bessere Finanzergebnisse zu erzielen.
Dynamische Entwicklung der jährlichen Finanzergebnisse; Quelle: Vom Autor zusammengestellt
Trotz einiger Schwankungen blieb der Cashflow von Ternium in den vergangenen 12 Monaten stabil.
Der operative Cashflow verzeichnete eine leichte Abnahme um 1,5 % auf 2,7 Milliarden $, während der freie Cashflow mit einem Rückgang von 6,8 % auf 2,1 Milliarden $ zu verzeichnen hatte. D
ies stellt einen Vergleich zu den 2,2 Milliarden $ aus dem Jahr 2022 dar und ist hauptsächlich auf gestiegene Investitionsausgaben (+18,9 %) zurückzuführen.
Cashflow-Dynamiken; Quelle: Vom Autor erstellt
Im Folgenden wird die finanzielle Performance des Unternehmens im ersten Halbjahr 2023 dargestellt:
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- Der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 8,7 Milliarden $ auf 7,5 Milliarden $ reduziert.
- Der Bruttogewinn hat einen Rückgang von 38 % erlebt und liegt nun bei 1,7 Milliarden $.
- Das operative Ergebnis sank von 2,1 Milliarden $ im ersten Halbjahr 2022 auf 1,1 Milliarden $ im ersten Halbjahr 2023.
- Der Nettogewinn schrumpfte um 33 % und beläuft sich auf 1,2 Milliarden $ im ersten Halbjahr 2023.
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Wie bereits erwähnt, ist die insgesamt schwache Performance auf die gesunkenen Stahlpreise zurückzuführen, obwohl die Stahllieferungen um 2 % von 5,91 Millionen Tonnen auf 6,05 Millionen Tonnen zugenommen haben.
Dynamische Halbjahresbilanz; Quelle: Eigenzusammenstellung des Autors
Ternium präsentiert eine robuste Bilanz:
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- Der Verschuldungsgrad, definiert als das Verhältnis von Gesamtverschuldung zu Vermögenswerten, liegt bei bemerkenswerten 6 %, deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 11 % bis 22 %.
- Bis zum 30. Juni 2023 belief sich die Gesamtverschuldung auf 892 Millionen $, ein Rückgang im Vergleich zu 1.032 Millionen $ im Dezember 2022. Zusammen mit den ausgewiesenen Barmitteln und kurzfristigen Sicherheiten von 2.952 Millionen $ resultiert daraus eine negative Nettoverschuldung von 2.060 Millionen $ zum 30. Juni 2023.
- Der Zinsaufwand für die letzten 12 Monate stieg um 42,4 % auf 66,5 Millionen $ im Vergleich zu 46,7 Millionen $ im Geschäftsjahr 2022. In Anbetracht eines EBIT von 1.658 Millionen $ in den letzten 12 Monaten ergibt sich ein aktueller Zinsdeckungsgrad von 24,9x, was die finanzielle Stabilität von Ternium unterstreicht. Das Unternehmen ist damit in der Lage, sein Investitionsprogramm zu finanzieren und gleichzeitig Kapital an seine Aktionäre auszuschütten.
- Das Lagerumschlagverhältnis lag im Jahr 2022 bei 3,4x, was bedeutet, dass das Unternehmen seine Lagerbestände im Durchschnitt alle 109 Tage umschlägt. In den letzten vier Jahren betrug der durchschnittliche Lagerumschlag 105 Tage. Trotz eines Anstiegs der Lagerbestände um 8,3 % im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Jahresbeginn, bleibt das Lagerumschlagverhältnis von Ternium in den letzten 12 Monaten mit 108 Tagen auf dem durchschnittlichen Niveau.
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Ternium Aktienbewertung
Ternium wird ähnlich wie andere Stahlproduzenten gehandelt, mit durchschnittlichen Multiplikatoren: EV/Umsatz — 0,48x, EV/EBITDA — 3,20x, P/FFO — 2,63x, KGV — 6,02x.
Ternium zeichnet sich jedoch durch ausreichende Finanzmittel aus, um Anlegern die höchste Dividendenrendite in der Branche zu bieten.
In Kombination mit seiner etablierten Position auf den Kernmärkten und dem Potenzial, seinen Marktanteil zu steigern, bietet Ternium die beste Rendite pro eingegangener Risikoeinheit.
Vergleichende Bewertungsanalyse; Quelle: Vom Autor zusammengestellt
Santander hat ein Mindestkursziel von 44 $ pro ADS für Ternium festgelegt, während Scotiabank GBM das Unternehmen mit 53 $ pro ADS bewertet.
Der Wall Street-Konsens geht davon aus, dass der faire Marktwert der Aktie bei 49,4 $ liegt, was ein Aufwärtspotenzial von 26,9 % darstellt.
Kurszielprognosen verschiedener Investmentbanken; Quelle: Eigenzusammenstellung des Autors
Hauptgefahren
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- Die Nachfrage nach Stahl ist stark von konjunkturabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe, der Automobilindustrie, der Haushaltsgeräteherstellung und dem Maschinenbau abhängig. Ein wirtschaftlicher Abschwung könnte die Nachfrage nach Stahlprodukten dämpfen und sich somit negativ auf das Geschäft von Ternium auswirken.
- China ist der größte Produzent und Exporteur von Stahl weltweit, einschließlich der Exporte nach Mexiko. Ein Rückgang des Stahlkonsums in China könnte zu verstärkten chinesischen Stahlexporten führen, was den Umsatz und die Gewinnmargen von Ternium belasten könnte.
- Wie der Fall AHMSA gezeigt hat, können Streiks in Stahlwerken den Betrieb von Ternium stören. Da der Großteil der Belegschaft von Gewerkschaften vertreten wird und unter Tarifverträgen steht, die regelmäßig neu verhandelt werden, besteht hier ein potentielles Risiko.
- Ternium ist den wechselnden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen sowie den Regierungsrichtlinien in Mexiko, Brasilien und Argentinien unterworfen. Beispielsweise hat die mexikanische Regierung in den vergangenen Jahren mehrere Anstrengungen unternommen, um die Regularien und Bestimmungen des Energiemarktes in Mexiko zu modifizieren, was potenzielle Auswirkungen auf die Energieversorgung und deren Kosten haben könnte.
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